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    Gesundes Misstrauen: Oxytocin und die Geheimdienste


    In der Zeit gibt es einen langen Artikel über Oxytocin und die derzeitige Forschung darüber, Oxytocin: Unsere Wunderdroge. Was mich sehr erstaunt: Die Autorin erwähnt mit keinem Wort, dass Oxytocin das perfekte Wahrheitsserum zu sein scheint, nach dem die Geheimdienste so angestrengt gesucht haben. Aus dem Artikel:

    Zum Popstar der Wissenschaft wurde der Stoff im Jahr 2005, da schrieb Markus Heinrichs seinen ersten Hit. Zusammen mit dem Wirtschaftswissenschaftler Ernst Fehr von der Universität Zürich hatte er sich folgendes Experiment ausgedacht: Probanden sollten entscheiden, wie viel Geld sie je einer anderen Testperson anvertrauten. Die Summe sollte verdreifacht werden – und das Gegenüber entscheiden, wie viel es an den Spender zurückgab. Ökonomen kennen diese Anordnung als Vertrauensspiel schon lange. Doch diesmal gab es einen neuen Mitspieler – Oxytocin.


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    Aufmerksamkeitsökonomie


    Mit dem Thema Aufmerksamkeitsökonomie hatte ich mich schon in meinem Informatikstudium beschäftigt (siehe mein Paper aus dem Jahr 2000), jetzt bin ich über Fefes Blog auf einen äußerst scharfen Artikel aufmerksam (sic!) geworden. Am meisten erstaunt mich daran, dass der Autor Tristan Harris als “Design Ethicist” bei Google gearbeitet hat und dennoch im Artikel Praktiken, die natürlich auch Google anwendet, anprangert.

    Der Artikel: How Technology Hijacks People’s Minds — from a Magician and Google’s Design Ethicist.

    Harris bestärkt mich übrigens noch mal nachträglich darin, Facebook und Twitter wieder verlassen zu haben. Ich entscheide selber, wem und was ich meine Zeit widme, & gebe mir als makelloser Krieger alle Mühe, mich nicht ablenken zu lassen.

    Da ich mich als innerer Anarchist immer wieder für die geistige Freiheit einsetze, freue ich mich besonders über diesen Satz aus Harris’ Artikel:


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    Asoziales Netzwerk


    Ich hab genug von diesen “sozialen Netzwerken”, trete da jetzt überall aus & konzentriere mich ganz auf das Asoziale Netzwerk. Von Twitter verabschiede ich mich heute, nachdem ich Facebook schon im September letzten Jahres verlassen habe.
    An meinem Google-Account hängen einige Sachen, die ich prinzipiell noch ganz nützlich finde, deshalb belasse ich den noch, nutze ihn allerdings nicht mehr als soziales Netzwerk. Man hat ja bei Google automatischen einen Google+-Account, auch wenn man den gar nicht nutzt.

    Weil’s so schön ist, schließe ich auch diesen Beitrag mit Deichkind:

    Nachtrag vom 29.04.2019: Das Thema Google+ hat sich einfach durch Abwarten erledigt. ;-)


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    Eine Spielshow namens Kapitalismus


    Lutz Dammbeck hat wieder zugeschlagen und einen neuen Film mit Überlänge gemacht: Overgames. Der Vorgänger Das Netz hatte mich zu einem sehr langen Beitrag inspiriert, diesmal wird es kurz. Ich muss den Film auch noch sacken lassen & mindestens noch einmal gucken. Es gibt übrigens auch ein 41seitiges PDF zum Film.

    Der Film erinnerte mich mehrfach an Die Tribute von Panem, was ja auch von einer Spielshow handelt. Und mir fiel Alternativlos Folge 29 ein, wo es um Spieltheorie, den Kalten Krieg und – in diesem Zusammenhang besonders interessant – um Gamification geht. Durch Computerspiele lernen Kinder (und auch Erwachsene), dass es da eine vorgegebene Welt gibt mit Regeln, die es herauszufinden gilt und innerhalb dieser Regeln möglichst erfolgreich zu sein. Die graue Eminenz im Hintergrund, die diese Regeln aufgestellt hat, bleibt dabei diskret im Hintergrund.


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    Zu verschenken: DVD über Psycholyse "Der verbotene Weg"


    Anlässlich des gestrigen Bicycle Day (der Tag, an dem Albert Hofmann seinen ersten LSD-Selbstversuch gemacht hat) sage ich hiermit an, dass ich insgesamt 10 Exemplare der DVD Der verbotene Weg zu verschenken habe. Hier der Trailer:

    Damit habe ich nun nicht nur Bücher zu verschenken, sondern eben auch diese DVDs.

    Ich erinnere auch noch mal an den Beitrag Antipsychiatrie und die Schatten der Stadt, wo ich die Zeitleiste der Ereignisse aus Psychiatrie, Antipsychiatrie und Psychologie dem allgemeinen Weltgeschehen gegenüber gestellt habe. Darin habe ich sowohl die Entwicklung der Psychopharmaka als auch die zunehmende Illegalisierung altbekannter psychoaktiver Substanzen skizziert. Dabei entdeckte ich als nur ein Beispiel von vielen dieser Art, dass im Jahr 1986 MDMA verboten wurde, während Prozac im gleichen Jahr als Antidepressivum zugelassen wurde.


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    Die Megamaschine als der große Traumatisierer


    Am Freitag war ich ja bei der Lesung aus Das Ende der Megamaschine & habe mir das Buch dort auch gekauft. Heute bin ich bis zum vierten Kapitel gekommen, & schon in diesen ersten vier Kapiteln steckt so viel drin, dass das mehrere Blogartikel wert wäre. Die Lesung hat wirklich nur die wichtigsten Eckpunkte dieses hoch komprimierten & dabei gut zu lesenden Buches genannt. In diesem vierten Kapitel bestätigt Fabian Scheidler, was ich schon vor zwei Jahren im Beitag Trauma: Der Motor des Kapitalismus? gemutmasst hatte: dass der Kapitalismus eine gewisse Grundtraumatisierung der Massen für sein Funktionieren braucht.

    Dabei geht er genau wie David Graeber auf den Zeitraum der letzten 5.000 Jahre ein, und erklärt die nach der Epoche Alexanders des Großen weit verbreiteten apokalyptischen Vorstellungen damit, dass die Herrschaft damals schon so absolut geworden war, dass die unterworfenen Menschen sich ihre Befreiung nur noch durch einen Untergang der bestehenden Welt und anschließender Neuschöpfung vorstellen konnten:


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    Charles Eisenstein über die Megamaschine


    Weil mich die Erkenntnis, dass die Megamaschine auch mich fest im Griff hat, so schockierte, habe ich angefangen, noch mal Ökonomie der Verbundenheit zu lesen. Im fünften Kapitel Der Leichnam der Commons schreibt Charles Eisenstein:

    Auf meinen Reisen, erst meinen inneren Reisen und dann als Vortragender und Autor, begegnete ich oft einem tiefen Schmerz und einer Hilflosigkeit, hervorgerufen von der Allgegenwart dieser weltverschlingenden Maschinerie und der schieren Unmöglichkeit, sich ihr zu entziehen und nicht an ihr teilzuhaben. Um eines von tausenden Beispielen zu geben: Menschen, die gegen Wal-Mart wettern oder gegen andere Supermarktriesen, die Teil der globalen Plünderungskette sind, kaufen dort immer noch ein. Sie können es sich nicht leisten, anderswo den doppelten Preis zu bezahlen oder ohne Supermarkt auszukommen. Und wie steht es mit dem Strom in meinem Haus – der Kohle, die aus den Bergen gerissen wurde? Was ist mit dem Treibstoff, der mich durch die Welt bewegt, oder mit dem mir Dinge geliefert werden, wenn ich versuche, selbst möglichst wenig herumzufahren? Ich kann meinen Anteil an der weltverschlingenden Maschinerie minimieren, aber ich kann mich ihr nicht ganz entziehen. Wenn sich Menschen bewusst werden, dass das Leben in Gesellschaft an sich bedeutet, sich am Übel in der Welt mitschuldig zu machen, dann durchlaufen sie oft eine Phase, in der sie in einer komplett isolierten und autarken intentionalen Gemeinschaft leben wollen – aber was nützt das, wenn Rom brennt? Was bringt es, wenn Sie Ihren kleinen Anteil an der Verschmutzung, die dabei ist, die Erde zu überwältigen, nicht leisten? Sie schreitet voran, ob Sie nun in einem Wald leben und sich von Wurzeln und Beeren ernähren, oder ob Sie in einem Vorort leben und aus Spanien herangekarrte Nahrungsmittel konsumieren. Der Wunsch nach persönlicher Absolution von den Sünden der Gesellschaft ist eine Art Fetisch, wie etwa Solarzellen am Dach eines 400m² Wohnhauses.


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    Hört auf, Zinsen zu zahlen und zu nehmen


    Die Radikalversion, sogar alle Tilgungen zu verweigern, hatte ich in Gestalt des Känguruhs schon öfter hier im Blog:

    Siehe auch den Beitrag “Schulden muss man doch zurückzahlen”. Der Frankfurter Anwalt Hans Scharpf hat vor 3 Jahren mit der Aktion Geldhahn zu! zum kompletten Schuldenstreik aufgerufen (auf ihn wurde ich in der ersten Folge von stoersender.tv aufmerksam), in Österreich gibt es den Kreditopferverein.

    Praktisch empfehle ich das jedoch nicht, denn wenn Du Dir von jemand (& sei es eine Bank) Geld geliehen hast, dann hast Du ja mit diesem Geld etwas (hoffentlich sinnvolles) angefangen. Deshalb solltest Du diesen Betrag schliesslich auch zurückzahlen. Nur die Zinszahlung kannst und solltest Du verweigern, denn die ist durch nichts außer Wucher gerechtfertigt. Und dazu bemühe ich auch gar keine juristischen Argumente, sondern verstehe das klar als politische Aktion: Wir wollen ein Geldsystem ohne Zinsen (oder eben sogar mit Negativzins), deshalb zahlen (& verlangen) wir auch keine Zinsen.


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    Größer als die Snowden-Enthüllungen, weil sie Namen nennen: #panamapapers


    Gerade hat die Süddeutsche den bisher größten Leak in der Geschichte veröffentlicht: Die Panama Papers, auch beim International Consortium of Investigative Journalists. Fusion hat auch eine Seite dazu, Dirty little secrets.

    Das haut viel mehr rein als alles, was Snowden enthüllt hat, weil die Panama Papers Namen nennen. Davon hatte ich seither immer geträumt, dass sich das endlich mal jemand traut.

    Das Offshore-Prinzip erklärt die Anstalt-Folge vom 28.10.2014:

    Und zu den Panama Papers sage ich gleich: Mehr davon! Ich will die Namen Obama, Trump, Page, Gates, Buffett, Soros, Bertelsmann, Quandt, Funke, Albrecht, Bezos und Zuckerberg in so einem Leak lesen!!!
    Die Namen aller NSA-Mitarbeiter oder CIA-Agenten wären auch mal was. Und dann natürlich, wer hinter dem Dutroux-Fall steckt usw. usf.


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    Apocalypse now: wenn die Megamaschine kaputtgeht


    In der Nacht vom 1. auf den 2. September 1859 fand auf der Erde das Carrington-Ereignis statt, ein magnetischer Sturm auf der Erde, ausgelöst durch starke Sonneneruptionen. Der hat damals das Telegrafennetz lahmgelegt, und das auch nur für kurze Zeit. Trifft heute so ein Ding die Erde, dann wird die gesamte technische Zivilisation lahmgelegt. Satelliten werden gebraten, auch auf der Erde wird ein Großteil der Elektronik hinüber sein. Und zwar auch die Maschinen, die wir üblicherweise benutzen, um kaputte Maschinen damit zu reparieren.

    Mit einem Wort: Das wäre das Ende der Megamaschine auf die harte Tour. Und wir haben keinerlei Möglichkeit, uns davor zu schützen. Vorhersagen nützen auch nichts, denn selbst wenn wir genau wüssten, dass in zwei Monaten und 17 Tagen ein solcher Sonnensturm die Erde treffen wird, könnten wir nichts dagegen tun.


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