Schlagwort: bedürfnisse

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    Wenn Diskursgrenzen Herrschaftsverhältnisse unsichtbar machen und warum Diversität trotzdem wichtig ist


    Diversität als Thema bei der Bewegungsstiftung Dieses Wochenende war ich bei der Online-Strategiewerkstatt der Bewegungsstifung, die das Schwerpunktthema Diversität hatte. Das Thema liegt mir bekanntlich sehr am Herzen; ich verweise als zentrale Anlaufstelle hier im Blog auf den Beitrag Rang und Privilegien in einer Nussschale. Vor ein paar Monaten habe ich endlich den lange geplanten Rang- & Priviliegientag hier in der Gemeinschaft veranstaltet, um auch hier das Bewusstsein für die Thematik zu verstärken. Dass das Thema erst jetzt (nach beinahe 20 Jahren Bestehen der Stiftung) so ins Zentrum gerückt ist, kann auf der einen Seite verwundern, denn wie ich in meinem finanziellen Coming out geschrieben hatte, warum mich die Bewegungsstiftung besonders angezogen hat: Dort entscheiden nämlich nicht allein die StifterInnen, wer zu welchem Zweck wie viel Geld bekommen soll, sondern die AktivistInnen der geförderten Projekte entscheiden über die Geldvergabe der Stiftung mit (mehr darüber in der Broschüre Den Wandel gestalten).
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    Mitfühlen und an Bedürfnissen orientieren statt Recht und Gerechtigkeit


    Nach langer Pause habe ich wieder bei Miki Kashtan reingeschaut. Ihre Artikelreihe Apart and Together hat inzwischen 10 Teile. Heute beziehe ich mich dabei auf den achten Teil Reengaging with the Full Range of Our Emotions. Darin geht es darum, sich den schwierigen Gefühlen zuzuwenden. Miki geht davon aus, dass fast die gesamte menschliche Gesellschaft, jedenfalls die so genannte “Zivilisation”, seit Jahrtausenden kollektiv traumatisiert ist. Und diese Traumatisierung vererbt sich von Generation zu Generation weiter. Wie kommen wir da jemals wieder raus? Miki meint in ihrem Artikel The Power of the Soft Qualities to Transform Patriarchy (& auch sonst), dass der erste Schritt ist, die Schrecken des Patriarchats zu betrauern. Wenn wir versuchen, es zu bekämpfen, haben wir schon verloren, weil das gerade der Modus des Patriarchats ist.
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    Essenzielle Absichten zur Gewaltfreiheit von Miki Kashtan


    Heute habe ich entdeckt, dass die deutsche Übersetzung der neuen Version der Core Nonviolence Commitments von Miki Kashtan veröffentlicht wurde. Das ist mir einen eigenen Blogbeitrag wert, denn diese Commitments beschreiben die Haltung, die eine neue, regenerative Kultur hervorbringt und trägt. Das englische Original und weitere Übersetzungen findet ihr auf Mikis Seite The Fearless Heart. Ich bin sehr dankbar, durch die Übersetzung noch mal neu an die Commitments erinnert worden zu sein. Sie haben ja schon vor 2 Jahren meine Zeremonie bei der Zeremonialwoche geprägt. Jetzt passen sie perfekt, denn ich befasse mich gerade mit der Post-Kollaps-Gesellschaft. Die kann (mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% oder auch nur 0,01%) von der Haltung dieser Commitments getragen und genährt werden.
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    Der Markt kann die Coronakrise nicht bewältigen


    Das sieht man an allen Ecken und Enden ganz deutlich. Die aktuelle Anstalt zeigt es im Bereich des Gesundheitssystems. Zu diesem Beitrag hat mich Miki Kashtan inspiriert, die im 2. Beitrag ihrer “Apart and together”-Reihe genau darüber schreibt: Addressing Needs beyond Market Economies. One of the things that the coronavirus appearance, and the ensuing pandemic it caused, opened up is the possibility of exposing this incapacity of the market to attend to need. If the market were able to attend to needs, there wouldn’t have to be any governmental mobilization anywhere, because it would happen by itself through the mechanism of the “invisible hand.” And yet in country after country, governments are initiating actions that would be unheard of before, including re-nationalizing services, mobilizing war-like production, and considering cash payments to those in need or to everyone.
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    Regenerative Kultur für alle


    Einer der Hauptgründe, warum mich Extinction Rebellion so begeistert, ist der Fokus auf die regenerative Kultur innerhalb der Bewegung. Prinzipien & Werte Nr. 3: Wir brauchen eine Kultur der Regeneration Wir schaffen eine Kultur die gesund, anpassungsfähig und belastbar ist. Das hat bei allen bisherigen Revolutionen gefehlt und ist der Hauptgrund, warum ich wieder Hoffnung für die Menschheit habe. Denn eine solche Kultur tut uns allen gut, und zwar nicht nur uns Menschen, sondern genauso auch der mehr-als-menschlichen Welt. Deshalb erinnere ich an dieser Stelle noch mal an die Core Nonviolence Commitments von Miki Kashtan. Sie hat diese vor ein paar Monaten erweitert, auf deutsch gibt es bisher nur die Übersetzung der ersten Version. Dazu stelle ich als Inspiration weiterhin gerne die Regenbogenkrieger-Sätze zur Verfügung, die mir in der Zeremonie letzten Sommer gekommen sind.
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    Unsere Heimat nicht den Rechten und dem Kapital überlassen


    Die aktuelle Oya besteht ja hauptsächlich aus Interviews mit Leuten, die mit Oya bisher wenig bis nichts zu tun hatten. Das Gespräch von Leonie Sontheimer mit Thembi Wolf hat mich nun so aufgewühlt, dass ich mich dazu hier im Blog äussere. Ich war entsetzt, als ich diese Äusserung von Thembi Wolf las: Ja, du kannst den Begriff nicht nur gruselig, sondern auch positiv nutzen. Aber wenn ich eine Oya sehen würde, auf deren Titel »Heimat« stünde, würde ich trotzdem Gänsehaut bekommen, selbst wenn es ganz anders gemeint wäre. Ich wäre dann sicher, dass die Ausgabe nicht für mich geschrieben wurde. Ich hätte dann das Gefühl, dass da jemand nicht nachgedacht hat, was der Begriff für mich bedeutet. Für mich ist er definitiv mit AfD, mit Rechten konnotiert.
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    Ein Regenbogenkrieger holt sich selbstverständlich Unterstützung


    Um diesen Titel zu erklären, muss ich ausholen. Ausgangspunkt ist, dass ich vor einigen Wochen Miki Kashtan entdeckt habe, die die Gewaltfreie Kommunikation mit Schenkökonomie verbindet. Dabei geht sie in einem Interview sogar so weit zu sagen I don’t fully believe that we can have a truly nonviolent society for as long as we have money. This is because money can be accumulated, and I see accumulation as antithetical to nonviolence which, to be fully realised, necessitates allocation of resources based on needs. Money and exchange interfere with that. Sie geht also davon aus, dass im Geld (zumindest so wie es im derzeitigen Geldsystem beschaffen ist) ein Element von Gewalt steckt. Das sehe ich bekanntlich ähnlich. Was sie über Geld & Schenken zu sagen hat, ist allerdings (mindestens) einen eigenen Beitrag wert.
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    Daniel Pinchbeck über die Befreiung der Liebe


    Das “Manifest gegen die Apokalypse” von Daniel Pinchbeck, How Soon Is Now?, begleitet mich schon seit ein paar Monaten kapitelweise. Inzwischen bin ich im Teil 4 “Gott, Liebe und Revolution” angekommen. Was er dort über Liebe und Sexualität schreibt, animiert mich nun doch auch zum Bloggen. Zunächst mal zitiert er aus Sex. Die wahre Geschichte von Christopher Ryan und Calcida Jethá, dass Menschen sich in vertrauten Gruppen entwickelten, in denen fast alles miteinander geteilt wurde – Essen, Obdach, Schutz, Kindererziehung, sogar sexualles Vergnügen… Unsere zeitgenössische Kultur stellt den Bezug zwischen Liebe und Sex falsch dar. Sei es mit oder ohne Liebe, Gelegenheitssex war für unsere prähistorischen Vorfahren normal… Menschen und unsere hominiden Vorfahren haben den allergrößten Teil der vergangenen Jahrmillionen in kleinen, innigen Gruppen verbracht, in denen die meisten Erwachsenen jederzeit mehrere sexuelle Beziehungen hatten.
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    Die Sache mit dem Autonomiebedürfnis


    Meine erste Begegnung mit der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) war das kleine Büchlein Kinder einfühlend ins Leben begleiten von Marshall B. Rosenberg. Darin beschreibt er anhand von Erlebnissen mit seinen eigenen Kindern die zwei grundlegenden Bedürfnisse: das Autonomiebedürfnis und das Kooperationsbedürfnis. Darin schreibt er: Das Ziel, von anderen Menschen das zu bekommen, was wir wollen, oder sie dazu zu bringen, das zu tun, was wir gerne von ihnen sehen würden, beeinträchtigt die Autonomie der Menschen und ihr Recht zu wählen, was sie selbst tun wollen. Und wann immer Menschen spüren, dass sie nicht frei sind zu wählen, was sie tun möchten, werden sie viel eher bereit sein sich zu widersetzen – selbst wenn sie den Sinn in dem, was wir von ihnen erbitten, sehen können und sie es eigentlich tun wollen.
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    Wie geht abhängig sein ohne Zwang?


    Die letzten Tage lag ich mal wieder krank im Bett, heute bin ich wieder so langsam auf den Beinen. Solche Krankheitszeiten bergen oft Inspirationen für mich, so auch dieses Mal. Mir scheint nämlich die Titelfrage sehr wesentlich, was ich bisher noch nicht so auf dem Schirm hatte. Mein Denken mäandrierte allerdings schon lange da drum herum, so z.B. im Beitrag Bedürfnisse/Bedürftigkeit, brauchen und frei sein. Gehen wir mal davon aus, dass wir als Mitglieder dieser Welt der Erscheinungen nicht darum herumkommen, von anderen abhängig zu sein. (Ich sage manchmal nur halb scherzhaft, dass ich total sauerstoff-abhängig bin…) Dann stellt sich natürlich die Frage, wo bleibt da noch die individuelle Freiheit? Im Nachdenken über Vipassana hatte ich diese schon mal als den Abstand zwischen Reiz und Reaktion definiert.
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