Schlagwort: Bewusstsein

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    Globale Überwachung - alles nur Fake?


    Ihr habt doch bestimmt alle Matrix gesehen. Der und viele andere Filme (wie Dark City, Die Truman Show, eXistenZ, Total Recall oder auch die Romane von Stanisław Lem) werfen die grundsätzliche Frage auf, inwiefern das was wir für wirklich halten überhaupt Hand und Fuß hat. Inzwischen frage ich mich zunehmend, ob das was wir derzeit durch die Snowden-Enthüllungen erfahren, vielleicht selbst ein gigantischer Fake ist. Denn wenn alle glauben, sie würden überwacht, auch wenn das gar nicht stimmt, ist das eine genau so effektive soziale Kontrolle wie wenn tatsächlich alle überwacht würden. Und der Aufwand, diesen Effekt zu erzielen, ist im Falle des Fakes ggf. deutlich geringer. Auf diesen Gedanken bin ich gekommen, als ich Fefes Artikel über diverse Drohnen-Überwachungsprojekte des US-Militärs gelesen habe. Es wäre ja tatsächlich viel kostengünstiger, so einen Blimp mit einer Kameraattrappe rumfliegen zu lassen.


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    Gehorchen: Herrschaft aus der Sicht der Beherrschten


    Wie hinlänglich bekannt ist, bin ich Anarchist, was heißt, dass ich mich für eine Gesellschaft ohne Herrschaft und Zwang einsetze und dabei auf das Prinzip der Selbstorganisation und Selbstverantwortung in überschaubaren sozialen Einheiten setze.
    Trotzdem habe ich lange Zeit das Kunststück hinbekommen, mich mit dieser intellektuellen Einstellung gleichzeitig in meinem Leben als Opfer zu empfinden.

    Ein Stück von dem langen Weg dahin, dass ich das heute nicht mehr tue, beleuchten die Artikel Vertrauen riskieren sowie der Fight Club-Artikel Mit Tyler Durden zum Nullpunkt.

    Inzwischen lebe ich in dem Bewusstsein, dass Leben immer ein Risiko ist und übernehme die wahre Verantwortung dafür.

    Und damit sind wir beim Thema dieses Beitrags: Herrschaft ist das Verhältnis von einem oder mehreren Herrschern und einem oder mehreren Beherrschten. Es braucht das Handeln beider Seiten, um ein Herrschaftsverhältnis zu etablieren.
    Auch Anarchisten richten ihren Blick zu oft nur auf die bösen Herrscher, die es zu stürzen und damit die Herrschaft abzuschaffen gilt.


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    Grundeinkommen, Erpressbarkeit und Freiheit


    Am Samstag war ich ja auf der Demo fürs Bedingungslose Grundeinkommen & setze mich auch anderweitig dafür ein. Vor dem Hintergrund meines Beitrags über Bedürfnisse und frei sein stellt sich allerdings die Frage, wo das BGE da reinpasst.

    Einerseits ist das Grundeinkommen gerade ein wesentlicher Schritt zu mehr gesellschaftlicher Freiheit, weil jedeR damit zu allen Angeboten von “Arbeitgebern” auch Nein sagen kann, ohne um die eigene Existenz fürchten zu müssen. Das ist das, was u.a. Wolf Lotter in seinem Artikel Der Lohn der Angst schreibt. Erst mit BGE gibt es überhaupt einen wirklich freien Arbeitsmarkt, auf dem beide Seiten auf gleicher Augenhöhe verhandeln können - das Ende der derzeitigen Kultur der Angst.

    Aber ist das wirklich so? Brauchen wir dafür wirklich ein Grundeinkommen, oder schaffen wir ganz im Gegenteil damit nicht eine neue und vielleicht noch tiefere Abhängigkeit - nämlich die von eben jenem Grundeinkommen? Denn auch ein Rechtsanspruch garantiert mitnichten, dass ich das Geld auch tatsächlich bekomme. In diesem Leben, auf dieser Welt gibt es nur eine Garantie: dass wir alle sterben werden.


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    Bedürfnisse/Bedürftigkeit, brauchen und frei sein


    Der heutige Beitrag ist mehr eine ausführliche Fragestellung, weil es um einen scheinbaren Widerspruch geht, den ich bisher noch nicht auflösen konnte. Es geht um Bedürfnisse bzw. Bedürftigkeit auf der einen Seite und auf der anderen Seite darum, wirklich frei zu sein. Irgendwie gelingt es mir praktisch, mir sowohl meiner völligen Abhängigkeit und Bedürftigkeit bewusst zu sein und dabei gleichzeitig (innerlich) frei. Gedanklich sind das jedoch noch immer totale Gegensätze. Daher werde ich nun die ganze Thematik auseinander klamüsern & ausbreiten.

    Fangen wir an mit Zitaten aus dem Artikel Geburtlich zusammen leben von Ina Praetorius. Was sie darin schreibt, lässt sich kaum bestreiten:

    Nur ein paar Jahrzehnte, höchstens, sind wir, die Geborenen, fähig zu handeln, also ein Stück Welt zu gestalten, immer bezogen auf bedürftige Mithandelnde. Gleichzeitig bleiben wir eingebunden in die Matrix Welt. In fast jeder Hinsicht sind wir abhängig vom und von anderen. Keiner und keine von uns kann auch nur fünf Minuten ohne Luft überleben, oder eine Woche ohne Wasser. Von Luft und Liebe, Gemüse und Moral, von Geschichten, Traditionen und der Arbeit anderer leben wir, und schon bald werden wir eingehen in die Erde. Weit entfernt sind wir von der Fiktion, die Johann Gottlob Fichte die Selbstsetzung des Subjekts und Immanuel Kant Autonomie nannte.


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    Die Essenz von Wortlaut und Klang ist das Nichts


    Der Introtext von Orange auf dem Ancient Trance Festival in Taucha stammt aus den Upanishaden:

    Die Essenz aller Wesen ist die Erde, Die Essenz der Erde ist das Wasser, Die Essenz des Wassers sind die Pflanzen, Die Essenz der Pflanzen ist der Mensch, Die Essenz des Menschen ist die Rede, Die Essenz der Rede ist das heilige Wissen, Die Essenz des heiligen Wissens ist Wortlaut und Klang, Die Essenz von Wortlaut und Klang ist das Nichts.

    Es war ein ganz besonderes Erlebnis, in diesem Bewusstsein mich von dem Orange-Klanggewitter durchschütteln zu lassen. Die Essenz von Wortlaut und Klang ist das Nichts. Ich habe ein paar Mal innegehalten & bin ganz still geworden inmitten der tobenden Massen & des Sounds von der Bühne, um mir das noch mal mehr zu vergegenwärtigen.


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    Ich habe nichts zu verbergen


    Dieser Satz wird zur Zeit, angesichts der Enthüllungen von Edward Snowden, von vielen Menschen entweder im Brustton der Überzeugung ausgesprochen oder aber als vermeintlich haltlos und naiv zerpflückt.

    Ich meine ihn völlig ernst und stehe dazu. Warum?

    Nun, vor wem oder was sollte ich denn letzten Endes etwas verbergen können, wo die Welt doch 1 ist? Was im Bereich von Geheimdiensten und Überwachung passiert, gehört zu dem umfassenden Paradigmenwechsel, der gerade ringsum stattfindet. Nur solange wir der Illusion anhängen, von allem abgetrennte Einzelwesen zu sein, ist so etwas wie Privatsphäre oder Geheimnisse überhaupt denkbar.

    Auch die Geheimdienstkrise ist also letztlich eine Krise des Bewusstseins. Wobei “Krise” hier die ursprüngliche Bedeutung des Wortes meint: Ein Wendepunkt. Es geht weiter, und mit den Worten von Rainer von Vielen: Es gibt kein Zurück!


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    Paradigmenwechsel: Der Komposthaufen der Geschichte


    Das Bild vom Komposthaufen der Geschichte gefällt mir so gut, dass ich es gleich noch mal für einen Beitragstitel verwende. Getreu dem Cradle to Cradle-Prinzip geht es nämlich nicht darum, etwas Altes “weg” zu werfen, sondern es als Rohstoff wieder in den Kreislauf des Erschaffens von Neuem einzugliedern; es als den Schatten zu integrieren.

    Doch muss es dazu erst wieder zersetzt, in seine Einzelteile zerlegt werden. Die Zusammensetzung unserer vorherrschenden Paradigmen funktioniert nicht mehr. Das umfasst so unterschiedliche Bereiche wie das Schul- und Bildungssystem, Geheimdienste, das Urheberrecht, Führung in Unternehmen und allgemein Organisationen, Steuern, die Trennung von Arbeit und Einkommen in Gestalt des Bedingungslosen Grundeinkommens, die Monogamie und das Lohnarbeitssystem. Auch das Geld als allgemeiner Wertmaßstab sowie Wertaufbewahrungsmittel muss mitsamt dem Schuldprinzip und den Kapitalgesellschaften dran glauben. Das letztliche Ziel ist sogar eine Gesellschaft ganz ohne Geld, in der alle unverdient dazu gehören.


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    Otto Scharmer, die Bewusstseinskrise und die Kinder


    Im aktuellen Bankspiegel der GLS-Bank ist ein Beitrag von Otto Scharmer drin, wo er sehr komprimiert die Herausforderungen unserer Zeit beschreibt (auf 2 Seiten!). Er war anlässlich der GABV-Versammlung in Berlin. Er spricht davon, dass die gesellschaftliche Entwicklung bis heute von einem Bewusstsein geprägt ist, in dessen Zentrum das jeweilige Ego steht. Selbst die bisher neueste Stufe, die er Stakeholder-Bewusstsein nennt, hat noch nicht das Ganze im Blick, sondern versucht nur die vielen einzelnen Egos unter einen Hut zu bekommen. Was es jedoch heute dringend braucht, nennt er Öko-System-Bewusstsein. Das heißt, “dass ich nicht nur meinen eigenen Wohlstand und meine Lebensqualität maximiere, sondern auch diejenige aller meiner Partner und Mitgestalter”.

    Basierend auf unserer Arbeit mit Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und anderen gesellschaftlichen Grup­pen sehen wir die größte Herausforderung für einen solchen Schritt in eine schöpferische Öko–System–Ökonomie in der Frage, wie wir den verschiedenen gesellschaftlichen Akteu­ren helfen können, ihr Ego–System–Bewusstsein loszulassen. Dabei hilft es, sich in die Perspektive des Anderen zu bege­ben. Wie das geht? In unserer Arbeit haben wir gelernt, dass dazu ein Prozess erforderlich ist, der die Öffnung des Ver­standes, des Herzens und des Willens ermöglicht: gemein­same Wahrnehmung und Willensbildung. Warum geschieht dies so selten? Weil der schwerste Schritt das Loslassen ist. Es bedeutet, eine Schwelle zu überschreiten, eine Welt loszulassen und eine andere Welt kommen zu las­sen, von der wir gar nicht wissen, ob sie überhaupt existiert.


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    Franz Hörmann und das Plussummenspiel im Informationsgeld


    Ich habe noch nie jemanden so unterschätzt wie Franz Hörmann.
    Als ich das erste Mal vor ein paar Jahren ein Interview mit ihm las, hatte ich ihn als sehr fundiert argumentierenden Kritiker unseres aktuellen Geldsystems abgespeichert und war auch schon tief berührt davon, wie er – ganz im Sinne der Tiefen Demokratie – auch die Eliten mit ins Boot nehmen wollte auf dem Weg in eine neue Gesellschaft.

    Wie umfassend dieser Mensch denkt, und wie geschmeidig die vielen Aspekte bei ihm ineinander greifen, wird mir jetzt gerade erst klar. Aber fangen wir von vorne an.

    Vorweg eine kleine “Warnung”: Hörmanns Gedanken bewegen sich auf einer höheren Ebene als die, auf der wir uns üblicherweise aufhalten. Er stellt ein komplett anderes Paradigma vor. Sogar ich, der ich immer begeistert auf neuartige Vorstellungen aufspringe, konnte mich erst nach & nach in sein Konzept eindenken.


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    Ego, Schuld und Eigentum: Die Illusion des Getrenntseins


    Da ich in den letzten Wochen sehr viel Käptn Peng gehört habe, hat das so seine Spuren bei mir hinterlassen ;-)

    Ich werde mich daher hier mit dem auseinander setzen, was eigentlich letzten Endes hinter Konzepten von Eigentum und Schuldverhältnissen steckt. Es ist jeweils das Ego, das Ich, welches Käptn Peng so genial als das Prisma bezeichnet, welches das Licht bricht und deshalb selber nicht leuchtet.

    du glaubst wirklich, du bist ein abgetrenntes Wesen
    vom Kosmos, vom Urgrund, von mir und vom Leben?
    Eigenständig, unabhängig, mit eigenen Gedanken?
    Du spinnst, wenn du nicht fühlst: du bist Teil eines Ganzen

    Da liegt der Hund begraben. Eigentum ist nur denkbar, wenn ich mich als abgetrennt vom Ganzen, von “den anderen” begreife. “Meins” und “Deins” sind Folgen von “Ich” und “Du”. Das sind alles wichtige Ent-Wicklungen, denn Spielen geht nur unter Vielen.


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