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Dein Leben ist geschenkt
Ich höre immer wieder, wenn ich von einer Schenkökonomie rede, Sätze wie “Man bekommt im Leben nichts geschenkt”. Leute, denkt darüber bitte noch mal nach. Es geht ja schon damit los, dass du dein Leben geschenkt bekommst. Du musstest nichts dafür tun, hast es dir nicht verdient. Thomas D drückt das so aus:
Dein Leben ist geschenkt, hast es einfach so bekommen und wenn du’s nicht verschenkst wird es dir genommen einfach so
Eben. Das Leichenhemd hat bekanntlich keine Taschen, mitnehmen kannst du nichts Materielles in dein Grab.
Gerade die Generation der Kriegskinder hat diesen Glaubenssatz allerdings verinnerlicht. Deshalb lade ich sie, wie euch alle, ein, zu überlegen, was ihr in eurem Leben schon alles geschenkt bekommen habt. Jeder Atemzug, den ihr macht, schenkt euch Sauerstoff. Und schaut nicht nach dem, was ihr nicht geschenkt bekommen habt. Da lässt sich natürlich eine riesige Menge finden, hauptsächlich Dinge, die ihr eh nicht gebraucht habt. Mir hat auch noch nie jemand einen Ferrari geschenkt; deshalb komme ich mir trotzdem reich beschenkt vor.
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Mein Weihnachtsgeschenk für euch: HTTPS
Frohe Weihnachten allerseits! Ich bin doch noch wach, weil ich mein Blog, die PC ab 50-Seite sowie die Agentenwebsite auf HTTPS umgestellt habe. Möglich macht das Let’s Encrypt, von denen ich mir ein TLS-Zertifikat habe ausstellen lassen. Dabei bin ich Fefes Empfehlung gefolgt und habe die statische Website Get HTTPS for free! genutzt. Ein paar Kinderkrankheiten muss ich noch beheben, so gehen z.B. im Blog die Feeds derzeit nicht, und auf pc-ab-50.de wird noch nicht alles verschlüsselt ausgeliefert.
Nachtrag: Jetzt geht alles mit HTTPS.
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Die Voluntaristen sind die Verblendetsten von allen
Nun beschäftige ich mich seit langem gelegentlich mal mit den Voluntaristen, auch Libertaristen oder Anarchokapitalisten genannt, weil ich mich selbst als Anarchisten betrachte. Wie ich seinerzeit im Beitrag Eigentum als Instrument von “Teile und herrsche” schrieb, tue ich das, weil ich deren Schlussfolgerungen größtenteils teile. Sie streben kurz gesagt eine Gesellschaft an, die auf vollkommener Freiwilligkeit aller Menschen beruht, also eine Gesellschaft ohne Zwang.
Aber allein schon zu meinen, dass einem irgendwas “gehören” könnte… Wobei diesem Irrglauben immerhin die große Mehrheit der Weltbevölkerung unterliegt. Daraus allerdings eine Theorie der Freiheit zu konstruieren – das ist nicht zu toppen.
Mir scheint auch, die Voluntaristen träumen davon, nie wieder verhandeln zu müssen, wenn sich nur mal alle auf dieses eine Prinzip geeinigt hätten. Für mich sieht das nach einem Alptraum aus: es gibt dann nämlich überhaupt keine Freiheit mehr, keine Handlungsspielräume.
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Agent des kosmischen Bewusstseins
Soeben ist die Website zu einer weiteren, ich möchte allerdings sagen, der Identität online gegangen: Timo Ollech – Agent des kosmischen Bewusstseins. Das Layout hat Maurice Kühlborn gestaltet, ist doch gut gelungen, oder?! Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, dann meldet euch.
Jetzt der technische Teil: Bei der Gelegenheit habe ich das erste Mal mit Sass zu tun bekommen, eine sehr praktische Erfindung, um Überblick im stetig wuchernden CSS-Dschungel zu behalten. Dazu musste ich mir unter Gentoo erst mal aus dem Overlay soft die Pakete libsass und sassc installieren. Vorläufig läuft die Site mit MODX wie die PC ab 50-Seite, ich arbeite mich aber gerade in Static Site Generators ein, von denen ich auf den ersten Blick Pelican in die erste Wahl genommen habe. Nikola ist eine Alternative; beide sind in Python geschrieben, was mir entgegen kommt. Fefe macht das ja alles Marke Eigenbau – “Proudly made without PHP, Java, Perl, MySQL and Postgres”. Das kann ich hoffentlich bald auch unter meine Website schreiben. :)
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Mikroaggressionen und Rang
Mir war ja bisher noch gar nicht klar, wie krass das in den USA an den Hochschulen mit Mikroaggressionen abgeht. Zur Veranschaulichung vergleiche ich eine Mikroaggression mal mit einem Krankheitserreger (abgesehen davon, dass ich nichts von der Ansteckungstheorie halte, aber das ist eine andere Geschichte). Der Begriff “Mikroaggression” beschreibt winzige übergriffige Äußerungen in der alltäglichen Kommunikation. Damit dürften diese Äußerungen ähnlich häufig vorkommen wie eben Krankheitserreger.
Manche verbalen Äußerungen erfüllen hierzulande den Straftatbestand einer Volksverhetzung oder Beleididung. Darunter fallen solche Mikroaggressionen aber gerade nicht. In aller Regel beabsichtigen diejenigen, die sie äußern, gar keine Aggression (Wikipedia: “In den meisten Fällen nehmen die Verursacher von Mikroaggression sich selbst als wohlwollend und unvoreingenommen wahr.”).
Um wieder beim Vergleich zu bleiben, auch einem Grippevirus unterstelle ich jetzt nicht, dass es absichtlich Menschen krank machen will. Es will sich einfach nur vermehren.
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Geh Heim Dienst!
Ich sag ja schon immer, dass Geheimdienste sich mit einer Demokratie nicht vertragen, weil sie als staatliche Organe sich der öffentlichen Kontrolle entziehen. Die Anstalt vom 26. Mai bringt das auf ihre unnachahmliche Weise auf den Punkt:
(Leider bei YouTube gelöscht, ihr findet einen Ausschnitt bei Dailymotion)
Claus von Wagner hat die komplette Folge auf seiner Seite eingebunden.
Zu der Geschichte mit Curveball als Anlass des Irakkrieges siehe Die Lügen vom Dienst: Der BND und der Irakkrieg.
An dieser Stelle verweise ich noch mal auf meine Sammlung von technischen Hinweisen. Und in der ARD-Mediathek könnt ihr bis morgen noch Citizenfour schauen bzw. mit MediathekView runterladen.
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Teile und Herrsche per Filterblase
Vorhin habe ich mir seit langem mal wieder den Kreuzer gekauft, als Teil meines Abschieds von Leipzig. In diesem Kreuzer gibt es einen Schwerpunkt zu Pegida, Legida & Co., darunter einen Artikel von Robert Feustel unter der Überschrift “Das Volk” in der Dauerschleife. Er schreibt über die Majority Illusion durch soziale Netzwerke, sprich die Illusion einer kleinen Randgruppe, sich für die Mehrheit der Bevölkerung zu halten. Dazu trägt maßgeblich der Mechanismus der Filterblase bei, also Algorithmen, die in sozialen Netzwerken uns Inhalte präsentieren, die denen ähneln, mit denen wir uns eh schon beschäftigen. Ich habe das an anderer Stelle schon mal als gesellschaftliche und globale Dissoziation bezeichnet.
Frank und Fefe haben sich damit zuletzt ausgiebig in Alternativlos Folge 35 befasst. Tenor: Ausgrenzen wirkt kontraproduktiv und bestätigt die Ausgegrenzten nur in ihrer Überzeugung. Die Reaktion von Michael Seemann auf den Podcast zeigt exemplarisch, wie man die Spaltung unserer Gesellschaft noch zementiert. “Kein Fußbreit den Nazis” erinnert eben immer noch fatal an “Kauft nicht bei Juden”, siehe auch Ein Herz für Nazis.
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Der Freiheit ist alles gleich gültig
Gerade hatte ich eine kleine spontane Erleuchtung: Im Beitrag über inneren Anarchismus habe ich innere Anarchie als Wahlfreiheit in jedem Augenblick definiert. Damit ich aber wirklich frei wählen kann, muss es egal (= gleich gültig) sein, was ich tue. Jede Bedeutung schränkt ein. Das habe ich in den Satz gefasst:
Gerade weil es egal ist, was ich tue, kann ich darüber frei entscheiden.
Genau das meint Sebastian Elsaesser, wenn er von einem freien Akt spricht: Ich handle nicht “weil” oder “um zu”, sondern ich handle einfach so.
In der Essenz des Tantra schreibt Seth über die fünf Kräfte oder Shaktis:
Diese fünf Kräfte werden nur von einer Metakraft überragt: Svātantrya-Shakti, die Kraft der Freiheit. Diese Kraft steht über den anderen, weil sie das Feld und den Kontext liefert, in dem die anderen fünf Kräfte wirken können. Mit anderen Worten: das Göttliche agiert mit diesen fünf Kräften als Ausdruck seiner eingeborenen Freiheit und vollständigen Autonomie.
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Gewaltfantasien
Die Anschläge von Paris zeigen mir vor allem eines: dass es uns in der globalisierten Welt immer schlechter gelingt, die Folgen der von uns praktizierten Ausbeutung zu ignorieren. Denn jenseits aller Religion gehören diejenigen, die da auf “uns” geschossen haben, zu denen, die “wir” routinemäßig ausbeuten. Wie z.B. Tina Kaiser von der Welt schon im Sommer letzten Jahres für sich ermittelt hatte: Mein Konsum macht 39 Menschen zu Sklaven. Ich habe das für mich noch nicht ausrechnen lassen, auf die genaue Zahl kommt es dabei auch gar nicht an. Schon ein einziger Sklave ist einer zu viel.
Die neuzeitliche Völkerwanderung ist im vollen Gange. Wie Freundeskreis schon 1999 in Sternstunde / Revolution der Bärte textete:Bald stürmen 144 mit geballter Faust
Von Gibraltar aus das europäische Haus
Und vor den Straßen Behrings fegt ein Zauberlehrling
über Flora und Fauna des amerikanischen Traumas
Und sie holen sich was ihr’s ist
treten über babylonische Ufer wie Euphrat und Tigris
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Tantrische Gemeinschaft: Ich ziehe ins Diamond Lotus nach Berlin
Nachdem die Idee im Sommer das erste Mal aufkeimte, ist sie in den letzten Monaten so weit gereift, dass die Entscheidung steht: Ich werde in die tantrische Gemeinschaft im Diamond Lotus nach Berlin ziehen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest, es wird im Januar oder Februar des kommenden Jahres sein. Das Diamond Lotus und seine BewohnerInnen kenne ich schon seit mehreren Jahren, habe inzwischen schon mehr als 10 Tantraseminare dort mitgemacht. Trotzdem sagten mehrere Leute, die das Diamond Lotus auch kennen, dazu spontan “Na, hast wohl mal wieder Lust auf Abenteuer?!” Ja, die habe ich. :) Und mir ist klar, dass eine tantrische Gemeinschaft eine besonders intensive Erfahrung werden wird.
Aus diesem gegebenen Anlass verlinke ich noch mal die Essenz des Tantra und den Beitrag zur Verehrung, die im Zentrum der tantrischen Lebensweise steht. Auch das Erwachsen werden in Liebesdingen gehört in diesen Zusammenhang.
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