Schlagwort: kooperation

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    Ein Regenbogenkrieger holt sich selbstverständlich Unterstützung


    Um diesen Titel zu erklären, muss ich ausholen. Ausgangspunkt ist, dass ich vor einigen Wochen Miki Kashtan entdeckt habe, die die Gewaltfreie Kommunikation mit Schenkökonomie verbindet. Dabei geht sie in einem Interview sogar so weit zu sagen I don’t fully believe that we can have a truly nonviolent society for as long as we have money. This is because money can be accumulated, and I see accumulation as antithetical to nonviolence which, to be fully realised, necessitates allocation of resources based on needs. Money and exchange interfere with that. Sie geht also davon aus, dass im Geld (zumindest so wie es im derzeitigen Geldsystem beschaffen ist) ein Element von Gewalt steckt. Das sehe ich bekanntlich ähnlich. Was sie über Geld & Schenken zu sagen hat, ist allerdings (mindestens) einen eigenen Beitrag wert.
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    Daniel Pinchbeck über die Befreiung der Liebe


    Das “Manifest gegen die Apokalypse” von Daniel Pinchbeck, How Soon Is Now?, begleitet mich schon seit ein paar Monaten kapitelweise. Inzwischen bin ich im Teil 4 “Gott, Liebe und Revolution” angekommen. Was er dort über Liebe und Sexualität schreibt, animiert mich nun doch auch zum Bloggen. Zunächst mal zitiert er aus Sex. Die wahre Geschichte von Christopher Ryan und Calcida Jethá, dass Menschen sich in vertrauten Gruppen entwickelten, in denen fast alles miteinander geteilt wurde – Essen, Obdach, Schutz, Kindererziehung, sogar sexualles Vergnügen… Unsere zeitgenössische Kultur stellt den Bezug zwischen Liebe und Sex falsch dar. Sei es mit oder ohne Liebe, Gelegenheitssex war für unsere prähistorischen Vorfahren normal… Menschen und unsere hominiden Vorfahren haben den allergrößten Teil der vergangenen Jahrmillionen in kleinen, innigen Gruppen verbracht, in denen die meisten Erwachsenen jederzeit mehrere sexuelle Beziehungen hatten.
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    Die Sache mit dem Autonomiebedürfnis


    Meine erste Begegnung mit der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) war das kleine Büchlein Kinder einfühlend ins Leben begleiten von Marshall B. Rosenberg. Darin beschreibt er anhand von Erlebnissen mit seinen eigenen Kindern die zwei grundlegenden Bedürfnisse: das Autonomiebedürfnis und das Kooperationsbedürfnis. Darin schreibt er: Das Ziel, von anderen Menschen das zu bekommen, was wir wollen, oder sie dazu zu bringen, das zu tun, was wir gerne von ihnen sehen würden, beeinträchtigt die Autonomie der Menschen und ihr Recht zu wählen, was sie selbst tun wollen. Und wann immer Menschen spüren, dass sie nicht frei sind zu wählen, was sie tun möchten, werden sie viel eher bereit sein sich zu widersetzen – selbst wenn sie den Sinn in dem, was wir von ihnen erbitten, sehen können und sie es eigentlich tun wollen.
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    Wellness vs. Solidarität


    Eben habe ich die britische Feministin Laurie Penny entdeckt, über ihren sehr lesenswerten Artikel Die Wohlfühl-Lüge. Die Wohlfühl-Ideologie ist ein Symptom einer breiteren politischen Krankheit. Die Bürden von Arbeit und Arbeitslosigkeit, die Kolonialisierung aller öffentlichen Flächen durch privates Geld, der prekäre Alltag und die wachsende Unmöglichkeit, sich in Gemeinschaften zu organisieren, führt dazu, dass jeder für sich versucht, zu überleben. Wir sollen glauben, dass Arbeit allein unser Leben verbessern kann. Chris Maisano argumentiert, dass “individualistische und therapeutische Antworten auf die Probleme unserer Zeit nicht schwer zu begreifen sind. Aber nur wenn wir Gemeinschaften bilden, vertrauen wir wieder in unsere kollektiven Fähigkeiten, die Welt verändern zu können”. Die Wellness-Ideologie begegnet diesem sozialen Wandel in zwei wesentlichen Punkten. Erstens überzeugt sie uns davon, dass es kein wirtschaftliches Problem ist, wenn wir krank, traurig und erschöpft sind.
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    Eine Spielshow namens Kapitalismus


    Lutz Dammbeck hat wieder zugeschlagen und einen neuen Film mit Überlänge gemacht: Overgames. Der Vorgänger Das Netz hatte mich zu einem sehr langen Beitrag inspiriert, diesmal wird es kurz. Ich muss den Film auch noch sacken lassen & mindestens noch einmal gucken. Es gibt übrigens auch ein 41seitiges PDF zum Film. Der Film erinnerte mich mehrfach an Die Tribute von Panem, was ja auch von einer Spielshow handelt. Und mir fiel Alternativlos Folge 29 ein, wo es um Spieltheorie, den Kalten Krieg und – in diesem Zusammenhang besonders interessant – um Gamification geht. Durch Computerspiele lernen Kinder (und auch Erwachsene), dass es da eine vorgegebene Welt gibt mit Regeln, die es herauszufinden gilt und innerhalb dieser Regeln möglichst erfolgreich zu sein.
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    Antipsychiatrie und die Schatten der Stadt


    In der Ausbildung in Prozessorientierter Psychologie beschäftigen wir uns gerade schwerpunktmäßig mit Veränderten Bewusstseinszuständen. In diesen Bereich fällt auch alles, womit sich die Psychiatrie so herumschlägt. Für das letzte Seminar hatte ich die Aufgabe übernommen, zum einen den prozessorientierten Ansatz in der Psychiatrie vorzustellen, als auch einen groben Überblick über die Antipsychiatrie zu geben. Dazu habe ich mir zunächst das englische Original City Shadows von Arnold Mindell gekauft, weil die deutsche Ausgabe Die Schatten der Stadt derzeit nur für über 40 € zu haben ist (beide Bücher gibt es nur noch antiquarisch). Dann musste ich feststellen, dass der Begriff “Antipsychiatrie” ein wahrlich weites und teilweise auch in sich zerstrittenes Feld umfasst. Und schon das Beispiel Anti-psychiatry zeigt, dass die englische Wikipedia gerade in diesem Bereich oft viel umfangreicher ist.
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    Die Hippies, die CIA, LSD, das Internet und der Unabomber


    Über die Verbindung von Heinz von Foerster und George Spencer-Brown habe ich den Film Das Netz entdeckt und mir umgehend angeschaut. Er ist in Gänze auf YouTube zu finden, ich habe ihn mir dennoch der besseren Qualität und der Bonus-Interviews wegen aus der Videothek ausgeliehen: In wenigen Worten geht es darin um (mir teilweise vorher unbekannte) Verbindungen zwischen der Hippie-Bewegung, bestimmten zentralen Entwicklungen der modernen Wissenschaft (allen voran die Kybernetik) und der Entstehung des Internet. Dabei hangelt sich der Film entlang der Geschichte des so genannten Unabombers Ted Kaczynski. Neben dem Film beziehe ich mich nun vor allem auf sein Manifest Industrial Society and Its Future (auch im Archiv der Washington Post), von dem es eine deutsche Übersetzung gibt. Punkt 140 fasst das Ziel des Manifests gut zusammen:
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    Aufhören, Gegner zu sein


    Rüdiger Lenz mit seinem Nichtkampf-Prinzip ist mindestens die Entdeckung des Monats. Der Mensch hat vor den Kriegen nicht so viel Angst wie vor seiner eigenen Freiheit. Von solchen Sätzen bringt er haufenweise, nur noch zwei weitere als Appetitanreger: Was man in Schule lernt, ist, sich von sich selbst abzuwenden. Wer Macht braucht, ist ohnmächtig. Um wirklich dauerhaft in Frieden miteinander auf der Erde leben zu können, müssen wir in allen Bereichen aufhören, uns als Gegner zu verstehen und zu verhalten (also das Konkurrenzprinzip auf den Komposthaufen der Geschichte werfen). Das ist mehr als ein Generationenprojekt, aber es lohnt sich. Hier nun also das Interview bei KenFM:
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    Erst die Konkurrenz abschaffen, dann das Gegenleistungsprinzip und am Ende das Geld


    Heute habe ich in No Contest - The Case Against Competition weitergelesen und bin dadurch einen guten Schritt weiter gekommen. Schon lange frage ich mich ja, wie wir den Paradigmenwechsel vom Mangel zur Fülle konkret praktisch angehen können. Folgende Reihenfolge erscheint mir logisch & sinnvoll: Das Prinzip der Konkurrenz hinter uns lassen Sodann Abschied nehmen von dem Prinzip, für eine Leistung eine Gegenleistung zu erwarten Schlussendlich dann das Geld insgesamt abschaffen Geld ist nichts anderes, als überhaupt Leistungen zu verrechnen, in welcher Form auch immer. Daher ergibt es erst Sinn, das Geld abzuschaffen, wenn wir uns vom genannten Do ut des-Prinzip verabschiedet haben. Dieses können wir allerdings erst hinter uns lassen, wenn wir nicht mehr um Geld und Ressourcen konkurrieren. Denn in einem Konkurrenzverhältnis ist es das einzig Vernünftige, für eine Leistung eine mindestens gleich-wertige Gegenleistung zu erwarten, sonst stellt mensch sich ja schlechter gegenüber der Konkurrenz.
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    Webseiten zu Informationsgeld und Antibilanz


    Als ich im Mai meinen Beitrag zu Franz Hörmanns Konzept des Informationsgeldes geschrieben hatte, waren die dazugehörigen Webseiten noch nicht online. Jetzt sind sie es: Informationsgeld Zukunftsbanken Anti-Bilanztheorie Zur Erinnerung: Es geht um nicht weniger als darum, das Geld seiner Funktion als Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel zu entheben. Das brauchen wir nämlich beides nicht! Dazu passt wunderbar ein Satz von Robert Anton Wilson aus Prometheus Rising: All wealth is created by human beings using their neurons intelligently. Mit dem Informationsgeld kann der Traum wahr werden, dass wir alle unverdient dazugehören. In der Praxis lässt es sich auch hervorragend mit dem Prinzip der Stigmergie kombinieren, für das es ausgehend vom Keimform-Blog bereits Pläne gibt, ein Softwaresystem zu entwickeln.