Schlagwort: krise

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    Komplexitätsverstärkertechnologie


    Dieses Monsterkombinationswort habe ich aus Alternativlos Folge 44, die ich gerade noch zu Ende höre. Das schöne an diesem Wort ist, dass es bisher von Suchmaschinen noch nicht gefunden wird. Damit kann ich es ähnlich wie seinerzeit die Hommingberger Gepardenforelle verwenden, um exklusiv unter diesem Begriff im Netz gefunden zu werden. ;-) Alternativ könnte man den gleichen Sachverhalt mit dem Wort Clusterfuck-Inkubatortechnologie bezeichnen… Davon abgesehen ist auch diese Folge wie eigentlich alle von Alternativlos sehr hörenswert. Es geht um die ständig wachsende Menge des Weltwissens und den immer leichter werdenden Zugriff darauf. Einen Begriff, für den es schon einen Wikipedia-Artikel gibt, habe ich dabei auch gelernt: Regulatory capture. Und sehr witzig ist dieser hilflose Versuch in den USA, die Bürokratie zu reduzieren – der Paperwork Reduction Act.
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    Warum unser Gehirn darauf programmiert ist, die Klimakrise zu ignorieren


    Den Titel habe ich von der ausführlichen Rezension des Buches “Don’t even think about it” von George Marshall übernommen. Es bestätigt, was mir auch schon während der Rebellionswelle im Oktober aufgefallen war: Die (Welt-) Untergangsrhetorik großer Teile der Klimaschutzbewegung, insbesondere Extinction Rebellion, greift nicht. Zu Beginn des Buches absolviert Marshall einen Parforceritt durch Psychologie, Risiko- und Verhaltensforschung. Konzise und gut lesbar fasst er die einschlägigen Erkenntnisse der Wissenschaft zusammen: Beispielsweise hat der Mensch im Laufe der Evolution gelernt, wirksam auf Bedrohungen zu reagieren – allerdings vor allem auf solche, die plötzlich auftreten und jetzt, die von einer Person ausgehen und aus unmoralischen Handlungen resultieren. Doch der Klimawandel passt nicht in dieses Schema, er sendet sozusagen keine Alarmsignale, zitiert Marshall etwa den Glücksforscher Daniel Gilbert: “Würde der Klimawandel durch das Abschlachten niedlicher Hundewelpen verursacht, würden Millionen von Amerikanern auf die Straße gehen.
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    Klimagerechtigkeit braucht die Agrarwende


    Letztes Wochenende war ich beim Permakultur-Wintertreffen unter dem Motto “Mit Gehölzen dem Klimawandel begegnen”. Was führt mich da hin, wo ich doch bisher die Permakultur nur aus der Ferne beobachtet habe (in erster Linie durch die Rubrik in der Oya)? Auslöser war mein Engagement bei Extinction Rebellion (XR). Ich habe mir nämlich schon im Herbst gedacht, Mensch, XR macht doch immer halbjährlich Rebellionswellen & in der Zwischenzeit ist ganz viel Zeit zum Regenerieren, Lernen & Reflektieren. Warum dann also nicht auch gleich noch die Erde mit regenerieren und Permakultur lernen? Daraus erwuchs die Idee, so etwas wie einen Stipendienfonds für Permakultur-Ausbildungen ins Leben zu rufen. Dabei hatte ich im Vorfeld des Wintertreffens schon erfragt, dass das Permakultur-Institut in kleinem Rahmen schon einen Stipendienfonds hat.
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    Micah White ist gerade in Davos


    Micah White, einer der Gründer von Occupy Wall Street, ist einer Einladung zum Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos gefolgt. Ich bin sehr gespannt, was dabei herauskommt. Er schreibt im Guardian und auf der WEF-Seite sowie ausführlicher bei Medium, was ihn dazu bewegt hat: I co-founded Occupy Wall Street. Now I’m headed to Davos. Why? Why I’m going to Davos - and why I’m hoping my peers don’t find out I’m an activist going to Davos for the World Economic Forum. Here’s what I hope to accomplish. Über das Forum in Davos ist vor kurzem eine Dokumentation erschienen: THE FORUM – Hinter den Kulissen des World Economic Forum. Micah White ist eine spannende Persönlichkeit, mit der ich mich noch intensiver befassen werde. Es lohnt sich, sich auf seiner Website umzuschauen.
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    Nach der Rebellion ist vor der Rebellion


    Zwar bin ich die letzten Wochen hauptsächlich mit ganz anderem als Extinction Rebellion beschäftigt, es bewegt mich aber natürlich weiterhin. Der Anlass für diesen Beitrag ist ein wirklich toller, ausführlicher Blogbeitrag der Interventionistischen Linken (IL): Extinction Rebellion (XR) – Eine solidarische Kritik der Interventionistischen Linken. Besonders freut mich, dass es sich wirklich um solidarische Kritik handelt, denn es gab auch viel unsolidarische Kritik von linker Seite an XR. Die IL schreibt nun Nur gemeinsam können wir eine machtvolle, weil plurale, miteinander streitende und doch solidarisch zusammenstehende Klimagerechtigkeitsbewegung aufbauen. Aus dieser Überzeugung heraus stellen wir uns entschieden gegen die Spaltungsdynamik, die in den letzten Wochen auch von Teilen der (radikalen) Linken angeheizt wurde. Dem vielfach überzogenen und selbstgerechten Shitstorm gegen Extinction Rebellion (XR) wollen wir eine hoffentlich konstruktive Rückmeldung unserer Wahrnehmungen entgegensetzen.
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    Regenerative Kultur für alle


    Einer der Hauptgründe, warum mich Extinction Rebellion so begeistert, ist der Fokus auf die regenerative Kultur innerhalb der Bewegung. Prinzipien & Werte Nr. 3: Wir brauchen eine Kultur der Regeneration Wir schaffen eine Kultur die gesund, anpassungsfähig und belastbar ist. Das hat bei allen bisherigen Revolutionen gefehlt und ist der Hauptgrund, warum ich wieder Hoffnung für die Menschheit habe. Denn eine solche Kultur tut uns allen gut, und zwar nicht nur uns Menschen, sondern genauso auch der mehr-als-menschlichen Welt. Deshalb erinnere ich an dieser Stelle noch mal an die Core Nonviolence Commitments von Miki Kashtan. Sie hat diese vor ein paar Monaten erweitert, auf deutsch gibt es bisher nur die Übersetzung der ersten Version. Dazu stelle ich als Inspiration weiterhin gerne die Regenbogenkrieger-Sätze zur Verfügung, die mir in der Zeremonie letzten Sommer gekommen sind.
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    Put your money where your mouth is: Extinction Rebellion


    Was für ein Tag. Eigentlich wollte ich beim XR Café in Kreuzberg 36 erst mal bei Extinction Rebellion reinschnuppern, nachdem mich das vor kurzem gepackt hat. Dann erfahre ich da allerdings, dass es kurz darauf ein Onboarding gibt, wo ich direkt hingefahren bin. Nun bin ich also direkt dabei & warte auf den Einladungslink zum XR-Mattermost. Was ich auch schon mitbekommen habe: sie suchen Admins… Jedenfalls habe ich mir dann gedacht put your money where your mouth is & direkt 10.000 € gespendet: Das ist die beste Investition in unsere Zukunft, die ich mir im Moment vorstellen kann. Mein Vater würde mit seinem Verstand wahrscheinlich dazu sagen, der Junge verprasst das Erbe. Sein Herz würde sich allerdings darüber freuen, dass ich sein Erbe für eine lebenswerte Zukunft für seine Enkel & Urenkel einsetze, da bin ich mir sicher.
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    Kooperieren, kooperieren, kooperieren


    Meine momentane Verzweiflung über die sich zuspitzende Weltsituation rührt ihrerseits aus der Denkweise, die unsere Krise überhaupt erst ausgelöst hat. Ich bin nämlich deshalb so verzweifelt, weil ich mich insgeheim selber frage “was soll ich denn da ausrichten?” Das ist genau der Punkt: Ich allein kann und soll da gar nichts ausrichten! Wir schaffen das gemeinsam! Das sollte mir als Regenbogenkrieger eigentlich klar sein. & auch das Schöne daran, Agent des kosmischen Bewusstseins zu sein, ist doch, dass ich nicht alles alleine machen muss. Doch das alte Denken bricht sich immer wieder Bahn in Richtung Selbstwichtigkeit & Größenwahn. Wir Menschen, vor allem in der westlichen Kultur, haben uns eben schon seit Tausenden von Jahren auf Konkurrenz getrimmt. “Der Mensch ist des Menschen Wolf”, wie es Thomas Hobbes prominent ausdrückte und als Naturzustand behauptete.
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    Haben wir uns zu viel vorgenommen?


    Bei dieser Überschrift stellt sich zunächst die Frage, wer ist eigentlich “wir”? Nun, ich beobachte, dass diese Frage auf vielen Ebenen sinnvoll gestellt werden kann. Fangen wir bei mir an: Als ich in die Antinous Gemeinschaft kam, hatte ich vor, bald selber in die Workshops einzusteigen; anfangs als Assistent, später wollte ich dann auch eigene Workshops (mit)gestalten. Und darüber hinaus wollte ich sogar einen Floating-Tank betreiben & auch das in Workshops einbinden. Relativ schnell stellte sich heraus, dass sich weder das eine noch das andere so schnell in die Tat umsetzen liess. Und an diesem Punkt habe ich jeweils die weise Entscheidung getroffen, “na dann eben (noch) nicht”, & bin dem Fluss des Lebens gefolgt. Wohin mich das bis jetzt geführt hat, beschreibt u.
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    Global Clusterfuck


    So langsam frage ich mich, wie dieser Fefe eigentlich seine gute Laune behält. Für mich fing der Tag mit dem nächsten Kapitel der Prozessor-Apokalypse an (nachdem sie bei Google gerade zu dem Schluss gekommen sind, dass man da mit Software-Patches nichts machen kann). Gestern hatte ich schon Fefes Rant über Grafikkartentreiber gelesen: Unter Kernel-Code-Auditoren gab es damals teilweise ernsthaft die Frage, warum wir uns hier eigentlich soviel Mühe machen, wenn die Leute da draußen GPUs und Treiber haben, die alles wieder zum Scheunentor machen. Ach so, & dann natürlich das Berliner Dauerthema BER, über das ich an dieser Stelle keine weiteren Worte verlieren werde als dass es genau ins Bild von Global Clusterfuck passt. Jedenfalls hatte mir ja gestern Abend noch die Meldung vom EuGH-Urteil zur Arbeitszeiterfassung die Laune verdorben.
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