Schlagwort: Bewusstsein

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    Essenz des Tantra - tantrische Philosophie


    Inzwischen habe ich schon bald ein Dutzend Tantra-Seminare im Diamond Lotus in Berlin hinter mir. Doch erst durch das Buch Essenz des Tantra von Frank Lerch a.k.a. Seth ist mir so richtig klar geworden, was wir da eigentlich tun und vor allem wozu. Vorher hatte mir schon die Chaosmagie mit ihrem gnostischen Zustand beim Verständnis ein Stück weitergeholfen. Jedenfalls kommt man zwar ohne praktisches Üben nicht weit, ohne die dazugehörige Theorie tappt man allerdings auch weitgehend im Dunkeln. Oder wie Seth dazu schreibt:

    Ab irgendeinem Punkt in deiner Entwicklung (der bei jedem woanders liegen kann) brauchst du ein tief im Geiste eingegrabenes Verständnis dieser Prozesse. Und ja, auch für die sexualmagische Praxis ist diese Form von Verständnis mehr als nur ein wenig hilfreich. Der Kashmir Shivaismus (der aus dem Shaiva Tantra erwachsen ist) lehrt, dass Verständnis (bauddha) ohne Erfahrung (paurusha) nicht zu Befreiung führt, aber paurusha ohne bauddha bedeutet, Befreiung erst nach dem Tode erlangen zu können. Um Befreiung (moksha) im lebendigen Körper und Geist verwirklichen zu können, müssen Verständnis und Erfahrung Hand in Hand gehen.


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    Wer braucht da noch Drogen?


    Leute, ich habe eine unfassbare Website entdeckt: myNoise.net. Da findet ihr haufenweise Online-Klanggeneratoren, die einen auf die krassesten Reisen schicken (Kopfhörer dringend empfohlen). Über die Shepard Madness bin ich auf die Seite gekommen, weil ich gerade die Shepard-Skala entdeckt hatte. Wer Audacity benutzt, kann selber experimentieren, jemand hat ein Audacity-Projekt erstellt. Bei myNoise gibt’s aber noch unzählige andere Klanglandschaften zu entdecken, der tibetische Obertongesang hat’s mir gerade am meisten angetan. Weitere Empfehlungen: Stardust, A Trip of Mind und natürlich die Binaural Beat Machine. Spielt unbedingt auch an den Reglern, jeder einzelne dieser Klanggeneratoren enthält schon eine wahnsinnige Fülle von Klängen.

    Die Überschrift dieses Beitrags erschließt sich beim Hören. ;-)

    Halloween-Update: Man kann die Dinger auch kombinieren, indem man einfach mehrere davon in einzelnen Tabs öffnet. Wer (einmalig) etwas spendet, kann diese Kombinationen dann für später, inklusive der Regler-Einstellungen, als Super Generator speichern.


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    Meme Wars am Beispiel Fefe vs. Feminismus


    Mit “Meme Wars” spiele ich auf die wMeme von Spiral Dynamics (SD) an (ich verlinke Wikipedia, weil die Website der tollen 6seitigen Kurzzusammenfassung “temporarily disabled” ist).
    Weiterhin schieße ich voraus, dass “der Feminismus” alles andere als einen homogenen Block bezeichnet (siehe die Strömungen innerhalb des Feminismus).
    Zur Erläuterung beschreibe ich im Folgenden, wie ich selber die Entwicklung durch verschiedene Wellen à la SD erlebt habe. Dabei vereinfache ich, um es kurz zu halten, & versuche eine grundlegende Vorstellung zu vermitteln, worum es dabei geht.

    SD bezieht sich in erster Linie auf gesellschaftlich-kulturelle Entwicklung, diese spiegelt sich jedoch (näherungsweise) in der individuellen Entwicklung eines Menschen. Auf die letztere geht z.B. Susanne Cook-Greuter ein. Ich benutze die Terminologie von SD, weil ich diese eingängiger finde.

    An den Übergang von beige zu purpur kann ich mich bewusst nicht erinnern. Jedenfalls handelt es sich bei purpur um die “magische” Phase des Bewusstseins als Kleinkind. Das Magische äußert sich z.B. darin, dass ich damals, wie wohl alle Kleinkinder eine Zeitlang, geglaubt habe, dass beim Versteckspielen die anderen auch nichts sehen, wenn ich mir die Augen zuhalte. Das hängt damit zusammen, dass “ich” in dieser Phase “mich” noch nicht als von den anderen getrenntes Wesen mit eigenständiger Wahrnehmung erlebt habe.


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    Hermann Hesse als Wegweiser meines Lebens


    Soeben habe ich, mit 37 Jahren, das zweite Mal den Steppenwolf von Hermann Hesse gelesen. Beim ersten Mal war ich 14. Alle meine Freunde und anderen Leute aus meinem Jahrgang waren damals mit völlig anderen Dingen beschäftigt.

    Im Rückblick stelle ich fest, dass dieses Buch alle wesentlichen Motive meines bisherigen Lebens enthält. Es hat mich damals beim ersten Lesen tief beeindruckt, und das aus guten Gründen.

    Angefangen mit der christlichen Erziehung des Harry Haller:

    Was die anderen, was die Umwelt betraf, so machte er beständig die heldenhaftesten und ernstesten Versuche, sie zu lieben, ihnen gerecht zu werden, ihnen nicht weh zu tun, denn das “Liebe deinen Nächsten” war ihm ebenso tief eingebläut wie das Hassen seiner selbst, und so war sein ganzes Leben ein Beispiel dafür, daß ohne Liebe zu sich selbst auch die Nächstenliebe unmöglich ist, daß der Selbsthaß genau dasselbe ist und am Ende genau dieselbe grausige Isoliertheit und Verzweiflung erzeugt wie der grelle Egoismus.


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    Wäsche waschen und Klo putzen als spirituelle Übung


    Nichts ist zu banal, als dass man nicht daraus lernen könnte. Ich bin seit Jahren Fan der Icebreaker-Unterwäsche aus Merinowolle. Die wasche ich immer von Hand, was ich gerade wieder getan habe.
    Dabei habe ich dieses Mal über Reinheit und Unreinheit nachgedacht. Tantra will diesen Gegensatz transzendieren, wie Frank in Was ist Tantra? schreibt:

    Da alle Dinge und Wesen Formen manifestierten unlimitierten Bewusstseins sind, ist jeder Aspekt des Lebens, jede Erfahrung, die wir machen können, gleichermaßen “rein”, bzw. jenseits von “Reinheit” und “Unreinheit”.

    Dennoch waschen auch Tantriker ihre schmutzige Wäsche und reinigen ihre Körper, bevor sie sich vereinigen (und auch sonst). Warum tun sie das, wenn es doch den Gegensatz eigentlich gar nicht gibt?
    Ich würde sagen, sie erkennen einfach die unterschiedlichen Ebenen der Wirklichkeit an. In der dualen Welt der Erscheinungen gibt es Reinheit und Unreinheit, oder profaner ausgedrückt Schmutz. Das merke ich jedes Mal ganz leiblich, wenn ich meine schmutzige Wäsche wasche. Erst mal lasse ich sie mit dem Waschmittel im Wasser eine Weile stehen, damit das Waschmittel einwirken kann. Dann spüle ich meine Klamotten mehrmals durch und wringe sie jedes Mal aus. Dabei kann ich beobachten, wie mit jedem Spülgang das Wasser sauberer herauskommt. Und doch, so ganz 100%ig klar wird es nicht werden. Und egal wie sauber die Wäsche nach dem Waschen geworden ist, ich werde sie anschließend wieder schmutzig machen.


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    Tod und Apokalypse als Geisterrollen


    Auch weil ich am Dienstag beim Integralen Salon in Leipzig die Prozessorientierte Psychologie vorstellen werde, befasse ich mich gerade wieder intensiv mit Worldwork. Dabei gibt es das Konzept der Geisterrollen:

    das sind in der Atmosphäre der Gruppe vorhandene Rollen, die aber im Augenblick von keiner Person in der Gruppe tatsächlich vertreten werden.

    Solche Geisterrollen drücken sich oft in der Stimmung, der Atmosphäre einer Gruppe aus. Es “steht etwas im Raum”, das nicht direkt greifbar, aber doch irgendwie wahrnehmbar ist, manchmal nur von einem Teil der Gruppe. Die Arbeit im Gefängnis, die Max Schupbach in seiner Worldwork-Broschüre beschreibt, illustriert das sehr gut:

    Insassen (bestimmt): „Die Wärter hassen uns, sie machen uns das Leben so schwer wie möglich. Sie halten uns für den Abschaum der Menschheit und scheißen auf uns, wann immer sie können.“ Einige Wärter protestieren: „Das stimmt nicht; wir befolgen nur Anweisungen. Wir wissen, daß es hier drin schwierig ist, aber wir respektieren euch als Menschen und möchten euch in eurem Rehabilitationsprozeß unterstützen.“


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    Floating die Dritte


    Am Donnerstag war ich nun das dritte Mal floaten im Tank in der Gottschedstraße. Mit diesem Beitrag habe ich übrigens ein Tag Floating im Blog eingeführt, denn auch das dritte war ganz bestimmt nicht das letzte Mal. Ich habe mich dieses Mal nach dem Floaten massieren lassen, was mir sehr gut tat. Nachdem der Körper schon tiefenentspannt war, ging auch die Massage tiefer, als es von sich aus möglich gewesen wäre. Das aber mehr nebenbei.

    Am eigentlichen Floaten hat mich nämlich eine Erkenntnis stark beeindruckt & sogar ein bisschen erschüttert. Zunächst bemerkte ich, dass auch die Bilder, die mit geschlossenen Augen im dunklen Tank auftauchten, vor mir erschienen. Eine ganze Weile lang habe ich versucht, auch hinter, über und unter mir zu “sehen”, was mir aber nicht gelang.


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    Vorboten einer neuzeitlichen Völkerwanderung


    Dieser ausführliche Artikel eines ehemaligen Asylrichters beinhaltet in meinen Augen die gesamte Breite und Tiefe dessen, was wir unter der Bezeichnung “Flüchtlingswelle” derzeit erleben:

    Vorboten einer neuzeitlichen Völkerwanderung

    Nur ein paar kurze Ausschnitte:

    Was wir derzeit in TV-Bildern sehen, sind Flüchtlingsströme von Arm nach Reich und solche aus Kriegsgebieten in vermeintlich sichere Zufluchtsorte. Wir, die alteingesessenen Bewohner der wohlhabenden und befriedeten Länder Europas, müssen diese Entwicklung nicht schön finden. Doch darauf kommt es überhaupt nicht an. Denn niemand fragt uns nach unserer Meinung. Die Elenden und Verzweifelten dieser Welt machen sich einfach auf den Weg.

    All denen, die über Neuankömmlinge die Nase rümpfen und „den ganzen Haufen“ postwendend zurückschicken wollen, sei angeraten, sich in einer ruhigen Stunde zu überlegen, was sich in unserem Land verändern müsste, damit sie sich selbst zu einer hochriskanten Reise ins Ungewisse entschließen.


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    Schöpfertrance


    Beim Nachdenken über das, was Charles Eisenstein im Kapitel 21 Arbeit im Geist des Schenkens schreibt, ging mir auf, dass Menschen neben der Opfertrance auch in eine Schöpfertrance fallen können. Diese besteht darin, zu glauben, das, was durch mich gekommen ist, sei “mein Werk, meine Schöpfung”. Dabei sagen ja schon die Worte im Deutschen aus, dass Schöpfer etwas aus dem großen Ozean der Möglichkeiten schöpfen, was dort schon vorhanden ist. Mit welchem Recht kann ich also behaupten, das sei “mein Werk”?

    Eisenstein schreibt dazu:

    Wir werden zum Instrument dessen, was wir schaffen. Sei es eine materielle, menschliche oder soziale Schöpfung, wir stellen uns in den bescheidenen Dienst an etwas, das schon existierte, sich aber noch nicht manifestiert hat. Daher hat der Künstler Ehrfurcht vor seiner eigenen Schöpfung.


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    Äußeres Wachstum bremsen, inneres beschleunigen


    Hinweis vom 11.08.: Weil das “bremsen” und “beschleunigen” als aktive Zwänge missverstanden wurden, ziehe ich den Schlusssatz an den Anfang vor. Wir müssen das innere Wachstum dafür gar nicht extra “anschieben”, auch wenn die Überschrift danach klingt, es geschieht ganz von selbst, wenn wir unsere Aufmerksamkeit darauf lenken. Gleichzeitig verlagern wir dadurch die Aufmerksamkeit vom äußeren Wachstum weg. Das geht ganz ohne Zwangsmaßnahmen, die ich bekanntlich ablehne.

    Beim Lesen des Buches Ganzheitlich handeln habe ich festgestellt, dass ich mit Ken Wilber einen prominenten Fürsprecher dieses Grundsatzes habe:

    Deshalb plädiere ich dafür, unsere Ressourcen verstärkt in unsere eigene Weiterentwicklung als Menschen zu stecken und weniger in die Weiterentwicklung von Technologien, die uns selbst ersetzen sollen.

    Den habe ich in meinem Shadowrun-Beitrag formuliert & im Beitrag zum Unabomber-Manifest wiederholt. Unter der Überschrift “Der Terror von morgen” schreibt Wilber:


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