Letzte Beiträge

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    Digitale Zusammenarbeit in Corona-Zeiten


    In der Corona-Krise wird ja sehr viel im Homeoffice gearbeitet, auch im nichtkommerziellen Bereich. Dabei kommt es sehr darauf an, für welche technischen Plattformen wir uns entscheiden. Ich bin bekanntlich Verfechter von FLOSS (Free/Libre/Open Source Software), und das gilt – mit Einschränkungen – auch hier. Den Schwerpunkt lege ich auf Videokonferenzen, bei denen leider viele mangels bekannter Alternativen Zoom benutzen. Ich sage dann immer, die Argumente gegen Zoom sind das hier (die Datenschutzerklärung von Zoom Inc.). Die Rosa Luxemburg-Stiftung hat das im Artikel Und es hat Zoom gemacht: Essay anlässlich Video-Conferencing ausgeführt. Auch Google duldet die Verwendung des Videodienstes Zoom nicht mehr auf den Arbeitsrechnern seiner Mitarbeiter. Und just heute wurden Zugangsdaten für hunderttausende Zoom-Accounts zum Kauf im Darknet entdeckt.
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    Effizienz und Redundanz besser ausbalancieren


    Die Corona-Krise führt uns gerade sehr deutlich vor Augen, dass wir als Menschheit uns viel zu stark in Richtung Effizienz orientiert haben. Dabei bleibt notwendigerweise die Redundanz auf der Strecke, denn das sind entgegengesetzte Pole auf einer Skala. Diesen Beitrag schreibe ich mit meinem Hintergrund als Informatiker, deshalb nenne ich folgendes Beispiel um das zu erläutern: Unsere Gemeinschaft hat zwei Internetanschlüsse bei zwei unterschiedlichen Anbietern. Effizienter und auch billiger wäre es, einen Anschluss mit der doppelten Bandbreite zu buchen. Dann wären wir aber, wenn dieser eine Anbieter ausfällt, komplett offline. Wir haben uns daher entschieden, lieber auf etwas Effizienz zu verzichten, um durch die redundanten Anschlüsse besser durch unsere Kunden erreichbar zu sein. Dieses Beispiel hinkt etwas, weil natürlich trotzdem beide Anbieter den gleichen Kabelstrang nutzen; würde dieser von einem Bagger auf der Straße durchtrennt, dann wären wir trotz zweier Anbieter offline.
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    Bruno Latour stellt die richtigen Fragen zur Bestandsaufnahme


    Der Soziologe Bruno Latour, auf den ich durch einen Artikel im Tagesspiegel aufmerksam wurde, hat auf seiner Website einen 4seitigen Text in verschiedenen Sprachen veröffentlicht, in dem er uns alle einlädt, das angehaltene Hamsterrad für eine Bestandsaufnahme zu nutzen. Wenn alles angehalten wird, kann alles in Frage gestellt, umgesteuert, ausgewählt, sortiert, endgültig unterbrochen oder, im Gegenteil, beschleunigt werden. Jetzt ist es an der Zeit, die jährliche Bestandsaufnahme zu machen. Auf die Bitte um gesunden Menschenverstand – “Lasst uns die Produktion so schnell wie möglich wieder aufnehmen” – müssen wir mit einem Schrei antworten: “Sicher nicht!“. Das Letzte, was wir tun sollten, wäre, wieder alles genau so zu machen, was wir vorher gemacht haben. Die Corona-Krise ist die Gelegenheit, der Sache mal so richtig auf den Grund zu gehen:
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    Vom Virus hypnotisiert


    Weil ich nicht schlafen konnte, habe ich mir eben Charles Eisensteins großartigen Essay The Coronation angehört, von ihm selber gelesen. Den hatte ich hier im Blog schon mal erwähnt, aber beim ersten Lesen noch gar nicht in seiner Fülle erfasst. Nun beim Hören wurde mir bewusst, dass ich mich vom Virus, der Pandemie sowie auch der drastischen Reaktion darauf regelrecht habe hypnotisieren lassen. Wenige Tage nachdem wir unseren Laden vorerst dicht gemacht hatten, hatte ich schon mal die tiefere Dimension des Geschehens kurz gestriffen. Dann packte mich aber gleich wieder die Demokratie-Panik & ich war wieder mit meiner Aufmerksamkeit ganz an der Oberfläche des Themas. Mein Verstehen-Wollen der Situation drückt auch die Grundhaltung aus, dass ich damit die Situation für mich wieder unter Kontrolle bringen will.
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    Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast


    Das ist mein bisheriges Fazit dieser “Pandemie”, spätestens nach dem ich die Stellungnahme des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin unter der treffenden Überschrift COVID-19: Wo ist die Evidenz? gelesen habe. Das zu tun kann ich euch allen auch nur empfehlen. Weiterhin gibt inzwischen das Robert Koch-Institut (RKI) selber zu, dass die angeblichen “Corona-Todesfälle” einfach alle Todesfälle sind, bei denen auch eine SARS-CoV-2-Infektion festgestellt wurde. Das heisst also mitnichten, dass die alle an COVID-19 gestorben sind. Das RKI wirft folglich Korrelation und Kausalität irreführenderweise in einen Topf. Dazu habe ich mal ein Venn-Diagramm gebastelt, das die Verhältnisse skizziert; es ist wie gesagt eine Skizze und orientiert sich nicht an konkreten Zahlen, denn die sind im Moment ohnehin viel zu spekulativ (draufklicken um das skalierbare SVG-Bild zu bekommen): Falls sich jemand von euch berufen fühlt, dieses Diagramm in ein LaTeX-Dokument mit Ti_k_Z zu verwandeln, melde dich gerne bei mir.
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    Corona: Die Einhegung der Allmende auf Steroiden


    In diesem Blog geht es seit langem immer wieder um das Gemeinschaffen, das Commoning. Nun haben die Commons bzw. auf deutsch Allmenden eine lange Geschichte der Einhegung hinter sich. Das fing mit den allerersten Staaten an, was sich bei James C. Scott nachlesen lässt, kam mit der Enclosure Movement in England zu einem ersten Höhepunkt und wurde in späteren Phasen in Karl Polanyis Werk The Great Transformation dokumentiert. Einhegung heisst nichts anderes, als dass die ursprünglichen Beziehungen des Gemeinschaffens aufgebrochen und in eine abstrakte Marktbeziehung unter Aufsicht eines (ab der Industrialisierung bürgerlichen) Staates verwandelt wurden. Das ging einher mit immer stärkerer Individualisierung und Vereinzelung der Menschen und mit einem immer schärferen Konkurrenzkampf, bei dem die Solidarität der Menschen zusammen mit der Allmende immer weiter zurück gedrängt wurde.
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    Makellos sein in der Krise


    Mensch, wir sind ja nun schon länger im Ausnahmezustand & ich komme heute erst auf die Idee, Georg Piepers Buch Wenn unsere Welt aus den Fugen gerät aus dem Regal zu fischen. Darin beschreibt er im 6. Kapitel Die drei Phasen des [traumatischen] Erlebens. Und an der Stelle musste ich sofort an Don Juan Matus und das Konzept der Makellosigkeit denken. Die bildet quasi eine Abkürzung durch die skizzierten Phasen: Erste Phase: Ablehnung Geschieht ein Überfall, eine Vergewaltigung, ein Unfall oder eine Naturkatastrophe, ist die erste Reaktion der Betroffenen ein Gefühl des Nicht-wahrhaben-Wollens.[…] Diese innere Ablehnungshaltung kostet die Betroffenen sehr viel Kraft. Da wir alle über unterschiedliche Kraftreserven verfügen, kann diese Phase unterschiedlich lange dauern. Nach Stunden, Tagen oder manchmal auch erst nach Wochen erlahmen jedoch bei jedem die Widerstandskräfte.
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    Dem Staat vertrauen?


    Die Verschnaufpause nutze ich u.a. dazu, Die Mühlen der Zivilisation von James C. Scott weiter zu lesen. Dabei ging mir nun mitten in der Nacht auf, dass wir in der Coronakrise von (fast) allen Seiten gebetsmühlenartig immer wieder das Mantra zugerufen bekommen Vertraue dem Staat! Vertraue dem Staat! Das kann ich als innerer Anarchist natürlich nicht so stehen lassen. Exemplarisch zeigt das die viel gelobte Ansprache von Angela Merkel, in der sie u.a. sagt Deswegen bitte ich Sie: Glauben Sie keinen Gerüchten, sondern nur den offiziellen Mitteilungen, die wir immer auch in viele Sprachen übersetzen lassen. Im Umkehrschluss sagt sie damit, alles was keine offiziellen Mitteilungen des Staates sind, sind Gerüchte. Ähnlich sieht es in den beiden unkritisch von Fefe verlinkten Verlautbarungen zum einen des österreichischen Bundesheers und zum anderen des deutschen Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe aus:
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    Das Hamsterrad steht still


    Gestern erst ist der (bevorstehende) Shutdown überhaupt in meinem Körper angekommen. Mein Nervensystem hat sich total runtergefahren, weil es gemerkt hat, dass das Hamsterrad endlich still steht. Damit bin ich nun voll angekommen, sogar mehr noch als nach 10 Tagen Vipassana. Und es brauchte dazu gar keine rigorose Praxis des Meditierens. Es genügte einfach das Bewusstsein, dass, was immer ich heute zu tun habe, ich auch morgen oder in zwei Wochen noch tun kann. Wir haben unser Institut erst mal für 2 Wochen geschlossen. Es gibt nichts Dringendes zu tun. Seit gestern bin ich überhaupt nicht mehr besorgt, weder wegen des Virus noch wegen unserer Demokratie. Die Megamaschine wird bald stillstehen. Die lang ersehnte Verschnaufpause ist da. Gestern habe ich auch mein erstes Meme erzeugt, das diesen Sachverhalt auf den Punkt bringt: Ja, mir ist bewusst, dass ich mit meinem finanziellen Rang da leicht reden habe.
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    Kredite im Shutdown? Super Idee!!1!


    Momentan werden ja billionenweise Kredite über die Banken an die Unternehmen durchgereicht. Vom IWF bis zur Bundesregierung machen das mehr oder weniger alle gerade. Um zu erkennen, dass das eine bescheuerte Idee ist, braucht man kein Ökonom zu sein, denn es führt nur dazu, dass der Verschuldungsgrad massiv steigt während gleichzeitig die Umsätze massiv einbrechen. Wir werden also mit einem riesig aufgeblasenen Schuldenberg aus dem Shutdown herauskommen. Vorausgesetzt die Kredite werden überhaupt angenommen. Da ist Helikoptergeld tatsächlich eine deutlich klügere Idee. Und an dieser Stelle verlinke ich nun auch mal die Petition „Mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen durch die Coronakrise“. Bei der Gelegenheit habe ich gerade erfahren, dass Tulsi Gabbard in den USA ebenfalls ein (vorübergehendes) bedingungsloses Grundeinkommen in der Coronakrise vorgeschlagen hat.
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