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Hoffentlich zuverlässigere zensurfreie DNS-Server
Seit Jahren nutze ich die zensurfreien DNS-Server von CCC und Digitalcourage. Nun waren sie tatsächlich wieder beide gleichzeitig offline, was ich zuletzt vor 9 Jahren erlebt hatte. Um nun ohne funktionierenden DNS-Resolver alternative DNS-Server recherchieren zu können, fiel mir zum Glück ein, dass Cloudflare neuerdings unter der 1.1.1.1 ebenfalls einen DNS-Resolver betreibt. Den habe ich also temporär benutzt, um dann bei Mike Kuketz im Blog fündig zu werden. Meine neuen DNS-Resolver lauten nun in der Reihenfolge
- 194.150.168.168 2. 84.200.70.40 Bei der Gelegenheit habe ich außerdem Quad9 entdeckt, die unter der 9.9.9.9 einen Resolver anbieten, der auch noch bekannte Malware-IPs rausfiltert. Dauerhaft würde ich denen nicht vertrauen, aber falls sonst nix geht, ist die IP auf jeden Fall leicht zu merken.
Zum Schluss verlinke ich noch mal auf die DNS-Anleitung des CCC.
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Alle Facebook-Nutzer unterliegen jetzt US-Jurisdiktion
Facebook macht sich den Umgang mit der EU-DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) leicht: Alle bisher in Irland gespeicherten Nutzerdaten wandern in die USA und unterliegen damit der US-amerikanischen Rechtsprechung. LinkedIn tut das übrigens auch, sagt der Guardian.
Zum Vergleich: Google arbeitet derweil an nicht-personalisierten Werbeanzeigen.
Facebook hat nun auch offiziell erklärt, dass sie von allen Internetnutzern Daten sammeln:
“When you visit a site or app that uses our services, we receive information even if you’re logged out or don’t have a Facebook account. This is because other apps and sites don’t know who is using Facebook.”
Ich erinnere daher noch mal an die Möglichkeit des Facebook-Ausstiegs (die allerdings noch nicht vor dem Schnüffeln auf Drittwebsites bewahrt).
Nachtrag vom 27.04.: Behaltet bei allem Facebook-Bashing unbedingt auch Google im Auge!
Nachtrag vom 07.05.: Bei Google gibt es jetzt ein paar mehr Details zu nicht-personalisierter Werbung:
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2.500 Jahre europäische Geschichte jahresgenau
Anlässlich meines neuen Europa-Fokus präsentiere ich hiermit eine Animation der europäischen Geschichte seit 400 vor Christus Jahr für Jahr. Anlässlich dieses Videos habe ich erstmals die YouTube-Funktion genutzt, dass man die Abspielgeschwindigkeit anpassen kann. Mir ging es nämlich manchmal zu schnell. Den Ton stellt man dann aber besser ab…
Für den besseren Überblick empfehle ich außerdem Vollbild.
Wer weiter zurück will, findet im alten Beitrag Worldwork in Warschau eine Animation von 5.000 Jahren europäischer Geschichte.
Das obige Video ist allerdings viel genauer und dadurch z.B. auch sehr aufschlussreich im Hinblick auf aktuelle Unabhängigkeitsbestrebungen wie die von Katalonien. Erst durch dieses Video wurde mir auch klar, wie früh Bulgarien schon eine Rolle gespielt hat, dass Böhmen immer wieder mal ein eigenständiges Reich war, auch habe ich von der Kalmarer Union erfahren. Sehr lehrreich!
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Wenn der Islam nicht zu Europa gehört, dann auch nicht das Christentum
Der neue Heimatminister Seehofer hat bekanntlich von der AfD den Satz übernommen “Der Islam gehört nicht zu Europa.” Folgt man dieser Logik, dann gilt das gleichermaßen für das Christentum, denn das kommt ebenso aus dem Nahen Osten. Jesus war ein palästinensischer Jude, die Jünger waren palästinensische Juden, & auch Paulus, der aus der religiösen Graswurzelbewegung eine Kirche gemacht hat, war palästinensischer Jude.
Der christliche Glaube beruht komplett auf Geschichten aus dem Nahen Osten, also Asien und z.T. auch Afrika (in erster Linie Ägypten). Das Heilige Land des christlichen Glaubens ist Palästina. Diese Religion gehört folglich nicht zu Europa, wie sie auch nicht zu Amerika gehört. Das hören die Konservativen aus der Christlich-Sozialen Union und der Christlich Demokratischen Union allerdings nicht gern…
Im fünften Kapitel von Das Ende der Megamaschine beschreibt Fabian Scheidler, mit welch brutaler Gewalt sich diese Religion aus dem Nahen Osten im nördlichen Europa ausbreitete:
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Wenn die Aufmerksamkeitsökonomie heiss läuft
Über die Aufmerksamkeitsökonomie im Netz habe ich mich ja schon vor 2 Jahren und auch davor & dazwischen immer wieder ausgelassen. Mit den neuesten Skandalen läuft sie nun endgültig heiss. Über Facebook sagt Tim Wu zutreffend, dass das Problem schlicht darin liegt, dass Facebook, wie auch die anderen Medienkonzerne, profitorientierte Unternehmen sind. Sascha Lobo haut in die gleiche Kerbe:
Wenig empört die Öffentlichkeit so sehr wie das Gefühl, manipuliert worden zu sein. Genau das ist die riesige Ambivalenz des Werbemarktes, und zwar schon immer: Werbekunden wollen, dass ihre Werbung eine Wirksamkeitsgarantie hat - aber das Publikum versteht unter “Wirksamkeitsgarantie” Manipulation. Darin liegen Schwierigkeit und Gefahr für Facebook bei diesem Skandal. Das Social Network muss öffentlich behaupten, dass seine Werbung keine Manipulation ist (für das Publikum) und zugleich, dass seine Werbung als Manipulation funktioniert (für Werbetreibende).
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Atomwaffen in meinem Heimatdorf
In der ARD-Mediathek gibt es noch bis 18.04. die Doku Als die Atombomben Deutschland veränderten zu sehen (darauf aufmerksam wurde ich durch Markus Kompas Blog). Die schaue ich mir gerade mit beklommenem Gefühl an.
In meinem Heimatdorf Alten-Buseck lagerten nämlich auch Atomwaffen. Es gibt sogar einen Wikipedia-Artikel zum Sondermunitionslager Alten-Buseck, von dort habe ich den Google Maps-Link. Offenbar wird die Anlage seit Anfang diesen Jahres abgerissen.
Hätte sich der Kalte Krieg zu einem heißen Krieg entwickelt, dann wären wir dort mit als erste draufgegangen, Stichwort Fulda Gap.
Nachtrag vom 22.02.2019: Kalter Krieg 2.0 – The Return of the Fulda Gap
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#DeleteFacebook - sag ich doch
Nun gibt es also auch ein Hashtag zum Facebook-Ausstieg: #DeleteFacebook. Ich hätte allerdings eher #Fexit dafür genommen. ;-) Jedenfalls bin ich ja schon vor dem Aufkommen dieses Hashtags zum zweiten Mal dort ausgestiegen.
Zusätzlich dazu unterstütze ich hiermit ausdrücklich den Vorschlag von Fefe, den er in seinem Interview mit Meedia macht:
Die erste wichtige Sofort-Aktion wäre, dass die Medien alle Like-Buttons entfernen. Das sind Wanzen für Facebook. Das Einblenden so eines Buttons liefert die eigenen Leser Facebook ans Messer. Ich finde es verlogen, wenn dieselben Medien, die auf ihrer Homepage Dutzende von Trackern und Werbenetzwerken einblenden, dann anklagend den Zeigefinger gegen Facebook erheben.
In seinem Blog empfiehlt er deshalb:
Liebe Leser, angesichts der Facebook-Cambridge-Analytica-Geschichte wäre jetzt vielleicht der geeignete Moment, mal euren Lieblings-Blogs und Zeitungen freundliche (!) Leserbriefe zu schreiben, dass sie bitte die Like-Buttons wegmachen sollen. Und vielleicht auch gleich die anderen Tracker, wenn euch danach ist.
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Schlafen gegen den Kapitalismus
Dem (Widerstand im Lummerland) habe ich nichts hinzuzufügen:
Der Schlaf lässt sich nicht erzwingen und hat seine eigenen Spielregeln. Er muss über uns kommen, ganz von allein und ohne Willenskraft oder Anstrengung. Je mehr wir uns anstrengen einzuschlafen, desto angespannter werden wir, und umso weniger können wir schlafen. Es ist eine Zeit der Freiheit, denn der Akt des Schlafens ist eine wirtschaftlich unproduktive Zeit. Sozusagen die letzte Bastion gegen den 24/7 Raubtierkapitalismus, denn in einer globalisierten Welt ist immer irgendwer irgendwo wach. Wer schläft, konsumiert nicht und produziert auch keinen Mehrwert. Ausgiebiges Schlafen ist von daher eine Rebellion gegen herrschende Zeitverhältnisse – gegen das Funktionieren der Welt.
Siehe auch Das Gras wachsen hören.
Janosch hat dazu zu bemerken:
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Vertrauen üben reloaded
Schon vor über 10 Jahren, im Mai 2006, habe ich den Untertitel dieses Blogs geändert von “Vertrauen zu lernen” in “Vertrauen zu üben”. Dabei hatte ich die ganze Zeit über geglaubt, mein Thema sei dabei nur das Vertrauen in andere Menschen. Mein Urvertrauen hatte ich für ansonsten groß gehalten.
Nun wird mir, wie sich in den letzten Beiträgen wie z.B. den Ruf hören schon andeutete, klar, dass ich da noch eine ganz andere Dimension zu entdecken & damit zu leben habe: mich anvertrauen. Auf eine subtile Art wollte ich bis vor kurzem doch noch irgendwie die Kontrolle behalten. Ich hatte tatsächlich Angst vor den “unfassbar großen Strömen”, von denen ich in besagtem Beitrag schrieb, allerdings größtenteils unbewusst.
Je mehr ich meine Selbstwichtigkeit verliere & mich einfach als einen Teil des Ganzen, das mich umfasst, erlebe, verschwindet diese Angst. Die hat schlicht keine Grundlage mehr. Und das ermöglicht mir mehr & mehr, mich dem großen Ganzen mit seinen unfassbar großen Strömen anzuvertrauen, mich führen zu lassen.
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Cyberangriffe ächten - hat Russland schon 2001 in der UN gefordert
Aktuell fordert die CDU, Cyberangriffe zu ächten. Das ist sehr interessant. Zum einen bin ich mir nicht sicher, ob sich die CDU darüber im Klaren ist, dass sie dann auch den Staatstrojaner ächten müsste. Zum anderen hat Russland eine solche internationale Ächtung bereits im Jahr 2001 in der UN gefordert. Zitat aus Punkt 9:
Any future international information security regime should provide for a harmonized ban on the collection, storage, use or dissemination of information about a person’s private life without his or her agreement and on restrictions to public access to information, except where sanctioned in law.
Übrigens, wegen der letzten Aktion im Netz der Bundesregierung heisst es ja allenthalben wieder “Der Russe ist schuld”. Hmm, vielleicht hat sich aber auch nur irgendwer als Russe ausgegeben, z.B. nach der Anleitung im Blog von x0rz. Das mit der Cyber-Attribuierung ist halt so ne Sache…
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