Schlagwort: transparenz

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    Bradley Manning: Lehren für Whistleblower und Journalisten


    Dass Bradley Manning bzw. inzwischen Chelsea Manning nun zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt worden ist, habe ich zum Anlass genommen, mal das Protokoll seines Chats mit Adrian Lamo zu lesen. Da macht er sich komplett nackig vor Adrian Lamo, & man erfährt eine ganze Menge über seine persönlichen Hintergründe. Im Gegensatz zu Snowden wird Putin für Manning keine Sympathien hegen… Es ging ihm offenbar ziemlich dreckig zu der Zeit. Trotzdem war es im Rückblick sein größter Fehler, sich Lamo (oder überhaupt jemandem) anzuvertrauen. Daraus ergeben sich ein paar Lehren für Whistleblower: Du kannst sehr, sehr einsam sein in so einer Situation. Aber 35 Jahre im Militärgefängnis sind wahrhaftig auch kein Zuckerschlecken. Ich empfehle daher folgende Verhaltensregel: Leake deine Dokumente & dann halte still.
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    Paranioamodus off - Geheimdienste abschaffen


    Wenn ich bisher vielleicht noch vereinzelte Anflüge von Zweifeln daran hatte, dass Geheimdienste vollkommen unnütz sind, so hat mich Alternativlos Folge 8 nun endgültig überzeugt, dass alle diese Einrichtungen sofortigst abgeschafft gehören. In einem Sinne beruhigt das, denn mit Fefe sage ich, “dass unser bester Schutz vor dem Unterdrückungsstaat die Inkompetenz der Unterdrücker ist.” Insofern sollte statt des Parlamentarischen Kontrollgremiums lieber mal der Bundesrechnungshof die deutschen Geheimdienste durchchecken. Mein Tipp: Es wird sich herausstellen, dass es sich dabei zu 98% um Verschwendung von Steuergeldern handelt. Auch beim Bund der Steuerzahler ist das Thema vollkommen unterbelichtet. Die Geheimdienst-Beschäftigten sollten dann alle erst mal auf das Krankheitsbild Paranoia überprüft werden. Das scheint regelrecht eine Art Zugangsvoraussetzung für die Dienste zu sein. Unter ähnlichen Symptomen leiden übrigens viele Geheimdienstkritiker bzw.
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    Anonymisierungs-, Verschlüsselungs- u.ä. Software: am Ende bleibt doch nur Vertrauen


    Eigentlich ist die c’t ja definitiv meine Lieblings-Computerzeitschrift. Aber ihr Privacy-Wahn wird langsam kindisch. In der Ausgabe 16/2013 gibt es eine große Artikelserie, mit welchen Mitteln man vermeintlich der NSA-Überwachung entgehen kann. Das sind zwar schon mal deutlich realistischere Tipps als in Computer Bild, aber es ist überhaupt nicht konsequent zu Ende gedacht. Das hole ich hiermit nach: Im Artikel über Verschlüsselung schreiben sie, dass man Programme wie GnuPG oder TrueCrypt selbst kompilieren sollte, um sicher zu sein, dass in fertig kompilierten Downloads keine Hintertüren drin sind. Das ist so weit grundsätzlich richtig. Aber es geht ja weiter: Kann ich sicher sein, dass der Microsoft C-Compiler nicht extra für Verschlüsselungsprogramme eine Erkennungsfunktion hat und dann doch noch eine Hintertür einkompiliert, auch wenn der Quelltext an sich sauber ist?
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    Ich habe nichts zu verbergen


    Dieser Satz wird zur Zeit, angesichts der Enthüllungen von Edward Snowden, von vielen Menschen entweder im Brustton der Überzeugung ausgesprochen oder aber als vermeintlich haltlos und naiv zerpflückt. Ich meine ihn völlig ernst und stehe dazu. Warum? Nun, vor wem oder was sollte ich denn letzten Endes etwas verbergen können, wo die Welt doch 1 ist? Was im Bereich von Geheimdiensten und Überwachung passiert, gehört zu dem umfassenden Paradigmenwechsel, der gerade ringsum stattfindet. Nur solange wir der Illusion anhängen, von allem abgetrennte Einzelwesen zu sein, ist so etwas wie Privatsphäre oder Geheimnisse überhaupt denkbar. Auch die Geheimdienstkrise ist also letztlich eine Krise des Bewusstseins. Wobei “Krise” hier die ursprüngliche Bedeutung des Wortes meint: Ein Wendepunkt. Es geht weiter, und mit den Worten von Rainer von Vielen: Es gibt kein Zurück!
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    Paradigmenwechsel: Der Komposthaufen der Geschichte


    Das Bild vom Komposthaufen der Geschichte gefällt mir so gut, dass ich es gleich noch mal für einen Beitragstitel verwende. Getreu dem Cradle to Cradle-Prinzip geht es nämlich nicht darum, etwas Altes “weg” zu werfen, sondern es als Rohstoff wieder in den Kreislauf des Erschaffens von Neuem einzugliedern; es als den Schatten zu integrieren. Doch muss es dazu erst wieder zersetzt, in seine Einzelteile zerlegt werden. Die Zusammensetzung unserer vorherrschenden Paradigmen funktioniert nicht mehr. Das umfasst so unterschiedliche Bereiche wie das Schul- und Bildungssystem, Geheimdienste, das Urheberrecht, Führung in Unternehmen und allgemein Organisationen, Steuern, die Trennung von Arbeit und Einkommen in Gestalt des Bedingungslosen Grundeinkommens, die Monogamie und das Lohnarbeitssystem. Auch das Geld als allgemeiner Wertmaßstab sowie Wertaufbewahrungsmittel muss mitsamt dem Schuldprinzip und den Kapitalgesellschaften dran glauben.
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    Die Schatten beleuchten - Transparenz statt Geheimniskrämerei


    Passend zu meinem Beitrag über Geheimdienste als Ausgeburten des Misstrauens lese ich gerade im aktuellen ZEGG-Reader den Artikel von Achim über Schattenarbeit. Den gibt es auch online bei der Sein-Zeitung aus Berlin. Der entscheidende Abschnitt, der super zur aktuellen Diskussion um die Überwachung durch PRISM & Co. passt, ist dieser: Oft sehen wir “den Blick der Anderen als den Tod meiner Möglichkeiten”. Im unterstützenden Umfeld des Forums kann ich spüren, wie der Blick der Anderen der Heilung, dem Wachstum und der eigenen Ermächtigung dienen kann. Ich kann die Erfahrung machen, wie beschützt ich bin, wenn ich mich verletzlich mache, und dass mein größter Schutz meine größte Offenheit sein kann. Dazu braucht es natürlich ein Umfeld von Menschen, denen ich auch tatsächlich vertrauen kann.
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    Geheimdienste sind Ausgeburten des Misstrauens


    Dank Edward Snowden sind jetzt die Überwachungsoperationen der Geheimdienste in aller Öffentlichkeit bekannt. Da ich ja unter dem Motto blogge “Von einem, der auszog, Vertrauen zu üben”, ist das natürlich ein Kernthema für mich. Denn Geheimdienste begründen ihre Existenz aus einem umfassenden Misstrauen in alle anderen. Das zeigt z.B. schön das Kreuzverhör einer Studentin mit zwei NSA-Werbern an einer Uni in Wisconsin. Das Prinzip eines Geheimdienstes: möglichst viel über möglichst viele andere herausfinden, ohne dass diese etwas davon mitbekommen, und gleichzeitig über die eigenen Interessen möglichst viele falsche Spuren legen und sich ansonsten in Schweigen hüllen. Nebenbei inszenieren sie gerne Ereignisse wie die Versenkung der Lusitania, den Angriff auf Pearl Harbor, den 11. September 2001, die Ermordung Alfred Herrhausens, die NSU, den Bombenanschlag in Oklahoma usw.
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    Embracing Post-Privacy @ 25C3


    Ich war zwar nicht da, aber auf dem Umweg über das Hallenprojekt & die Website von plomlompom (den ich in der c-base kennen gelernt habe - siehe mein Beitrag zur Freiheit statt Angst-Demo) bin ich auf dessen Vortrag Embracing Post-Privacy beim 25C3 gestoßen. Das ist voll meine Wellenlänge - er geht sogar so weit, dass das Konzept einer festen Identität (hier v.a. im Zusammenhang mit Identitätsdiebstahl) hinfällig sei & spricht dabei von “Identitäts-Viren”. Siehe dazu auch auf seiner Homepage “Identität 2.0” ;-) Arnold Mindell sagt dazu nur “life is too short to have just one identity”! & die beste Schlussfolgerung: Das Ende der Schuld! Das hebt dann auch gleich wieder die Hauptbefürchtung der Privacy-Befürworter auf: Dass die Überwachung zu Konformität führen müsse.
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    Freiheit statt Angst - Watching the watchers


    Live aus der c-base in Berlin nach der Freiheit statt Angst-Demo: Heute ging es um den Schutz der Privatsphäre vor staatlicher & privat(wirtschaftlich)er Überwachung. Was da alles in der letzten Zeit beschlossen wurde & für die Zukunft geplant ist, kannst Du auf den Seiten des Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung oder auch beim Bielefelder FoeBuD nachlesen. Als Termin merke Dir den 24. Oktober vor, da werden die diesjährigen Big Brother Awards verliehen. Wie ich schon in meinem Beitrag zu Web 2.0 geschrieben hatte, bin ich kein Verfechter der starken Privatsphäre, ich sehe vielmehr im Sinne einer Keimform den Trend zu immer weitreicherenden Formen der Transparenz. Das Problem zur Zeit ist, dass die BürgerInnen/KonsumentInnen ziemlich einseitig transparent für Politik & Unternehmen werden, während wir umgekehrt noch völlig unzureichende Möglichkeiten haben zu beobachten, was Entscheidungsträger in Politik & Wirtschaft so treiben.
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    Ich habe eine neue Standard-Suchmaschine


    Obwohl ich schon vor 2 Jahren über das Protokollierungsverhalten von Google & Co. gebloggt hatte, habe ich bisher – mit ausgeschalteten Cookies – trotzdem Google als meine Standard-Suchmaschine genutzt. Damit ist jetzt Schluss. Auf der Homepage von Kai Raven habe ich Ixquick entdeckt, eine Meta-Suchmaschine die keine Daten über Suchanfragen speichert. Wer gleich loslegen will findet das Plugin für Firefox oder Internet Explorer auf der Ixquick-Seite. Auf die Art kannst Du schon mal beim Suchen im Web die Vorratsdatenspeicherung entspannt auf Dich zukommen lassen. Wer mehr Anonymität will, der/dem sei der umfangreiche Artikel von Kai Raven Anonym im Internet mit Anon-Plattformen empfohlen – oder für Eilige das was ich zur Vorratsdatenspeicherung geschrieben habe. Nachtrag vom 19.10.2019: Ixquick als solches existiert schon seit einiger Zeit nicht mehr, es gibt nur noch Startpage.
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