Schlagwort: demokratie

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    Webseiten zu Informationsgeld und Antibilanz


    Als ich im Mai meinen Beitrag zu Franz Hörmanns Konzept des Informationsgeldes geschrieben hatte, waren die dazugehörigen Webseiten noch nicht online. Jetzt sind sie es: Informationsgeld Zukunftsbanken Anti-Bilanztheorie Zur Erinnerung: Es geht um nicht weniger als darum, das Geld seiner Funktion als Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel zu entheben. Das brauchen wir nämlich beides nicht! Dazu passt wunderbar ein Satz von Robert Anton Wilson aus Prometheus Rising: All wealth is created by human beings using their neurons intelligently. Mit dem Informationsgeld kann der Traum wahr werden, dass wir alle unverdient dazugehören. In der Praxis lässt es sich auch hervorragend mit dem Prinzip der Stigmergie kombinieren, für das es ausgehend vom Keimform-Blog bereits Pläne gibt, ein Softwaresystem zu entwickeln.
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    Hayek ohne Kapitalgesellschaften kann funktionieren


    Ich lese gerade den Beitrag über Friedrich August von Hayek im Handelsblatt, und ein ganz wesentlicher Punkt fehlt mir darin: In seiner Warnung vor staatlichen Eingriffen scheint er zu übersehen (bisher habe ich noch nichts von ihm gelesen, nur über ihn), dass nur durch staatliches Wirken überhaupt Kapitalgesellschaften ins Leben gerufen wurden, deren Gesellschafter nicht persönlich haften. Kapitalgesellschaften können damit Risiken eingehen, die weit über die eigene Haftung hinausgehen. Der in meinen Augen größte negative staatliche Eingriff ins Wirtschaftsleben ist, dass der Staat die Sozialisierung von Verlusten bzw. Schäden nicht nur duldet, sondern oft sogar aktiv unterstützt. Renée Menendez hat das sehr treffend formuliert: Entscheidend ist jedoch, daß damit das Prinzip durchbrochen wird, das für immerhin 50 Jahre Stabilität und Wohlstand steht: die Bereitschaft, die Verantwortung für Risiken des Wirtschaftslebens nicht nur zu übernehmen, sondern auch zu tragen.
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    Eigentum als Instrument von "Teile und herrsche"


    Seit einigen Monaten setze ich mich mit den Voluntaristen bzw. Libertaristen auseinander (vorrangig auf der Website FreiwilligFrei), deren Schlussfolgerungen ich größtenteils teile. Sie streben kurz gesagt eine Gesellschaft an, die auf vollkommener Freiwilligkeit aller Menschen beruht, also eine Gesellschaft ohne Zwang. Das tue ich auch. Was mir allerdings große Bauchschmerzen bereitet, ist die Tatsache, dass Volutaristen dabei ausschließlich vom Konzept des Eigentums (sowie einer esoterischen Angelegenheit namens “Selbsteigentum”) ausgehen, welches ich ja bekanntlich für nicht hilfreich, sondern eher unsinnig halte. Exemplarisch findet man diese Begründung in Kapitel 4 von Hans-Herrmann Hoppes Buch Eigentum, Anarchie und Staat. Im folgenden will ich darlegen, warum das Konzept des Eigentums nicht nur nicht hilfreich, sondern zur Begründung einer Gesellschaft ohne Zwang sogar kontraproduktiv ist. Denn letzten Endes ist (Privat-) Eigentum nichts anderes als das Prinzip von Teile und Herrsche.
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    Der Faktor Macht in der Wirtschaft


    Durch Jörg Buschbecks Blog Guthabenkrise bin ich auf einen hervorragenden Vortrag von Heiner Flassbeck gestoßen: Wem gehört die Welt? Machtkampf um Ressourcen. Damit ist mir Flassbeck nach Paul C. Martin als zweiter Ökonom begegnet, der sich mit Macht als entscheidendem Faktor in der Wirtschaft befasst. Über Martins Aufsatz “Macht, der Staat und die Institution des Eigentums” habe ich mich im Beitrag über Steuern ausgiebig ausgelassen, erwähnenswert ist auch noch sein vorhergehender Artikel Gewaltmetall Gold. Auch David Graeber gehört hier hin (siehe auch zu ihm den Beitrag über Steuern), der die Geschichte der Schulden aus anthropologischer Sicht beschreibt und dabei, im Gegensatz zu fast allen Ökonomen, die Bedeutung des Faktors Macht auch für die Entwicklung des Geld- und Wirtschaftssystems sieht. An dieser Stelle verkünde ich nun auch in diesem Blog, dass ich noch mal ein Studium anfange, nämlich Wirtschaftswissenschaften an der Uni Leipzig.
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    Freiwilliges bedingungsloses Grundeinkommen


    Der große Haken an eigentlich allen Modellen für ein bedingungsloses Grundeinkommen, die mir bisher begegnet sind, ist, dass sie alle das nötige Geld fürs BGE durch den Staat einsammeln wollen. Das heißt aber nichts anderes, als dass eine Idee, die eigentlich Freiheit für alle Menschen bedeuten soll, unter Zwang mit Hilfe des staatlichen Gewaltmonopols durchgeführt werden soll. Diesen Widerspruch kann ich so nicht stehen lassen, weshalb ich hier zunächst das Konzept von Gerechtigkeit hinterfrage & anschließend eine Möglichkeit präsentiere, ein BGE auf freiwilliger Basis zu organisieren. Das Motto für staatlich organisierte Umverteilung von unten nach oben heißt ja neuerdings “umfairteilen”. Da steckt das Wort “fair” drin, mithin eine wie auch immer geartete Vorstellung von Gerechtigkeit. Deren Problematik ist folgende: Die Idee von Gerechtigkeit ist, dass es einen allgemein, d.
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    Du bist der Grund für dein Einkommen


    Unter diesem Motto war ich gestern in Berlin beim Aktionstag Grundeinkommen ist ein Menschenrecht: (die Krone stammt von der Krönungswelle) Von den VertreterInnen der Parteien berührte mich die Ansprache von Susanne Wiest am meisten. Ralph Boes hungert seit nunmehr 46 Tagen als politischer Protest gegen die Hartz IV-Sanktionen. Vom Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus ging’s bei strahlendem Sonnenschein zur Zwischenstation, dem Friedrichstadtpalast, wo Bernadette La Hengst uns alle in den Chor des Bedingungslosen Grundeinsingens verwandelte. Das Lied Wir singen zur Senkung der Arbeitsmoral fand ich klasse und es erinnerte mich daran, dass ich mir unbedingt noch den Film Frohes Schaffen ansehen will. Ebenfalls vor dem Friedrichstadtpalast kam Inge Hannemann zu Wort, als Whistleblowerin sozusagen das Hartz IV-Pendant zu Edward Snowden. Sie ist als Mitarbeiterin des Hamburger Jobcenters derzeit freigestellt, weil sie die Sanktionen öffentlich als Verstoß gegen die Menschenwürde und damit das Grundgesetz anprangert.
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    Big Data als verzweifelter Versuch, die Kontrolle zu behalten


    Mit ein paar Monaten Verzögerung habe ich jetzt das Probeheft der Zeitschrift “Wirtschaftsinformatik & Management” durchgelesen, das sich kurz vor Edward Snowdens Enthüllungen mit dem Thema Big Data beschäftigt. Wenige Wochen später hätte diese Ausgabe vermutlich ganz anders ausgesehen… Der Artikel “Erstellung von Technologie- und Wettbewerbsanalysen mithilfe von Big Data” formuliert das Problem: Vor dem Hintergrund globaler dynamischer Märkte und der täglich erlebten Informationsflut wird es immer schwieriger, den Überblick zu behalten. Alle Entscheider(innen) benötigen zusammenhängende und objektive Informationen, die schnell und kompakt Ein- und Überblick geben in der komplexen Welt der Datenflut. Big Data ist letzten Endes nur mehr desselben, nämlich mehr Kontrolle bei der kleinen Minderheit der so genannten “Entscheider”, während die große Masse, die die eigentliche Arbeit tut, gerade nicht entscheidet.
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    Franz Hörmann und das Plussummenspiel im Informationsgeld


    Ich habe noch nie jemanden so unterschätzt wie Franz Hörmann. Als ich das erste Mal vor ein paar Jahren ein Interview mit ihm las, hatte ich ihn als sehr fundiert argumentierenden Kritiker unseres aktuellen Geldsystems abgespeichert und war auch schon tief berührt davon, wie er – ganz im Sinne der Tiefen Demokratie – auch die Eliten mit ins Boot nehmen wollte auf dem Weg in eine neue Gesellschaft. Wie umfassend dieser Mensch denkt, und wie geschmeidig die vielen Aspekte bei ihm ineinander greifen, wird mir jetzt gerade erst klar. Aber fangen wir von vorne an. Vorweg eine kleine “Warnung”: Hörmanns Gedanken bewegen sich auf einer höheren Ebene als die, auf der wir uns üblicherweise aufhalten. Er stellt ein komplett anderes Paradigma vor.
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    Zwangsweise umverteilen? Nein Danke!


    Ich bin entschieden gegen Umverteilen jeglicher Art, sofern das nicht alle Beteiligten freiwillig tun. Daher will ich einerseits das Geldsystem ändern, das eine Umverteilung von unten nach oben fest eingebaut hat, andererseits halte ich überhaupt nichts von den immer lauter werdenden Rufen nach “Umfairteilen”, wie es jetzt auf Neudeutsch heißt. Denn das sind faktische Rufe nach dem Staat, dieser möge sein Gewaltmonopol in Stellung bringen, um den bösen “Steuersündern” die hinterzogenen Steuern wieder abzuknöpfen - wenn’s sein muss, hinter vorgehaltener Waffe (siehe auch meinen Beitrag zu Steuern, Zinsen und Herrschaft). Besonders absurd wird es, wenn das so genannte Anarchisten fordern, am besten noch, die “Steuersünder” in den Knast zu bringen, sie auf jeden Fall zu bestrafen. Noch mal: Ein Großteil dieser in Sicherheit gebrachten Vermögen sind ihrerseits durch zwangsweise, systemimmanente Umverteilung zustande gekommen, die ich als solche verurteile.
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    Steuern und Zinsen sind die Folgen von Herrschaft


    Wenige Tage bevor ich auf #OffshoreLeaks aufmerksam wurde, habe ich angefangen, noch einmal den bahnbrechenden Artikel Macht, der Staat und die Institution des Eigentums von Paul C. Martin (kurz PCM) zu lesen. Hintergrund war eigentlich, dass die herrschende neoklassische Wirtschaftstheorie sowohl den Ablauf von Zeit in wirtschaftlichen Vorgängen als auch Macht- bzw. Herrschaftsverhältnisse völlig ausblendet. Als ob diese keine entscheidende Rolle in unserer Gesellschaft spielten… Nun ist das Thema Steuern und Steuerflucht in aller Munde. Da ist es an der Zeit, einmal zu beleuchten, was es mit den Steuern überhaupt auf sich hat. Es handelt sich dabei um Forderungen des Staates an seine Untertanen, die er notfalls mit seinem Gewaltmonopol durchsetzt. Das Unterschlagen von zu zahlenden Steuern, mithin die Steuerhinterziehung, ist mit gutem Grund eine Straftat und für den Staat absolut keine Bagatelle.
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