Schlagwort: wissenschaft

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    Denkfehler in Sachen Reinkarnation


    Letztens habe ich mich schon mal darüber ausgelassen, dass Reinkarnation eine Nachhaltigkeit fördernde Vorstellung ist. Allerdings schleichen sich dabei in meinen Augen immer wieder gerne Denkfehler ein – dann nämlich, wenn Menschen “sich an frühere Leben erinnern”. Das setzt voraus, es gebe etwas wie eine unsterbliche Seele, die sich sozusagen als roter Faden durch die (Re-) Inkarnationen zieht. Dabei nehmen die meisten Reinkarnationsgläubigen selbstverständlich an, dass diese Seele nach dem Tod eines Körpers nicht mehr an den Raum gebunden ist, sondern sich an einem beliebigen Ort in ein beliebiges Wesen reinkarnieren kann. In einer solchen Vorstellung tritt die Seele zwar aus dem Raum, aber nicht aus der Zeit aus. Es ist vermeintlich nur möglich, in der linearen Zeit nach dem Tod eines Körpers in einen anderen, später gezeugten Körper einzutreten.
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    Life itself is the most uber-bizarre thing ever


    Statt zu schlafen, hänge ich mal wieder bei YouTube rum. Während andere sich da Gangstarap oder “Epic Fail Videos” angucken, bilde ich mich weiter über das bizarre Universum, in dem wir hier rumexistieren. Dieser Beitrag ist also mal wieder eine Fortsetzung von Willkommen in der Simulation. Fangen wir an mit Amit Goswami & dessen Film “Der Quantenaktivist”: Noch ne Doku über Quantenschaum & das diskrete Universum: Die Physiker sind sich bei weitem nicht einig darüber, welches Modell wohl unsere Welt am besten beschreibt. Halton Arp z.B. vertrat eine alternative Theorie der Gravitation und argumentierte gegen die Urknall-Hypothese. Das tut auch Peter J. Carroll, der kein akademischer Physiker ist, sondern einer der Begründer der Chaosmagie. In seinem Modell ist das Universum eine (Hyper-) Sphäre, die vierdimensional rotiert: Hypersphere Cosmology.
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    Wirtschaftswissenschaft als magische Herausforderung


    Im Grunde schon von Beginn meines Wirtschaftswissenschafts-Studiums an, ganz besonders jetzt im dritten Semester, hadere ich mit diesem Studium und seinen Inhalten. Vor ein paar Tagen schrieb ich nun in mein rotes Buch: Don Juan rettet mein WiWi-Studium mit dem Satz “Ein Nagual ist jemand, der so flexibel ist, dass er alles mögliche sein könnte. Ein Nagual zu sein, bedeutet unter anderem, dass man sich nicht auf einen Standpunkt festlegt.” Das WiWi-Studium ist meine selbst gewählte magische Herausforderung, ein Glaubenssystem als Werkzeug zu benutzen, das ich von einem anderen Standpunkt aus als Bullshit bezeichne, und mir einen Schein zu erarbeiten, den ich von einem anderen Standpunkt aus als ein sinnloses Stück Papier betrachte. Die Sätze von Don Juan stammen aus Das Feuer von innen, das ich etliche Jahre nach den ersten paar Castaneda-Büchern erst entdeckt und gelesen hatte, passend zu dem Abstand, in dem er selbst es geschrieben hat.
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    Opportunitätskosten zu Ende gedacht


    Im Mai hatte ich mich ja schon mit den Opportunitätskosten auseinander gesetzt, allerdings hatte ich das Konzept noch nicht bis zu Ende durchgedacht. Mit einem halben Jahr Verspätung hole ich das hiermit nach. Das Buch von Ferry Stocker habe ich mir inzwischen (gebraucht) gekauft, so dass ich nun auch darin herumkritzeln kann. Hangeln wir uns entlang seiner Definition: In der Ökonomie versteht man daher unter Kosten ganz allgemein den Wert jener Alternative, auf die durch die getroffene Entscheidung verzichtet werden musste, die also statt dessen hätte gewählt werden können. Stehen mehrere Alternativen zur Wahl, dann entstehen die Kosten durch den Verzicht auf jene Alternative, die den höchsten Alternativnutzen, sei es in der Konsumtion oder in der Produktion, besitzt. Das klingt erst mal ganz plausibel.
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    Die Neoklassik basiert auf einer Tautologie und ist damit unwissenschaftlich


    Erst beim Lesen von Bernd Senfs Buch Die blinden Flecken der Ökonomie. Wirtschaftstheorien in der Krise wurde mir so richtig klar, worin der Pferdefuß der Neoklassischen Wirtschaftstheorie liegt. Eines der Axiome des Vollkommenen Marktes besagt, dass die Marktteilnehmer rational handeln, in der Haushaltstheorie also ihren Nutzen rational maximieren. Nun definieren die Neoklassiker nicht, was sie mit “rationalem Handeln” genau meinen, sondern erklären im Nachhinein einfach jegliches Handeln als rational, wie Bernd Senf aus einer Diskussionsveranstaltung mit Professoren berichtet (das kann ich aus eigener Vorlesungs-Erfahrung bestätigen): Jeder Versuch, die Abwegigkeit bestimmter Grundannahmen aufzuzeigen, wurde von ihnen abgewehrt, und sie schafften es tatsächlich, jegliche Kritik an dem in sich so elegant geschlossenen Theoriegebäude abprallen zu lassen. Jede auch noch so irrational erscheinende Entscheidung war in ihren Augen doch wieder rational, sonst hätte sich ja der einzelne Haushalt nicht dazu entschieden.
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    Die Opportunitätskosten des Opportunitätskostenkalküls


    Die Überschrift wirkt auf die meisten von euch, die keine Ökonomen oder WiWi-Studierende sind, bestimmt abschreckend. Das dahinter stehende Konzept ist aber einfach zu verstehen, also nicht verzagen, sondern weiterlesen! :-) Dieses Semester hadere ich ohnehin schon mit Mikroökonomie, nachdem ich nun ne ganze Woche + Montag nicht da war, hatte ich einiges nachzuholen. Anlässlich dessen habe ich mir mehrere Bücher ausgeliehen, u.a. Ferry Stockers Spaß mit Mikro. Praktische Mikroökonomik für (ver)zweifelnde Studierende in der 6. Auflage. Das Buch ist ziemlich cool, um in das volkswirtschaftliche Denken hineinzukommen. U.a. auch dafür studiere ich ja Wirtschaftswissenschaften. Allerdings sind mir inzwischen auch die Unzulänglichkeiten dessen noch mal deutlicher geworden. Ferry Stocker geht in seinem Buch von den Opportunitätskosten aus, die mit jeder Entscheidung verbunden sind.
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    Willkommen in der Simulation


    Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. – Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist. (Douglas Adams, Das Restaurant am Ende des Universums.) Heute gibt’s mehr Bewusstseinsraketentreibstoff, diesmal vor allem aus dem Gebiet der Physik. Ein Freund hat mich auf den Physiker Thomas Campbell aufmerksam gemacht, der die verwirrenden Beobachtungen der Quantenmechanik so deutet, dass wir uns in einer (digitalen!) Simulation befinden: Neben diesem kurzen Vortrag gibt es noch einige andere deutsch synchronisierte Videos von ihm. Er bezieht sich außerdem auf den schwedischen Philosophen Nick Bostrom, der als erster die Simulationshypothese formulierte.
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    Warum die Wirtschaftswissenschaft keine Prognosen abgeben kann


    Was bis auf den heutigen Tag (ich bin ja gerade Zeuge davon) an den Universitäten als Wirtschaftstheorie gelehrt wird, ist im Wesentlichen eine mechanische Theorie, wie Karl-Heinz Brodbeck es nennt. Die Neoklassische Theorie geht davon aus, dass Menschen sich wie Automaten verhalten – der homo oeconomicus. Wie Renée Menéndez sehr treffend schreibt: das markwirtschaftliche Modell garantiert nichts anderes, als daß es bei “rationalen” (widerspruchsfreien) Präferenzen die Möglichkeit(!) gibt, daß es zu einem allgemeinen Gleichgewicht kommt – mehr nicht! Mit einem solchen Modell sind weit und breit keine “empirischen Prognosen” möglich, anders als es Milton Friedman mit seinem Konzept von Positive Economics behauptet. Karl-Heinz Brodbeck zeigt das formal stringent in seinem Aufsatz Wirtschaft als kreativer Prozess. Beiträge zu einer postmechanischen Ökonomie, in kürzerer Form und nicht so formal mit der gleichen Überschrift und dem Untertitel Wie ein weicher Faktor harte Tatsachen schafft.
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    Geldschöpfung als Quantenfluktuation


    Heute fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass die Geldschöpfung aus dem Nichts (die genau genommen _Kredit_schöpfung aus dem Nichts ist) ein Hinweis auf die Wirklichkeit ist. Sie entspricht nämlich exakt dem, was in der Physik als Quantenfluktuation bekannt ist. Schulden und Guthaben entsprechen somit Teilchen und Antiteilchen, die spontan entstehen und, wenn sie erneut aufeinander treffen, wieder ins Nichts verschwinden. Im Gegensatz zu den (Anti-) Teilchen entstehen Schulden und Guthaben allerdings bewusst geplant. Weiter gedacht heißt das, dass alle Finanzkrisen letzten Endes auf zwei konkurrierenden Vorstellungen beruhen: Der Vorstellung, Geld müsse einen inhärenten, eigenen Wert haben Der Vorstellung, dass Geld keinen inhärenten Wert hat, sondern lediglich ein Ordnungsprinzip ist Solange sich alle über Variante a einig sind, gibt es kein Problem außer dem der Verteilung (das stellt sich immer).
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    Mathematisch-Philosophische Überlegungen aus dem Jahr 2001


    Schon seit ich mich anlässlich des Studienbeginns eingehender mit LyX beschäftige, habe ich vor, ein paar alte Texte von 2001 hier online zu stellen. Nachdem mir nun gestern in einer Doku der Mathematiker Ralph Abraham über den Weg lief, habe ich beschlossen, dass es jetzt dafür an der Zeit ist. Vor allem auch, nachdem ich noch seine Zusammenarbeit mit dem indischen Mathematiker Sisir Roy entdeckte, der sich sage und schreibe mit der Frage beschäftigt, ob die Raumzeit diskret oder kontinuierlich ist. Genau das war nämlich damals mein Thema, was ich über drei Artikel ausgebreitet habe: Die Peano-Axiome als Hinweis für den nichtmenschlichen Ursprung der Zahlen (Originalversion PDF) Aus Blaise Pascals »Vom Geist der Geometrie« (Originalversion PDF) Ist das Universum diskret oder kontinuierlich ausgedehnt?
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