Schlagwort: privatsphäre

  • Veröffentlicht am

    Spiel des Lebens in China


    Vor kurzem habe ich Marc-Uwe Klings neuestes Buch QualityLand gelesen. Beim Lesen habe ich deutlich weniger gelacht als bei der Känguru-Trilogie, & zwar vor allem, weil mir das Lachen allzuoft im Halse stecken blieb. Die Aussichten von QualityLand liegen nämlich allesamt gar nicht weit weg vom heutigen Zustand. Erschreckend deutlich wird mir das am Beispiel Gamification: In QualityLand bekommen alle Menschen ein Level zugewiesen, das von ihrer Herkunft & allem was sie tun & lassen abhängt, vor allem auch davon, mit welchen anderen Menschen sie befreundet sind. Nun ist mir der taz-Artikel Im Reich der überwachten Schritte begegnet, der Chinas Social Credit System beschreibt. Das habe ich zum Anlass genommen, mir nun doch den Vortrag darüber beim 34C3 anzuschauen, und es ist echt gruselig:
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Ist die NSA von China unterwandert?


    Gerade schaue ich mir eine schon etwas ältere Doku über die Snowden-Enthüllungen an; eigentlich in der Hoffnung, noch mehr über die Interna der NSA zu erfahren. Dabei wurde mir just eines klar: Die benutzen ja, wie wir alle, auch lauter Technik made in China. Was, wenn die Server/Router/Switches der NSA in China von den Chinesen modifiziert wurden, und die Chinesen damit alles wissen, was die NSA weiss? Die NSA hätte jedenfalls ordentlich damit zu tun, alle Hardware, die sie benutzt, vorher gründlich durchzuchecken… Und Hardware made in USA gibt es ja kaum noch. Das wirft übrigens ein ganz neues Licht auf Trump. 2012 wurde schon der Fall eines in China manipulierten Chips bekannt, den die US Navy bestellt hatte. Mein Tipp: Das war nur die Spitze des Eisbergs!
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Diskordische Aktionen innerhalb der Geheimdienste


    Soeben komme ich von der Snowden-Filmvorführung mit anschließender (recht kurzer) Diskussion vom Alex zurück. Der Film selbst hat mir kaum Neues gebracht. Dass die NSA die kritische Infrastruktur befreundeter Staaten verwanzt, um diese im Fall des Falles abschalten zu können, war mir neu, wundert mich aber überhaupt nicht, sondern passt perfekt ins Bild. Ich habe mir den Film übrigens unter der hier im Blog bekannten Prämisse angeschaut, dass Snowden immer noch für die NSA arbeitet & das Ganze eine (Psychologische) Operation ist. Dafür ließen sich weitere Belege finden. Wenn einer, der an so einem wichtigen Projekt innerhalb der NSA arbeitet, auf einmal verschwindet, schrillen da natürlich sämtliche Alarmglocken & sie überwachen in Echtzeit, ob er mit einem seiner Pässe einen Flug bucht.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Surveillance has been hijacked by capitalism


    Shoshana Zuboff has written an article The Secrets of Surveillance Capitalism which is widely debated on the net. She states that Capitalism has been hijacked by a lucrative surveillance project that subverts the “normal” evolutionary mechanisms associated with its historical success and corrupts the unity of supply and demand that has for centuries, however imperfectly, tethered capitalism to the genuine needs of its populations and societies, thus enabling the fruitful expansion of market democracy. Surveillance capitalism is a novel economic mutation bred from the clandestine coupling of the vast powers of the digital with the radical indifference and intrinsic narcissism of the financial capitalism and its neoliberal vision that have dominated commerce for at least three decades, especially in the Anglo economies.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Hypothese: Snowden arbeitet immer noch für die NSA


    Es ist nun schon wieder einige Wochen her, dass ich mir den Film Citizenfour über die Geschichte von Edward Snowden angesehen habe. Im letzten Beitrag zum Thema hatte ich schon gemutmaßt, dass die Dienste Snowden haben gewähren lassen. Nun gehe ich noch einen Schritt weiter und äußere eine Hypothese, die mir schon bei meiner Überlegung, die globale Überwachung könnte als reines Fake ebenso effektiv sein im Kopf herumging. Damals hatte ich sie noch nicht zu Ende gedacht, und wenn man das tut, sieht es sehr nach einem Geniestreich aus: Ich gehe davon aus, dass Edward Snowden immer noch für die NSA arbeitet und sein ganzes Verhalten nur Show war. Den ersten aus Sicht der NSA erwünschten Effekt der ganzen Aktion hatte ich seinerzeit schon beschrieben, es geht bei Überwachung ja vor allem um soziale Kontrolle.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Geh Heim Dienst!


    Ich sag ja schon immer, dass Geheimdienste sich mit einer Demokratie nicht vertragen, weil sie als staatliche Organe sich der öffentlichen Kontrolle entziehen. Die Anstalt vom 26. Mai bringt das auf ihre unnachahmliche Weise auf den Punkt: (Leider bei YouTube gelöscht, ihr findet einen Ausschnitt bei Dailymotion) Claus von Wagner hat die komplette Folge auf seiner Seite eingebunden. Zu der Geschichte mit Curveball als Anlass des Irakkrieges siehe Die Lügen vom Dienst: Der BND und der Irakkrieg. An dieser Stelle verweise ich noch mal auf meine Sammlung von technischen Hinweisen. Und in der ARD-Mediathek könnt ihr bis morgen noch Citizenfour schauen bzw. mit MediathekView runterladen. Dass die Verfassungsschutz-Chefs alle Dreck am Stecken haben, bestätigt übrigens meine Theorie einer strukturellen Weltverschwörung.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Die Hippies, die CIA, LSD, das Internet und der Unabomber


    Über die Verbindung von Heinz von Foerster und George Spencer-Brown habe ich den Film Das Netz entdeckt und mir umgehend angeschaut. Er ist in Gänze auf YouTube zu finden, ich habe ihn mir dennoch der besseren Qualität und der Bonus-Interviews wegen aus der Videothek ausgeliehen: In wenigen Worten geht es darin um (mir teilweise vorher unbekannte) Verbindungen zwischen der Hippie-Bewegung, bestimmten zentralen Entwicklungen der modernen Wissenschaft (allen voran die Kybernetik) und der Entstehung des Internet. Dabei hangelt sich der Film entlang der Geschichte des so genannten Unabombers Ted Kaczynski. Neben dem Film beziehe ich mich nun vor allem auf sein Manifest Industrial Society and Its Future (auch im Archiv der Washington Post), von dem es eine deutsche Übersetzung gibt. Punkt 140 fasst das Ziel des Manifests gut zusammen:
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Bradley Manning: Lehren für Whistleblower und Journalisten


    Dass Bradley Manning bzw. inzwischen Chelsea Manning nun zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt worden ist, habe ich zum Anlass genommen, mal das Protokoll seines Chats mit Adrian Lamo zu lesen. Da macht er sich komplett nackig vor Adrian Lamo, & man erfährt eine ganze Menge über seine persönlichen Hintergründe. Im Gegensatz zu Snowden wird Putin für Manning keine Sympathien hegen… Es ging ihm offenbar ziemlich dreckig zu der Zeit. Trotzdem war es im Rückblick sein größter Fehler, sich Lamo (oder überhaupt jemandem) anzuvertrauen. Daraus ergeben sich ein paar Lehren für Whistleblower: Du kannst sehr, sehr einsam sein in so einer Situation. Aber 35 Jahre im Militärgefängnis sind wahrhaftig auch kein Zuckerschlecken. Ich empfehle daher folgende Verhaltensregel: Leake deine Dokumente & dann halte still.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Anonymisierungs-, Verschlüsselungs- u.ä. Software: am Ende bleibt doch nur Vertrauen


    Eigentlich ist die c’t ja definitiv meine Lieblings-Computerzeitschrift. Aber ihr Privacy-Wahn wird langsam kindisch. In der Ausgabe 16/2013 gibt es eine große Artikelserie, mit welchen Mitteln man vermeintlich der NSA-Überwachung entgehen kann. Das sind zwar schon mal deutlich realistischere Tipps als in Computer Bild, aber es ist überhaupt nicht konsequent zu Ende gedacht. Das hole ich hiermit nach: Im Artikel über Verschlüsselung schreiben sie, dass man Programme wie GnuPG oder TrueCrypt selbst kompilieren sollte, um sicher zu sein, dass in fertig kompilierten Downloads keine Hintertüren drin sind. Das ist so weit grundsätzlich richtig. Aber es geht ja weiter: Kann ich sicher sein, dass der Microsoft C-Compiler nicht extra für Verschlüsselungsprogramme eine Erkennungsfunktion hat und dann doch noch eine Hintertür einkompiliert, auch wenn der Quelltext an sich sauber ist?
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Ich habe nichts zu verbergen


    Dieser Satz wird zur Zeit, angesichts der Enthüllungen von Edward Snowden, von vielen Menschen entweder im Brustton der Überzeugung ausgesprochen oder aber als vermeintlich haltlos und naiv zerpflückt. Ich meine ihn völlig ernst und stehe dazu. Warum? Nun, vor wem oder was sollte ich denn letzten Endes etwas verbergen können, wo die Welt doch 1 ist? Was im Bereich von Geheimdiensten und Überwachung passiert, gehört zu dem umfassenden Paradigmenwechsel, der gerade ringsum stattfindet. Nur solange wir der Illusion anhängen, von allem abgetrennte Einzelwesen zu sein, ist so etwas wie Privatsphäre oder Geheimnisse überhaupt denkbar. Auch die Geheimdienstkrise ist also letztlich eine Krise des Bewusstseins. Wobei “Krise” hier die ursprüngliche Bedeutung des Wortes meint: Ein Wendepunkt. Es geht weiter, und mit den Worten von Rainer von Vielen: Es gibt kein Zurück!
    Weiterlesen…