Schlagwort: Gemeinschaft
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Verbindlichkeit - der Klebstoff von Gemeinschaft
Weil ich vorletzte Nacht bis halb sieben den Roman “Der Schwarm” durchgelesen hatte (dazu später mehr), kam ich nicht zur verabredeten Kochschicht gestern Vormittag. Meine Mitköchin war deshalb berechtigterweise sauer auf mein Verhalten. Mir ist in der Situation aufgefallen, dass in Verbindlichkeit verbinden drinsteckt. Sage ich jemandem verbindlich etwas zu, dann verbindet mich das mit dieser Person. Von daher ist die Bezeichnung “Klebstoff” durchaus angebracht. Schulden bezeichnet das Recht drum auch als Verbindlichkeiten. Ein verwandter Begriff ist die Haftung. Hafte ich für meine Entscheidungen, dann klebe ich sozusagen daran, & alles was daraus folgt, habe auch nur ich allein voll zu verantworten. Aus diesem Grund bin ich seit einiger Zeit grosser Fan von Personengesellschaften, weil eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung was von Schwanz einziehen hat.
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Hat der Verein als Rechtsform für Gemeinschaften bald ausgedient?
Bei den Alternativen Genossenschaftstagen bekam ich am Rande mit, dass die Bundesregierung eine Änderung des Vereinsrechts plant, bei der die wirtschaftliche Tätigkeit von Vereinen erheblich eingeschränkt werden soll. Ich will hier keine Pferde scheu machen aber dennoch darauf hinweisen, dass wenn das so kommt, die Rechtsform Verein für Gemeinschaften ziemlich unbrauchbar wird. Was momentan der Stand bezüglich der Änderungen ist, weiss ich nicht, habe allerdings zwei Artikel dazu ergoogelt:
- eine Stellungnahme des Neuen Verbandes der Lohnsteuerhilfevereine e.V.
- einen (kostenpflichtigen) Artikel in der Zeitschrift “Der Betrieb”
Von den Gemeinschaften, die ich bisher besucht habe, betrifft das die Kommune Waltershausen & das LebensGut Pommritz.
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Interspirituelles Ökodorf-Festival im Taunus
Vom 28. Dezember bis heute war ich beim Interspirituellen Ökodorf-Festival im Projektzentrum Maibacher Schweiz. Veranstaltet werden die Ökodorf-Festivals von Karl-Heinz & Sabine Ainjali Meyer vom Ökodorf-Institut. Die Gastgebergemeinschaft erinnerte mich in vielen Aspekten an die Kulturfabrik Mittelherwigsdorf: es leben momentan sieben Erwachsene dort, die alle ziemlich ihr eigenes Ding machen, kulturelle Aktivitäten (im Fall der Maibacher Schweiz v.a. Kindertheater) sind ein verbindendes Element. Die Maibacher Schweiz ist allerdings viel stärker auf Seminarbetrieb ausgerichtet, während sich in der Kulturfabrik viel um das Kino dreht. Ach so, beide Gemeinschaften sind rechtlich als GbR organisiert, wobei jeweils nur ein Teil der Gemeinschaftsmitglieder in der GbR sind, die anderen zahlen Miete.

So präsentiert sich das Fachwerkhaus von der Strasse aus

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Winterliche Impressionen aus Jahnishausen
Zur Abwechslung mal ein Beitrag, der nur aus kommentierten Fotos besteht:

Das ist das Torhaus, momentan der einzige komplett renovierte Gebäudeteil & damit auch der einzige mit Zentralheizung

Hier siehst Du das Gutshaus. Darin befindet sich die Gemeinschaftsküche für den Winter, Werkstätten & einige Wohnungen. Das Gebäude ist noch nicht vollständig ausgebaut, geheizt wird mit Holz bzw. Kohle. Das tue ich im Haus 6 (das ich nicht sehr fotogen finde) ebenfalls.

Die Remise, vom Torhaus aus betrachtet. Hier wird im Sommer gekocht & gemeinsam gegessen (siehe Foto vom Sommercamp).

Das ist die Insel, die ausserhalb des Geländes liegt, aber noch dazugehört.
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Bildet Banden! Alternative Genossenschaftstage in Weimar

(Dieses Motiv gibt es übrigens als T-Shirt, Kapuzenpulli & Aufnäher bei Hönkeldruck, der Druckwerkstatt auf Burg Lutter!)
Die VeranstalterInnen der Alternativen Genossenschaftstage in Weimar, die innova eG & der Bundesverein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V. (BzFdG), wären wahrscheinlich nicht mit diesem linksradikalen Motiv als Einleitung einverstanden. Aber ich frag gar nicht erst :-D
Die Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar gefiel mir als Veranstaltungsort überaus gut, ein toll ausgestattetes & organisiertes Haus. Nur mit dem vegetarischen Essen hatten sie’s nicht so…
Diesmal werde ich nicht, wie bei den anderen Tagungen wo ich war, einen umfangreichen Bericht verfassen. Hab gemerkt dass es mir eher darauf ankommt, mitzuteilen was mir persönlich wichtig war & was ich für mich mitgenommen habe.
Das war in diesem Fall zunächst mal, was überhaupt das Wesen einer Genossenschaft ausmacht. Die Geschichtsschreibung der Genossenschaftsbewegung beginnt meist mit den Redlichen Pionieren von Rochdale. Diese formulierten damals Prinzipien, die sich zum Teil noch heute in den Prinzipien des Internationalen Genossenschaftsbundes finden.
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Pionierarbeit auf Schloss Tonndorf
Heute Nachmittag war ich - vor den Alternativen Genossenschaftstagen in Weimar - zu Besuch auf Schloss Tonndorf. Das Schloss ist ein ganz schön dickes Ding:

Weil mensch auf dem Bild vor lauter Bäumen wenig vom Schloss erkennen kann, hier noch eine Detailansicht:

Das Schloss selbst eignet sich allerdings kaum zum darin Wohnen (jedenfalls im Winter), weil die riesigen Räume faktisch nicht beheizbar sind. Im Moment wohnen hier vier Erwachsene & ein Kind als “Pioniere”, um die Gebäude einigermassen bewohnbar zu machen. Die eigentlichen Gemeinschafts-Wohnräume liegen ein Stück abseits vom Schloss & werden auch gerade instandgesetzt.
Die Tonndorf-Gruppe ist rechtlich als Genossenschaft organisiert & hat erst im September das Schloss samt Gelände & Nebengebäude erworben. Angestrebt ist eine Gruppengrösse von 34 Personen, die mit ihren Genossenschaftsanteilen den Kaufpreis aufbringen.
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Überwintern in Jahnishausen
Heute bin ich in Jahnishausen angekommen, wo ich den Winter verbringen werde. Fotos hab ich noch keine & auch keine Lust viel zu schreiben. Nun weisst Du jedenfalls wo ich mich die nächsten 2-3 Monate hauptsächlich aufhalten werde.
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Das KommuneBuch
In der KoWa nutzte ich die Gelegenheit, ausgiebig im KommuneBuch zu schmökern. Was ich daran besonders spannend finde, werde ich Euch nicht vorenthalten:
Uwe Kurzbein: Schrittweise (Geschichte der Kommunebewegung)
Uwe Kurzbein, der Mitbegründer der Lutter-Gruppe, schreibt:
“…& das erscheint uns das Wichtigste, sie (die Kommune) versteht sich nicht als Praxis per se, sondern als funktionale Einheit, die Praxis ermöglichen soll. Sie hat also aus der Tatsache, dass wir noch keine generelle Strategie ermöglichen können, nicht den falschen Schluss gezogen, sie sei die Strategie selbst”. (Aus: Kommune 2 / Versuch der Revolutionierung des bürgerlichen Individuums. (1969)) Der später in anderen Zusammenhängen entstandene Überlebensspruch aus dem spirituellen Indianermilieu, “Nur Stämme werden überleben!”, bedeutet nämlich genau dies, dass das Leben in einem Stamm, oder hier in einer Kommune, eine Überlebensstrategie sei. Die Geschichte der Vernichtung der Indianer durch den Weissen zeigt genau das Gegenteil.
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Mehr von der KoWa
Ich weiss ja nicht, wie regelmässig Du meinen Blog liest, aber vielleicht bist Du ja schon ganz heiss darauf, mehr vom Leben in der KoWa zu erfahren, wo ich seit Dienstag wohne. “Wohnen” ist bei mir zur Zeit natürlich immer befristet zu verstehen! ^^
Mir gefällt’s nach wie vor hier. Inzwischen hab ich schon hier & dort bei den anfallenden Arbeiten mitgeholfen, z.B. Holz für die Heizung geschleppt. Allerdings ist fast niemand aus der Kommune bisher von sich aus auf mich zugekommen, ich hab mich bis auf ein Mal immer selber drum gekümmert, irgendwo mitzuarbeiten.
Am Samstag Abend war der Kabarettist Dietrich Kittner zu Gast im Spatz. Der Mann ist klasse, wenn er mal in Deiner Nähe auftritt, dann geh hin! Politisch unkorrekter Wortwitz, der sich gewaschen hat. Singen tut er zwischendurch auch, der Schwerpunkt liegt eindeutig beim gesprochenen Wort. & die Aufhänger & viele Pointen denkt er sich nicht mal aus, sondern bekommt sie von PolitikerInnen geliefert. Er zitiert gern & ausgiebig. Die Grenze zwischen Lachen & Weinen (bzw. Gruseln) ist manchmal sehr schmal.
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Die Kommune Waltershausen bei Gotha (Thüringen)
Seit gestern Nachmittag bin ich für erst einmal eine Woche in der Kommune Waltershausen (KoWa e.V.). Ich wurde sehr freundlich empfangen & fühle mich von Anfang an wohl hier.
Für einen ersten Eindruck hier schon mal ein paar Fotos:So präsentiert sich die Kommune in der ehemaligen Puppenfabrik von der Strasse aus betrachtet:

& so sieht’s vom Hof aus:


Momentan steht ein Schneemann im Hof rum:

Das hier ist der Eingang zum Spatz, der Kulturkneipe in der KoWa:

Ein gutes Motto - auch für die Kommunebewegung insgesamt - gibt dieser Spruch ab:

In den nächsten Tagen wirst Du mehr von meiner Zeit in der KoWa lesen können – stay tuned!
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