Ein Jahr Corona. Was hat es uns gebracht?

Im Grunde reicht es, wenn du dir zur Beantwortung der Frage nur dieses kurze Video von Michael Hatzius anschaust:

Die Zecken gehen darin auf den inzwischen zur Legende gewordenen “Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!"-Tweet des Bundesgesundheitsministeriums ein. Mein Beitrag erscheint genau am ersten Jahrestag dieses Tweets.

Also, was hat es uns gebracht?

Bereits einen Tag vor besagtem Tweet habe ich hier im Blog die Frage gestellt, ob Corona der neue 11. September ist. Damals schrieb ich, um diese Frage zu konkretisieren

den 11. September 2001 haben bekanntlich Staatsapparate in aller Welt zum Anlass genommen, elementare Bürgerrechte massiv und dauerhaft einzuschränken. Droht uns nun ähnliches durch die Corona-Pandemie?

Die Frage ist rückblickend eindeutig mit Ja zu beantworten. Und es gibt sogar Kontinuitäten von damals, denn Otto Schily hat damals nach dem 11. September 2001 ein Paket von “Sicherheitsgesetzen” geschnürt, die nach zwei Verlängerungen bis Dezember 2020 befristet waren. Dann, mitten im zweiten Lockdown, hat der Bundestag ebenjene Gesetze _entfristet.
Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.

Was genau ist überhaupt “es”?
“Es” ist eine Krankheit mit einer Infektionssterblichkeit von 0,27%, wie der Stanford-Professor für Epidemiologie und Bevölkerungsgesundheit John P. A. Ioannidis in einer bei der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichten Metastudie feststellt. Derselbe Ioannidis kommt in einer anderen Studie zu dem Schluss, dass die weltweiten Lockdowns keinen epidemiologischen Nutzen, dafür vielfältige andere Schäden bringen.

Einer dieser Schäden ist die bevorstehende Insolvenzwelle. Diese wird in Deutschland nur dadurch aufgehalten, dass die Insolvenzantragspflicht schon wieder ausgesetzt ist, vorläufig bis Ende April, vermutlich verlängern sie das aber bis zur Bundestagswahl.

Noch im März letzten Jahres schrieb ich auch, dass Corona (bzw. die Lockdowns als autoritäre Reaktion der Staaten darauf) die Einhegung der Allmende auf Steroiden bedeuten:

Die Corona-Krise beschleunigt diesen Prozess gerade massiv durch das von allen Seiten propagierte Social Distancing. Alle hocken nur noch vereinzelt in ihren Privatwohnungen, der öffentliche Raum ist faktisch nicht mehr existent. Im Internet stecken ja auch alle nur noch in ihren persönlichen Filterblasen.

Das Lied “Every Home A Prison” von Coldcut und Jello Biafra ist jedenfalls gerade erschreckend aktuell.

“Die Wissenschaft” wird immer mehr vor den Karren ebenjener autoritären Politik gespannt, was mit dem eigentlichen Anliegen von Wissenschaft nichts mehr zu tun hat. Ein ehemals renommierter Wissenschaftler wie Prof. Dr. med Sucharit Bhakdi wird als “Verschwörungstheoretiker” diskreditiert.

Was mir von allem am meisten Sorgen bereitet & mich auch traurig stimmt, ist die extrem krasse Spaltung der Gesellschaft durch Corona. Es gibt z.B. kaum noch ernsthafte Linke. Für mich stellt sich die Corona-Krise inzwischen als eine Vertrauenskrise dar.

Aus prozessorientierter Sicht macht es auf mich den Eindruck, dass die Konsensrealität gerade dabei ist, auseinander zu brechen, so massiv nehme ich die gesellschaftlichen Gräben wahr. Wie ich im verlinkten Beitrag schrieb:

Diese Gräben verlaufen zwischen Gruppen von Menschen, die die Welt unterschiedlich wahrnehmen.

Ob wir da wohl einigermaßen heil wieder rauskommen?

Ach ja, die Bundesregierung hat ausgerechnet IBM beauftragt, einen digitalen Impfpass für Deutschland zu entwickeln (für den es in Deutschland gar keine gesetzliche Grundlage gibt). In diesem Punkt ist uns Österreich schon voraus.

Nachtrag: Da verlinke ich doch tatsächlich mal gerne Wikipedia – Liste der infolge der COVID-19-Pandemie erlassenen deutschen Gesetze und Verordnungen. Der Artikel ist laaang.