Schlagwort: prozessarbeit

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    Save the date: Worldwork 2017 in Griechenland


    Es sollte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass mich das Geschehen in der Welt und wie das mit unser aller individuellem Leben zusammenhängt, mit der Zeit immer mehr & nicht weniger bewegt. Es ist eben alles ein Weltgeschehen. Im Rahmen der Ausbildung in Prozessorientierter Psychologie betrachte ich die Weltarbeit als die Königsdisziplin, weil in ihr alles zusammenkommt, was es an Prozessarbeit zu lernen gibt, namentlich Traumarbeit, Körperarbeit, Beziehungsarbeit und Veränderte Bewusstseinszustände. Hier im Blog konntet ihr schon vom letzten Worldwork 2014 in Warschau lesen. Diese internationale Großveranstaltung findet alle drei Jahre statt, ist also im Jahr 2017 wieder dran. Worldwork 2017 wird in Griechenland stattfinden vom 23.-28. April 2017. Vorher, am 20. und 21. April, werden Arnold und Amy Mindell ein Seminar dort geben.
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    Hans-Joachim Maaz: Die Gefahr der Spaltung des Landes


    Im Februar hat Hans-Joachim Maaz einen sehr tiefgehenden Vortrag in der Volkshochschule Leipzig gehalten: Er sieht die aktuelle [Flüchtlingskrise](/vorboten-einer-neuzeitlichen-völkerwanderung) als Symptom einer viel tiefer liegenden Krise unserer Gesellschaft. Dabei vertritt er, ohne es direkt so zu nennen, die Haltung der [Tiefen Demokratie](http://www.liebewahrheit.de/WegdurchdenSturm.htm) aus der [Weltarbeit](/worldwork-in-warschau). Er spricht sogar von "innerpsychischer Demokratie". Vor allem sein Aufruf "Schätzt den Rand der Gesellschaft!" spricht mir total aus dem Herzen. In den Worten der Prozessarbeit: Die Außenseiter in einer Gruppe weisen darauf hin, in welche Richtung sich die ganze Gruppe entwickeln will. Zum Schluss erinnere ich noch mal an das, was mir in der derzeitigen Situation am allermeisten Sorgen bereitet: die ins Geldsystem eingebaute Umverteilung von unten nach oben, und das damit zusammenhängende Tabu, das überhaupt zu benennen.
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    Offene Enden: Gestaltpsychologie hautnah


    Nun lebe ich seit gut einem Monat im Diamond Lotus, und das Dasein hier strengt mich immer noch an. Ich habe schon eine ganze Menge geschafft um hier anzukommen, und doch beschäftigen mich nach wie vor sehr viele offene Enden bzw. offene Baustellen. Genau das ist es, was mich so anstrengt: dass so viel unvollendet ist, angefangen und noch nicht zu einem guten Ende gebracht. Klar bin ich in meinem Leben angetreten, Vertrauen zu üben, was ich auch in diesem Blog dokumentiere. Zugleich wird mir in den letzten Wochen am eigenen Leib deutlich, was es mit den Gestaltgesetzen aus der Gestaltpsychologie auf sich hat, vor allem diesen beiden: Gesetz der guten Gestalt (oder Einfachheit bzw. Prägnanz) Es werden bevorzugt Gestalten wahrgenommen, die in einer einprägsamen (Prägnanztendenz) und einfachen Struktur (= „Gute Gestalt“) resultieren.
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    Alles gehört dazu


    Ihr Lieben, ich sollte ja darüber schreiben, wie es mir in der ersten Woche in Berlin im Diamond Lotus ergangen ist. Das werde ich bestimmt auch noch tun. Gerade bewegt mich aber viel mehr, dass ich Karl-Heinz Rauscher entdeckt habe, der aus dem Prinzip der Einheit heraus schreibt und handelt. Ein paar Schmankerl aus seinem Vortrag: Im Denksystem der Trennung gibt es keine Sicherheit. Wie aus dem Nichts erstehen immer neue Feinde und Bedrohungen. Das Denksystem der Trennung schafft sich die Feinde selbst, indem sie jeden und jedes als potentielle Bedrohung wahrnimmt. Die Überzeugung ist: das Böse ist in der Welt. Es tritt mir immer im Anderen gegenüber. Das Böse muß durch das Gute bekämpft werden. Das Gute ist immer in mir oder in uns.
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    Mikroaggressionen und Rang


    Mir war ja bisher noch gar nicht klar, wie krass das in den USA an den Hochschulen mit Mikroaggressionen abgeht. Zur Veranschaulichung vergleiche ich eine Mikroaggression mal mit einem Krankheitserreger (abgesehen davon, dass ich nichts von der Ansteckungstheorie halte, aber das ist eine andere Geschichte). Der Begriff “Mikroaggression” beschreibt winzige übergriffige Äußerungen in der alltäglichen Kommunikation. Damit dürften diese Äußerungen ähnlich häufig vorkommen wie eben Krankheitserreger. Manche verbalen Äußerungen erfüllen hierzulande den Straftatbestand einer Volksverhetzung oder Beleididung. Darunter fallen solche Mikroaggressionen aber gerade nicht. In aller Regel beabsichtigen diejenigen, die sie äußern, gar keine Aggression (Wikipedia: “In den meisten Fällen nehmen die Verursacher von Mikroaggression sich selbst als wohlwollend und unvoreingenommen wahr.”). Um wieder beim Vergleich zu bleiben, auch einem Grippevirus unterstelle ich jetzt nicht, dass es absichtlich Menschen krank machen will.
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    Hermann Hesse als Wegweiser meines Lebens


    Soeben habe ich, mit 37 Jahren, das zweite Mal den Steppenwolf von Hermann Hesse gelesen. Beim ersten Mal war ich 14. Alle meine Freunde und anderen Leute aus meinem Jahrgang waren damals mit völlig anderen Dingen beschäftigt. Im Rückblick stelle ich fest, dass dieses Buch alle wesentlichen Motive meines bisherigen Lebens enthält. Es hat mich damals beim ersten Lesen tief beeindruckt, und das aus guten Gründen. Angefangen mit der christlichen Erziehung des Harry Haller: Was die anderen, was die Umwelt betraf, so machte er beständig die heldenhaftesten und ernstesten Versuche, sie zu lieben, ihnen gerecht zu werden, ihnen nicht weh zu tun, denn das “Liebe deinen Nächsten” war ihm ebenso tief eingebläut wie das Hassen seiner selbst, und so war sein ganzes Leben ein Beispiel dafür, daß ohne Liebe zu sich selbst auch die Nächstenliebe unmöglich ist, daß der Selbsthaß genau dasselbe ist und am Ende genau dieselbe grausige Isoliertheit und Verzweiflung erzeugt wie der grelle Egoismus.
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    Wäsche waschen und Klo putzen als spirituelle Übung


    Nichts ist zu banal, als dass man nicht daraus lernen könnte. Ich bin seit Jahren Fan der Icebreaker-Unterwäsche aus Merinowolle. Die wasche ich immer von Hand, was ich gerade wieder getan habe. Dabei habe ich dieses Mal über Reinheit und Unreinheit nachgedacht. Tantra will diesen Gegensatz transzendieren, wie Frank in Was ist Tantra? schreibt: Da alle Dinge und Wesen Formen manifestierten unlimitierten Bewusstseins sind, ist jeder Aspekt des Lebens, jede Erfahrung, die wir machen können, gleichermaßen “rein”, bzw. jenseits von “Reinheit” und “Unreinheit”. Dennoch waschen auch Tantriker ihre schmutzige Wäsche und reinigen ihre Körper, bevor sie sich vereinigen (und auch sonst). Warum tun sie das, wenn es doch den Gegensatz eigentlich gar nicht gibt? Ich würde sagen, sie erkennen einfach die unterschiedlichen Ebenen der Wirklichkeit an.
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    Tod und Apokalypse als Geisterrollen


    Auch weil ich am Dienstag beim Integralen Salon in Leipzig die Prozessorientierte Psychologie vorstellen werde, befasse ich mich gerade wieder intensiv mit Worldwork. Dabei gibt es das Konzept der Geisterrollen: das sind in der Atmosphäre der Gruppe vorhandene Rollen, die aber im Augenblick von keiner Person in der Gruppe tatsächlich vertreten werden. Solche Geisterrollen drücken sich oft in der Stimmung, der Atmosphäre einer Gruppe aus. Es “steht etwas im Raum”, das nicht direkt greifbar, aber doch irgendwie wahrnehmbar ist, manchmal nur von einem Teil der Gruppe. Die Arbeit im Gefängnis, die Max Schupbach in seiner Worldwork-Broschüre beschreibt, illustriert das sehr gut: Insassen (bestimmt): „Die Wärter hassen uns, sie machen uns das Leben so schwer wie möglich. Sie halten uns für den Abschaum der Menschheit und scheißen auf uns, wann immer sie können.
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    Floating die Dritte


    Am Donnerstag war ich nun das dritte Mal floaten im Tank in der Gottschedstraße. Mit diesem Beitrag habe ich übrigens ein Tag Floating im Blog eingeführt, denn auch das dritte war ganz bestimmt nicht das letzte Mal. Ich habe mich dieses Mal nach dem Floaten massieren lassen, was mir sehr gut tat. Nachdem der Körper schon tiefenentspannt war, ging auch die Massage tiefer, als es von sich aus möglich gewesen wäre. Das aber mehr nebenbei. Am eigentlichen Floaten hat mich nämlich eine Erkenntnis stark beeindruckt & sogar ein bisschen erschüttert. Zunächst bemerkte ich, dass auch die Bilder, die mit geschlossenen Augen im dunklen Tank auftauchten, vor mir erschienen. Eine ganze Weile lang habe ich versucht, auch hinter, über und unter mir zu “sehen”, was mir aber nicht gelang.
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    Führen heisst dem Prozess folgen


    In Arnold Mindells Buch Der Weg durch den Sturm, das ich gerade wiederholt lese, bin ich an der Stelle hängen geblieben, wo er über das Esalen-Institut schreibt. Die Gemeinschaft war seit dem Tode von Dick Price, einem ihrer Leiter, am Rande eines Übergangs. Nun die Stelle, auf die es mir ankommt: Esalen litt an der Agonie eines jeden kleinen Planeten, der seine Ganzheit sucht. Viele seiner besten Führungspersönlichkeiten waren gestorben. Fritz Perls war tot. Virginia Satir war eben gestorben. Harry Sloan war gestorben, und Dick Price war gerade umgekommen. Welche Weisheit hätte das Tao dadurch vermitteln können, dass alle Leitfiguren starben? Nicht nur in Esalen, sondern überall auf der Welt fehlen uns die Führungspersönlichkeiten, gibt es zu wenig überzeugende Führerschaft. Wo sind die Anführerinnen der Welt?
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