Hans-Joachim Maaz: Die Gefahr der Spaltung des Landes

Im Februar hat Hans-Joachim Maaz einen sehr tiefgehenden Vortrag in der Volkshochschule Leipzig gehalten:

Er sieht die aktuelle [Flüchtlingskrise](/vorboten-einer-neuzeitlichen-völkerwanderung) als Symptom einer viel tiefer liegenden Krise unserer Gesellschaft. Dabei vertritt er, ohne es direkt so zu nennen, die Haltung der [Tiefen Demokratie](http://www.liebewahrheit.de/WegdurchdenSturm.htm) aus der [Weltarbeit](/worldwork-in-warschau). Er spricht sogar von "innerpsychischer Demokratie". Vor allem sein Aufruf "Schätzt den Rand der Gesellschaft!" spricht mir total aus dem Herzen. In den Worten der Prozessarbeit: Die Außenseiter in einer Gruppe weisen darauf hin, in welche Richtung sich die ganze Gruppe entwickeln will.

Zum Schluss erinnere ich noch mal an das, was mir in der derzeitigen Situation am allermeisten Sorgen bereitet: die ins Geldsystem eingebaute Umverteilung von unten nach oben, und das damit zusammenhängende Tabu, das überhaupt zu benennen. Diese ganz wesentliche Ursache der gesellschaftlichen Krise sieht auch Maaz nicht. Andererseits, wie Jörg Buschbeck über einen anderen Vortrag von Hans-Joachim Maaz schreibt: “Dass uns ungebremstes Geldsparen zurück in Armut und Krieg führen wird, dass die Alternative zum “schuldigen Geldsparen” das “unschuldige Sachwertsparen” ist, kann man den verängstigten Menschen nicht erklären. Also muss man zuerst an das Thema Angst heran…die anderen gerade eskalierenden Angst-Themen erfordern dies eh.” Zuallererst gilt es, ein Klima des Vertrauens wieder aufzubauen, in dem wir dann über langfristige Systemwechsel reden können.