Schlagwort: nachhaltigkeit

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    Nachhaltig telefonieren im Telekom-Netz


    Im Beitrag über die verkackte Bonitätsauskunft hatte ich es schon angedeutet, seit heute bin ich bei einem neuen Mobilfunkanbieter: WEtell, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, der nachhaltigste Mobilfunkanbieter Deutschlands zu werden. Werden deshalb, weil es bisher nur eine Übergangslösung mit newsim als eigentlichem Mobilfunkanbieter gibt. Das Ganze spielt sich im D-Netz der Telekom ab, weshalb ihr mich ab sofort noch besser erreichen könnt als bisher bei O2. Andererseits stellt sich dabei natürlich die berechtigte Frage, was so ein Mobilfunkprovider überhaupt an Nachhaltigkeit erreichen kann, denn das Netz gehört nun mal einem der drei großen Netzbetreiber. Übrigens habe ich gerade von Wikipedia gelernt: 2006 bekamen auch E-Plus und O2 von der Bundesnetzagentur D-Netz-Frequenzen im sogenannten E-GSM-Frequenzband zugeteilt. Die Bereiche sind vorher militärisch genutzt worden.
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    Libra: Facebook will noch mehr Welt zu Geld machen


    Die Ankündigung der globalen Kryptowährung Libra, die maßgeblich von Facebook entwickelt wird, hat mich so aus dem Kalten erwischt, dass ich erst jetzt eine Stellungnahme veröffentliche. Zunächst für Uninformierte, die hinter Libra einen übermäßigen Energieverbrauch wie bei Bitcoin & Co. vermuten: Nein, Libra wird nur überschaubar wenig Energie verbrauchen, denn es verwendet kein Proof of Work, sondern zunächst die Zustimmung der Organisationen in der Libra Association, später dann Proof of Stake. Gerade letzteres finde ich sogar ganz sympathisch, der Beginn der Umstellung auf genehmigungsfreien Betrieb ist spätestens in 5 Jahren geplant: Diese Unterscheidung ist nicht nur aus technischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht wichtig: Genehmigungsfreie Systeme stellen geringe Hindernisse an Teilnahme und Innovation, widerstehen Zensurattacken und fördern einen gesunden Wettbewerb zwischen Infrastrukturanbietern (z.
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    Die Bürokratie wird uns noch alle umbringen – ist das dann Mord oder doch Selbstmord?


    Das Urteil des EuGH zur Arbeitszeiterfassung hat mir gerade nachhaltig die Laune verdorben. Für unser kleines, beschauliches Diamond Lotus Tantra Institut bedeutet das nämlich massive zusätzliche Bürokratie. Nicht dass wir davon nicht schon mehr als genug hätten, mit DSGVO usw. usf. Es läuft doch ganz grundsätzlich etwas falsch. Rollen wir das mal an diesem aktuellen Beispiel Arbeitszeiterfassung auf: In vielen Betrieben wird heutzutage die Arbeitszeit nicht erfasst. Es wird also nicht dokumentiert, wann die Mitarbeiter in die Firma kommen und wann sie wieder nach Hause gehen. Das führt häufig dazu, dass die maximal zulässige Arbeitszeit überschritten wird. Der Grund für das Urteil ist also, dass Menschen (in diesem Fall Arbeitgeber) ihre Freiheit missbrauchen, um andere auszubeuten. Nun gehören auch zum Ausbeuten immer zwei dazu.
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    Wir sind kollektiv bescheuert – und suizidal


    Mit meiner Oya-Lektüre hinke ich inzwischen eine Ausgabe hinterher, ich bin bei Nr. 50 “Landfürsorge”. Dazu passend habe ich mir gestern die Dezember-Anstalt mit dem Thema Fleisch-Industrie angesehen. Darin wird die Misere überdeutlich, wenn auch, wie meist in der Anstalt, kein Ausweg daraus gezeigt wurde. Den liefert dafür die Oya, z.B. mit dem Artikel Die Grasfresser wieder zu Landschafts-Gärtnern machen. Im Artikel Handle with (Agri-)Care! fasst Ute Scheub knapp zusammen, was auch in der Anstalt gezeigt wurde: Hauptverantwortlich für die Erdüberhitzung ist die Agro­industrie: die Pestizid- und Chemiedünger-Hersteller, Massen­tierhalter, Lebensmittelkonzerne, Landmaschinenbauer, Plantagenbesitzer und Herrscher der Mono- und Reinkulturen. Zusammengerechnet ergibt ihr Ausstoß an Treibhausgasen ungefähr die Hälfte aller klimarelevanten Emissionen. Um nur einen Teil der von ihnen verursachten Schäden aufzuzählen: Pestizide, Kunstdünger und tiefes Pflügen töten Bodenleben und Artenvielfalt; der aus dem Humus freigesetzte Kohlenstoff oxidiert in der Luft zu CO2.
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    Schlafen gegen den Kapitalismus


    Dem (Widerstand im Lummerland) habe ich nichts hinzuzufügen: Der Schlaf lässt sich nicht erzwingen und hat seine eigenen Spielregeln. Er muss über uns kommen, ganz von allein und ohne Willenskraft oder Anstrengung. Je mehr wir uns anstrengen einzuschlafen, desto angespannter werden wir, und umso weniger können wir schlafen. Es ist eine Zeit der Freiheit, denn der Akt des Schlafens ist eine wirtschaftlich unproduktive Zeit. Sozusagen die letzte Bastion gegen den 24/7 Raubtierkapitalismus, denn in einer globalisierten Welt ist immer irgendwer irgendwo wach. Wer schläft, konsumiert nicht und produziert auch keinen Mehrwert. Ausgiebiges Schlafen ist von daher eine Rebellion gegen herrschende Zeitverhältnisse – gegen das Funktionieren der Welt. Siehe auch Das Gras wachsen hören. Janosch hat dazu zu bemerken: Nachtrag vom 29.
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    Globales Projekt 2018: Ein lebensförderndes Anreizsystem


    Ein Geldsystem ist – neben vielem anderem – immer auch ein Anreizsystem. Bestimmte Tätigkeiten sind lukrativer als andere. Es geht also beim Geld nicht nur um abstrakten Wert, sondern auch um ganz konkrete Werte: Was wollen wir als Gesellschaft/als Kultur fördern, was soll weniger werden? Ich erzähle Euch wohl nichts neues, wenn ich sage, dass unser derzeitiges Geldsystem massiv schädliche Anreize für Planet und Menschheit setzt: Es ist lukrativ, Gewehre und Panzer zu bauen, Wälder zu roden, mit Schleppnetzen zu fischen, usw. usf. Es ist nicht lukrativ, seine dementen Eltern zu pflegen, Wälder aufzuforsten, Böden zu regenerieren, Kinder aufzuziehen usw. usf. Dass es durchaus ganz anders gehen könnte, und das mit gar nicht so massiven Veränderungen, beschreibt Charles Eisenstein in meinem Lieblings-Wirtschafts-Buch.
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    Ich fahre mit dem weltweit ersten crowdfinanzierten Bahnunternehmen


    Im Januar werde ich mit Locomore von Berlin nach Stuttgart fahren. Von der Fahrt werde ich dann hier berichten. Es handelt sich um das weltweit erste crowdfinanzierte Bahnunternehmen. Bisher war das komplett an mir vorübergegangen, entdeckt habe ich das Unternehmen witzigerweise über den Twitter-Account der lustigen Bahnansagen. ;-) Man kann sich weiterhin mit einem Nachrangdarlehen an der Finanzierung beteiligen. Locomore hat sein Geschäftskonto übrigens bei der GLS Gemeinschaftsbank. Nachtrag: auch heise berichtet. Nachtrag vom 06.01.2017: Oha, ein erster Erfahrungsbericht lässt nichts Gutes ahnen. Nachtrag vom 16.01.2017: So schlimm wie in dem verlinkten Erfahrungsbericht verlief meine Fahrt bei weitem nicht. Der Zug fuhr pünklich am Hauptbahnhof los, lediglich mit geänderter Wagenreihung. Das führte zu Hin- und Hergerenne vieler Leute, da man bei Locomore automatisch eine Platzreservierung dabei hat.
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    Wir ziehen uns buchstäblich selbst den Boden unter den Füßen weg


    Seit letztem Jahr bin ich Mitglied bei der neu gegründeten BioBoden Genossenschaft. Die hatte gestern ihre erste Generalversammlung. Obwohl das ja eigentlich eine tolle Initiative ist, bin ich ziemlich geplättet nach Hause gekommen (auch wegen der Hitze). Ich habe nämlich ein paar Fakten erfahren, die mich erschütterten. Zuerst lernte ich, dass es in Mitteleuropa 2.000 Jahre dauert, bis 10 Zentimeter fruchtbarer Boden entstanden sind. Als ich dann in einer Broschüre der Initiative Boden. Grund zum Leben. folgendes las, fühlte sich das an wie ein Schlag in die Magengegend: In den vergangenen 40 Jahren ist durch Überweidung, Entwaldung und nicht nachhaltige Bodenbewirtschaftung bereits ein Drittel der weltweiten Ackerfläche unbrauchbar geworden. Da ist die Megamaschine am Werk, die mitten dabei ist, sich selbst aufzufressen.
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    Meine Reise ins Mysterium Geld


    Die Überschrift spielt auf das Buch Mysterium Geld von Bernard Lietaer an, das ich gerade durchgelesen habe. Es bildet die bisherige Krönung meiner Reise in die Welt des Geldes, deshalb ganz am Ende dieses Beitrags mehr darüber. Das Buch nehme ich zum Anlass, aufzulisten, wo und wie ich in meinem Leben schon überall bewusst mit Geld in Kontakt gekommen bin, und welche verschiedenen Aspekte des Geldes ich schon berührt habe. Da kommt eine ganze Menge zusammen, vieles davon hier im Blog dokumentiert. Noch bevor ich das Geld an sich im Fokus hatte, wurde ich bereits in der Schulzeit von Daniel Yergin in seinem dicken Buch “Der Preis - Die Jagd nach Öl, Geld und Macht” darauf aufmerksam gemacht, welche zentrale Rolle sowohl für die Weltpolitik als auch für unser aller tägliches Leben die Wirtschaft und damit das Geld spielt.
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    Wir sind nicht zu viele - Wir sind nur zu blöd!


    Die Diskussion um meinen Beitrag Äußeres Wachstum bremsen, inneres beschleunigen hat mich dazu veranlasst, noch mal klarzustellen, dass ich nicht technologischen Fortschritt an sich ablehne, sondern Fortschritt in bestimmten Bereichen sogar sehr befürworte. Wenn ich von “Wachstum” rede, meine ich gar nicht wissenschaftlich-technologischen Fortschritt, sondern im Sinne von Charles Eisenstein das Wachstum der Geldsphäre. In unserem heutigen Geldsystem bedeutet wirtschaftliches Wachstum zwangsläufig mehr desselben. Denn Geld ist ein eindimensionaler Maßstab, es gibt nur entweder mehr oder weniger Geld. “Wirtschaftswachstum” bedeutet daher “mehr Geld”. Das Bruttoinlandsprodukt ist eine einzige Zahl, und wenn diese Zahl größer wird, wächst die Wirtschaft. Wofür wir dieses mehr Geld verwenden, spielt dabei gar keine Rolle. Genauer gesagt wird Geld “investiert” in Unternehmen, die am Ende mehr Geld versprechen.
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