Schlagwort: Makellosigkeit
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Jedes Wachstum endet spätestens mit dem Tod
Die Degrowth-Konferenz mit ihren Tausenden Teilnehmern und Hunderten von Veranstaltungen hatte einen blinden Fleck: Die Tatsache, die sich in der Überschrift findet. Dabei ist der Zusammenhang doch so nahe liegend. Jedes Lebewesen wächst über einen gewissen Zeitraum und stirbt irgendwann. Dann, spätestens, ist es vorbei mit dem Wachsen, dann kommt der Zerfall.
Solange selbst wir Degrowth-Aktivisten diese unerbittliche Tatsache ausblenden, werden wir keine umfassenden Lösungen finden, wie wir ohne Wachstum wirtschaften können.Auf diesen Zusammenhang bin ich erst beim Lesen der oya-Ausgabe endlich leben gekommen.
Im Rahmen des Heftes wurde dieses Gespräch aufgenommen:
Damit schließen sich diese Überlegungen direkt an den Beitrag über Makellosigkeit an. Die Grundvoraussetzung für makelloses Handeln ist, den Tod als unabänderliche Tatsache anzuerkennen und sogar als Ratgeber für sich anzunehmen. Dazu noch mal ein Zitat von Don Juan Matus aus Reise nach Ixtlan:
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Makellosigkeit: Es geht jetzt um Kontrolle
Bereits am 6. August schrieb ich auf Facebook diesen Eintrag, den ich hiermit aus den Klauen des sozialen Netzwerks befreie, das sich ja im Wesentlichen als Datensenke (d.h. als informationstechnisches Schwarzes Loch) herausgestellt hat (oder habt ihr schon mal einen Facebook-Post, einen Tweet oder einen Google+-Post als Suchergebnis geliefert bekommen?):
Grundsatzentscheidung nach einem feuchtfröhlichen Abend mit Kommilitonen zuerst im Kickers in & anschließend im StuK (Leipziger Studentenkeller e.V.): Ab sofort werde ich in jeder Lebenslage in der Lage sein, eine F-16 oder MiG-29 sicher zu landen. Dazu kommt es vor allem & allein darauf an, jederzeit einen klaren Geist zu haben. Nachdem ich 36 Jahre lang Loslassen gelernt & geübt habe, geht es für den Rest dieser Inkarnation - man höre & staune! - um Kontrolle. Komasaufen & Co. ist damit nicht mehr; vielleicht irgendwann in einer späteren Inkarnation. Bewusstsein verpflichtet!
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Innerer Anarchismus
Erst seit dem letzten Jahr bin ich dahinter gekommen, dass Anarchismus nur funktionieren kann, wenn mensch nicht nur äußere Herrschaft ablehnt, sondern auch innere Herrschaft. Salopp formuliert:
EineE AnarchistIn beherrscht sich nicht selbst und lässt sich auch nicht von sich selbst beherrschen.Dieser Beitrag schließt somit direkt an den über das Gehorchen an & führt ihn weiter.
Das Ganze ist ein paradoxes Unterfangen, denn in einer Beherrschergesellschaft lernen wir alle als Kinder, sowohl anderen Menschen zu gehorchen & je nach sozialer Rolle auch andere Menschen zu beherrschen, als auch uns selbst zu beherrschen und uns von unseren (übernommenen) Glaubenssätzen beherrschen zu lassen. Wie lernen wir das? Durch langjähriges Training, ständiges Wiederholen, wodurch sich Gewohnheiten einschleifen.
Solche Gewohnheiten lassen sich nun nicht einfach durch ein Fingerschnippen auflösen, sondern auch zur Selbstbefreiung braucht es Disziplin. Nur sollten wir es damit nicht übertreiben, denn andernfalls schleifen sich nur wieder neue Gewohnheiten ein. Das Ziel ist es, sich von immer mehr Gewohnheiten zu befreien, um letztlich in jedem Augenblick die freie Wahl zu haben, zu tun & zu lassen was wir wollen.
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Vertrauen riskieren
Der Untertitel meines Blogs heisst ja “Von einem, der auszog, Vertrauen zu lernen.” Heute beim Äpfel von den Bäumen schütteln bin ich erneut an eine Angstgrenze gekommen. Auf Bäumen rumklettern löst ab einem bestimmten Punkt körperliche Angst in mir aus. Das habe ich das erste Mal letztes Jahr im ZEGG erlebt, als ich auf den grossen Baum vor dem Gästehaus kletterte. Bis zu einer gewissen Höhe war das überhaupt kein Ding. Dann bekam ich urplötzlich tierische Angst runterzufallen. Mein Herz raste. So heute auch wieder. Wenn ich dann Julia Butterfly Hill sehe, wie sie auf der Spitze eines Mammutbaums freihändig steht:
- da bin ich einfach sprachlos!
In meinen Träumen fliege ich oft umher. & wenn ich fliegend aufsteige, stosse ich (bis auf eine einzige Ausnahme) an eine unsichtbare Grenze, über die ich einfach nicht hinauskomme. Das ist die Angstgrenze in meinen Flugträumen. Allerdings spüre ich die nicht körperlich, aber ich überschreite sie ja auch nicht.
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