(K)Eine Wahlempfehlung

Eine Woche vor der Bundestagswahl gebe ich in meinem Blog explizit keine Wahlempfehlung. Das würde der Idee einer freien & geheimen Wahl nämlich ohnehin widersprechen.

Natürlich kann ich meinen persönlichen Standpunkt darstellen; der ist allerdings auch komplex.

Zunächst mal werdet ihr vermutlich mitbekommen haben, dass ich im Mai diesen Jahres Mitglied der Basisdemokratischen Partei Deutschlands geworden bin. Die Gründe dafür sind bis heute die gleichen geblieben.

Schon damals bezeichnete ich das allerdings als paradoxe Intervention, denn ich bin ja in erster Linie Anarchist. Als solcher lehne ich den Staat grundsätzlich ab, auch wenn er sich demokratisch gibt, weshalb ich im Jahr 2014 den Beitrag Stell dir vor, es ist Wahl, und niemand geht hin schrieb. An dieser Stelle kann ich deshalb noch mal Ton Steine Scherben mit ihrem Klassiker Keine Macht für Niemand zitieren:

Ich bin nicht frei und kann nur wählen,
welche Diebe mich bestehlen, welche Mörder mir befehlen.

Zugleich bin ich bekanntlich innerer Anarchist und habe als solcher auch schon 70 Jahre Grundgesetz gefeiert. Und es ist von der integralen Theorie doch immerhin so viel hängen geblieben, dass ich in unserer gewachsenen parlamentarischen Demokratie auch etwas Wertvolles und Bewahrenswertes sehen kann.

So habe ich vor 4 Jahren mit Erstaunen festgestellt, dass ich konservativ werde.

Nun aber zurück zum eigentlichen Thema, der Bundestagswahl: Ich gebe nämlich doch eine Wahlempfehlung. Weder die Empfehlung, eine bestimmte Partei zu wählen, noch ungültig oder gar nicht zu wählen, sondern

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