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Houston, wir haben ein Problem
Da liest man nichts Böses ahnend eine Rezension des Buches Von der Zukunft her führen und stolpert dann über die Aussage, dass im Jahr 2010 Selbsttötung die häufigste nicht-natürliche Todesursache war. Das habe ich erst mal nicht geglaubt & deshalb etwas recherchiert. Im Jahr 2002 war Suizid noch auf Platz 2 hinter Verkehrsunfällen. Das kann sich durchaus seither geändert haben. Der Spiegel nannte für das Jahr 2012 eine Zahl von etwa 900.000 Menschen, die sich weltweit das Leben nahmen. In Deutschland war im Jahr 2009 Suizid die häufigste nicht-natürliche Todesursache. Als autoritative Quelle kann wohl die Weltgesundheitsorganisation gelten, die für das Jahr 2014 den Report Preventing suicide: A global imperative veröffentlicht hat. Und dann gibt es noch die International Association for Suicide Prevention (IASP). Die WHO schreibt dazu auch, dass es bestimmt noch eine nicht unerhebliche Dunkelziffer gibt, da Selbsttötung in vielen Kulturen als Sünde oder gar Straftat gilt. Ein Satz aus dem Report hat mich noch mal besonders gerüttelt:
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Der Wahnsinn des Krieges, hier und heute
Anscheinend prägt mich mein Kriegsenkel-Dasein doch stärker als ich vermutet hatte. In den letzten Monaten, also seit dem Tod meiner Mutter, bin ich viel häufiger krank als in den Jahren davor. Dazu kommen auch immer wieder Körpersymptome, die für mich sehr fremdartig sind. In dieser Zeit habe ich auch mit meinem Wirtschaftsstudium so heftig gerungen wie nie zuvor, mit dem vorläufigen Ergebnis, es als magische Herausforderung zu betrachten. Mein Informatikstudium habe ich seinerzeit ja nach dem Vordiplom abgebrochen. Und nach der Ausbildung bin ich in der Firma nicht geblieben, sondern auf Wanderschaft gegangen.
Im Interview mit Ingrid Meyer-Legrand über Kriegsenkel in der Therapie sagt diese:
Viele stehen beruflich auf der Bremse und kommen einfach nicht in die Gänge. Oder fangen beruflich und privat immer wieder neu an.[…] Die Reflexion gilt insbesondere der eigenen »Ruhelosigkeit«, des »Nicht-Ankommen-Könnens« und der Sehnsucht, endlich seinen eigenen Platz in dieser Gesellschaft bzw. im Leben überhaupt zu finden.
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1 + 1 = #CharlieHebdo war ein Inside Job
So sieht eine Geheimdienstoperation aus: Ein Kommando stürmt die Charlie Hebdo-Redaktion und exekutiert zwölf Personen. Dann flüchtet dieses Kommando genau so professionell, wie es stürmt und schießt, mit mehreren Fluchtwagenwechseln. Einer der Attentäter “vergisst” seinen Personalausweis im Fluchtwagen. Nach Geiselnahmen werden dann alle Attentäter fein säuberlich von Spezialeinheiten der Polizei erschossen. Damit können diese nichts mehr ausplaudern und der Fall scheint für die Öffentlichkeit geklärt zu sein. In Langley klirren bestimmt gerade die Sektgläser.
Das Ziel der Operation hat im Jahr 2010 schon Michael Hayden festgelegt: Bürgerkrieg in Deutschland und der EU bis 2020. Das reiht sich in Samuel Huntingtons Masterplan vom Kampf der Kulturen ein.
Auch PEGIDA, wenn es nicht sogar auf dem Mist der Dienste gewachsen ist, spielt diesen voll in die Hände.
Das Grundprinzip all dessen lautet Teile und Herrsche. Solange sich die Judäische Volksfront und die Volksfront von Judäa in erster Linie gegenseitig bekämpfen, können die Römer in aller Ruhe Judäa kontrollieren.
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Life itself is the most uber-bizarre thing ever
Statt zu schlafen, hänge ich mal wieder bei YouTube rum. Während andere sich da Gangstarap oder “Epic Fail Videos” angucken, bilde ich mich weiter über das bizarre Universum, in dem wir hier rumexistieren. Dieser Beitrag ist also mal wieder eine Fortsetzung von Willkommen in der Simulation.
Fangen wir an mit Amit Goswami & dessen Film “Der Quantenaktivist”:
Noch ne Doku über Quantenschaum & das diskrete Universum:
Die Physiker sind sich bei weitem nicht einig darüber, welches Modell wohl unsere Welt am besten beschreibt. Halton Arp z.B. vertrat eine alternative Theorie der Gravitation und argumentierte gegen die Urknall-Hypothese.
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Fingerabdrücke sind kein Sicherheitsmerkmal
Auf dem 31C3 gab es einen Vortrag von starbug darüber, wie er aus Fotografien Fingerabdrücke extrahiert und daraus funktionierende Attrappen gebaut hat: Ich sehe, also bin ich … Du. Die Zeit hatte im Vorfeld schon einen Artikel darüber veröffentlicht, Mit der Kamera Merkels Fingerabdruck hacken. Für mich persönlich bedeutet das: Am 16. Januar läuft mein Personalausweis ab. Ich werde mich weigern, meinen Fingerabdruck für einen neuen abzugeben und dennoch versuchen, einen neuen Ausweis zu beantragen. Argumente habe ich ja genug. Ich halte euch auf dem Laufenden, was dabei herauskommt.
Update: Ich erfahre gerade, dass die Fingerabdrücke im Ausweis bisher optional sind. Relevanter ist daher eher, die Proportionen des Gesichts für das biometrische Foto vor Abgabe etwas zu variieren. Und dazu werde ich mir auf jeden Fall eine der RFID-Schutzhüllen bei Digitalcourage kaufen, denn im neuen Perso steckt ein RFID-Chip.
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Jenseits von Gut und Böse
Immer wieder ist es gar nicht so leicht für mich, in dieser Welt ohne feste Wertmaßstäbe herumzulaufen. Das tue ich noch gar nicht so lange, bin darin sozusagen Anfänger. Leute werfen mir vor, kein Gewissen zu haben, und ich kann nur antworten, “ja stimmt, das hab ich mir abgewöhnt”. Überhaupt bemühe ich mich, Dingen, Empfindungen und Ansichten dauerhaft keine allzu große Bedeutung beizumessen, weil das einfach einschränkt (siehe Innerer Anarchismus). Die Betonung liegt auf dauerhaft, denn für den Moment gibt Bedeutung den Erlebnissen die Würze. Ein Spiel macht nur mäßig Spaß, wenn es “nur ein Spiel” ist. Wenn wir so tun und uns für die Dauer des Spiels selbst davon überzeugen, als hätten die Chips beim Pokern zuhause tatsächlich einen Geldwert, ist der Nervenkitzel ungleich größer.
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Ein glückliches Jahr 2015
Liebe Leserinnen und Leser,
ich wünsche uns allen ein glückliches, erlebnis- und erkenntnisreiches Jahr 2015.
**Mögen wir alle gemeinsam alles dafür tun, dass alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen!
Ahow!**
Und ich eröffne das Jahr in meinem Blog mit dem Gebet an den Planet von Thomas D:
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Shadowrun - der Masterplan fürs 21. Jahrhundert?
Der Sony Pictures-Hack, der Bericht über den von Hackern beschädigten Hochofen sowie der ICANN-Hack rufen mir mal wieder in Erinnerung, dass das Science Fiction-/Fantasy-Rollenspiel Shadowrun mir in wesentlichen Punkten wie der Masterplan für das 21. Jahrhundert erscheint. Der Reihe nach:
Shadowrun spielt in der Zeit ab 2050. Entsprechend gibt es eine (vermeintlich) fiktive Zeitleiste ab 1999. Die konkreten Jahreszahlen stimmen meist nicht genau, doch die grobe Richtung der tatsächlichen Entwicklung verläuft erstaunlich nahe an der Shadowrun-Zeitlinie. So haben dort bereits im Jahr 2001 Konzerne einen exterritorialen Status zugesprochen bekommen, und sie verfügen über eigene Konzernarmeen. So weit sind wir noch nicht, allerdings gibt es mit TTIP bereits den zweiten Versuch (nach dem MAI), einen Konzerngerichtshof zu etablieren.
Nun zum Ausgangspunkt: Laut Shadowrun gibt es im Jahr 2029 (immerhin, noch eine Weile hin) einen Crash, der das gesamte Internet lahmlegt. Schuld daran ist ein Virus, das nur durch Menschen, die mit Hilfe von Protoypen eines Brain-Computer-Interfaces sich direkt per Gehirn ins Netz einklinken, gestoppt werden kann. Diese Schnittstellen verbreiten sich schnell und aus dem Internet wird die Matrix.
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Sterbendes Geld
Über das Sterben lassen bin ich wieder bei Silvio Gesell und seinem Freigeld gelandet. Denn sein Ausgangspunkt ist ja, dass das Geld in unserem Geldsystem quasi unsterblich ist. Nun könnte man zwar einwenden, dass es das durch die Geldschöpfung als Schuldverhältnis gerade nicht ist, weil es im Augenblick der Tilgung wieder verschwindet, also “stirbt”. Das ist aber bei einem Giro- oder Sparkonto nicht der Fall. Die dort gehorteten Guthaben haben kein Verfallsdatum, sondern sind auf die Ewigkeit angelegt. Gleiches gilt für Fonds aller Art, deren zugrundeliegende Investments zwar oft befristet sind, der Fonds selbst aber wieder kein Verfallsdatum hat. Ebenso sind Aktien prinzipiell unsterblich, es sei denn, das Unternehmen geht pleite. Und das Bargeld ist dadurch unsterblich, dass man physisch beschädigte Scheine bei der Zentralbank jederzeit und unbegrenzt umtauschen kann.
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Sterben lassen
Der notwendige Gegenpol zum Wachsen lassen ist das Sterben lassen. Denn, wie ich bereits im Beitrag jedes Wachstum endet spätestens mit dem Tod schrieb, ist jedes Leben ein endliches Gesamtwerk. Und dieser Pol ist in unserer Kultur massiv unterbelichtet, wenn nicht sogar ausgeblendet. Für den Bereich der Wirtschaft habe ich das schon in Das Hamsterrad als mentale Infrastruktur beschrieben:
Tatsächlicher Konsum erinnert uns immer wieder daran, dass das Konsumierte danach nicht mehr vorhanden ist. Man könnte sagen, das Konsumgut stirbt durch unseren Konsum & erinnert uns damit an die eigene Sterblichkeit.
Peter Carroll verdeutlicht in Psychonautik (Liber Null Teil II), dass Leben und Tod, Wachsen und Sterben zwei Pole eines Prozesses sind:
Leben und Tod sind ein einziges Phänomen, durch das sich die Lebenskraft ständig reinkarniert. Den Tod abzulehnen bedeutet auch, das Leben abzulehnen. Die Zellmechanismen, die das Leben ermöglichen, machen auch den Tod unausweichlich, essentiell und wünschenswert. Alle Religionen, die den Tod ablehnen oder leugnen, sind im Kern lebensfeindlich eingestellt. Fürchtet euch nicht, ihr wart und werdet sein Millionen von Dingen, alles, was ihr erleiden müßt, ist der Verlust der Erinnerung. Die sexuellen Aspekte des Gotts /der Göttin Baphomet werden stets betont, weil die Sexualität das Leben erzeugt und ein Maßstab für die Lebenskraft oder die Vitalität ist, wie immer sie auch ausgedrückt werden mag. Der Geist der Lebenskraft ist der Geist der dualen Ekstase, der Zeugung und des Wiederaufgesogenwerdens, des Sexus und des Todes. Schöner und schrecklicher Gott des schwebenden Falkens, Gott des emporschiebenden Keimes, Gott der vereinten Liebenden, Gott des wurmzerfressenen Kadavers, Gott der erschrockenen Hasen, Gott der wilden Jagd, die den Wald in wahnwitziger Freude durcheilt!
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