Kalter Krieg 2.0 – The Return of the Fulda Gap

Mir war schon recht bald klar, dass der Zusammenbruch des Ostblocks nicht automatisch das Ende des Kalten Krieges bedeutete. Die ganzen Atomwaffen waren ja schliesslich noch da, und immerhin die Abrüstungsverträge weiterhin in Kraft. Das ändert sich jedoch gerade. Eine wesentliche Rolle spielt dabei John Bolton, seines Zeichens Mitglied des Project for the New American Century und des Center for a New American Security Gründer der Foundation for American Security and Freedom. Der ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass die USA den INF-Vertrag über die Stationierung nuklearer Mittelstreckenraketen gekündigt haben. Auch die Verlängerung des New START-Vertrages über atomare Langstreckenwaffen steht auf der Kippe.

Dieser Bericht von Monitor fasst die Lage zusammen: Hochrüsten um jeden Preis: Die neuen nuklearen Pläne der USA. Es droht die Stationierung vieler neuer Atomwaffen in Europa. Deshalb “The Return of the Fulda Gap”. Das weckt bei mir ganz persönliche unangenehme Erinnerungen, denn bekanntlich waren in meinem Heimatdorf Atomwaffen stationiert. Wahrscheinlich wird allerdings die Suwalki-Lücke der neue Fulda Gap.

Deshalb: Büchel atomwaffenfrei!

Stopp Air Base Ramstein! (Ramstein ist nicht nur der zentrale Knotenpunkt des US-Drohnenkriegs, dort befindet sich auch die Einsatzzentrale des Raketenabwehrsystems der NATO, außerdem das Allied Air Command der NATO)

IPPNW – Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges – Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.

Deutsche Sektion der International Lawyers Against Nuclear Arms

ICAN Deutschland

Mayors for Peace

Global Zero

Nachtrag: Einige der mit Sicherheit ersten Ziele russischer Atomraketen: Stuttgart mit USEUCOM und AFRICOM, natürlich Büchel selbst, Ramstein und Kaiserslautern, das Miesau Army Depot der NATO, das NATO Airborne Early Warning & Control Force Command in Geilenkirchen, das Combined Air Operations Centre 2 in Uedem, in Belgien das Supreme Headquarters Allied Powers Europe und natürlich das NATO-Hauptquartier in Brüssel, in den Niederlanden das Allied Joint Force Command Brunssum, in Frankreich (allerdings ganz nah an der Grenze zu Deutschland) das Eurokorps in Straßburg.

Uff. Mir wurde erst im Rahmen der Recherchen für diesen Artikel klar, wie viele zentrale Kommandostrukturen sowohl der NATO als auch der US-Streitkräfte sich auf deutschem Boden befinden.

Nachtrag vom 23.02.: Mit dem Center for a New American Security hatte ich etwas durcheinander geworfen, Bolton hat damit nichts zu tun, die nukleare Aufrüstung allerdings sehr wohl, denn Elbridge Colby hat die aktuelle Nuklearstrategie der USA formuliert. Ein Artikel von ihm in Foreign Affairs: If You Want Peace, Prepare for Nuclear War. Schon 2016 schrieb er in Foreign Policy: Nuclear Weapons Aren’t Just For the Worst Case Scenario. Ich versuche immer noch herauszufinden, ob und wie er mit William Colby verwandt ist, dem CIA-Direktor unter Nixon, der die Stay behind-Netzwerke der NATO aufgebaut hat. Dessen Vater hiess jedenfalls genau wie er Elbridge Colby. Leider finde ich im Netz nur den (manchmal gekürzten) Lebenslauf vom US-Verteidigungsministerium, der sich über seine Herkunftsfamilie ausschweigt.

Weiterer Nachtrag vom 23.02.: Siehe auch meine Zeitleiste (Anti-) Psychiatrie, Psychologie und Weltgeschehen, die ich bei der Gelegenheit mal um das aktuelle Weltgeschehen ergänzt habe.