Für ein freies Internet

Dass ich jemals so einen Artikel posten muss, hätte ich mir nicht träumen lassen. Aber nun bin ich aufgewacht… Also: Ganz dringend ist die Abstimmung im Europaparlament über das Telekom-Paket, die übermorgen (!) stattfindet. Du kannst mit dem Hacktivistas-Webmailer alle EU-Abgeordneten aus deinem Land anmailen. Bei Blackout Europe gibt’s ausführliche Hintergrundinfos sowie Kontaktmöglichkeiten der Abgeordneten. Das Gleiche bietet La Quadrature du Net, allerdings nur auf Englisch & Französisch.

In Deutschland ist Zensursula bekannterweise schon vorgeprescht. Hier kannst Du an der Online-Petition gegen Internetzensur teilnehmen. Du kannst bei Spreadshirt ein Zensursula-T-Shirt kaufen & damit zu gleichen Teilen den FoeBuD & den CCC fördern.

Um weiterhin auf das unzensierte Internet zugreifen zu können, reicht es (noch) aus, einen unzensierten DNS-Server einzutragen. Dazu gibt es eine Anleitung beim CCC sowie eine Sammlung von Anleitungen bei zensursula.net. Das Zensursula-Wiki bietet eine weitere Liste mit unzensierten DNS-Servern. Die umfangreichste Liste samt Anleitungen bietet Wikileaks (solange der Zugriff darauf noch nicht gesperrt ist).

Warum die Zensurmaßnahmen ungeeignet sind, die Verbreitung von Kinderpornographie zu verhindern, erklärt am besten der Verein MissbrauchsOpfer Gegen InternetSperren. Dann habe ich eben noch eine äußerst bemerkenswerte Website gefunden: Paedophilie.info - Für einen verantwortungsbewussten Umgang mit pädophilen Neigungen. Da kommen mir gerade die Tränen, weil es mich so anrührt. Bei Wikileaks habe ich einen Insider-Bericht entdeckt, der mit Vorsicht zu genießen ist, da der Verfasser anonym bleiben will - allerdings scheint es mir sehr plausibel: Einblicke in die Kinderpornoszene. Zum einen beschreibt er dort in Punkt 4 sehr genau, wie die kommerziellen Anbieter von Kinderpornographie technisch vorgehen (& warum daher die Sperren wirkungslos sind). Bei der Frage “welches menschenwuerdige Leben kann die Gesellschaft Paedophilen anbieten ?” schnürt es mir wieder den Hals zu. Da liegt nämlich die Ursache für den ganzen KiPo-Schlamassel. & dabei lasse ich es für heute bewenden, für die Hintergründe brauche ich selber Zeit um mich damit zu befassen.

Ergänzung: Die Gesellschaft für Informatik, die nun wirklich keine freakige Hackervereinigung ist, fordert ebenfalls ernsthafte Verfolgung von Kinderpornografie, d.h. Strafverfolgung der Anbieter statt Zensur für alle.