Gandhis Ziviler Ungehorsam in Richard Attenboroughs Film

Gestern Abend lief im “Spatz” der biografische Spielfilm über Gandhi. Den hatte ich vor über zehn Jahren gesehen, dem entsprechend anders habe ich ihn mir jetzt angeschaut. Doch die Szene, in der die Soldaten die unbewaffneten DemonstrantInnen niederschiessen, brachte mich wie damals zum Weinen. Mich hat der Film dieses Mal viel stärker berührt als mit 15 Jahren.

Was Ziviler Ungehorsam bedeutet, wurde mir sehr deutlich. Gandhis zentrale Aussage ist

Die Ungerechtigkeit sichtbar machen

Genau damit arbeitet Ziviler Ungehorsam; & deshalb ist die Präsenz der Medien dabei auch so wichtig.

Vor ein paar Wochen habe ich in einem Restaurant im Spiegel-Artikel über Die Revolutions-GmbH (nur gegen Entgelt zu lesen) von Gene Sharp & dessen Buch From Dictatorship to Democracy erfahren. Das Buch gibt es, neben vielen anderen Schriften zu Gewaltfreien Aktionen, beim Albert Einstein Institute als PDF zum Download.

Übrigens haben die Leute vom International Center on Nonviolent Conflict ein Computerspiel A Force More Powerful entwickelt (da gibt’s auch ein Buch & einen Film gleichen Titels), in dem Du gewaltfreien Widerstand virtuell einüben kannst.

Dass die US-Regierung diese Methoden & Widerstandsbewegungen auch gezielt für ihre Zwecke zu nutzen versucht, zeigt Oberst a.D. Robert Helvey, der durch Gene Sharp auf gewaltfreie Aktionen aufmerksam wurde.

Kritische Artikel über ihn & Gene Sharp sind z.B. The Albert Einstein Institution: non-violence according to the CIA & Coup d’État in Disguise: Washington’s New World Order “Democratization” Template.

Die Frage bei all dem ist, inwieweit hat die US-Regierung bzw. ihre Geheimdienste solche Bewegungen tatsächlich unter Kontrolle? & kann nicht bei einem solchen – im Gegensatz zu Kosovo-, Afghanistan- & Irakkrieg – gewaltfreien Umsturz etwas Gutes auch für die Menschen des jeweiligen Landes herauskommen?